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                        . Biographie

Der Illustrator und Maler Nikolaus Plump wurde am 9. August 1923 in Berlin-Wilmersdorf geboren.
Da seine Eltern bereits als Künstler tätig waren – seine Mutter Louise Plump (geb. Hellersberg) war Malerin, Bildhauerin und arbeitete mit Marionetten (siehe auch am Ende dieser Seite), sein Vater Hermann August Friedrich Plump war Maler und Gebrauchsgrafiker - schlug auch Nikolaus Plump diesen Weg ein. Er ging nach der Schule an die Staatliche Hochschule für bildende Künste in Berlin-Charlottenburg von 1940 bis 1942, wo er von Prof. Gerhard Ulrich in der Zeichenklasse unterrichtet wurde.
Daneben arbeitete er für seine Mutter bei deren Marionetten-Theater mit.

Gerade mal 19 Jahre alt wurde er als Soldat eingezogen, wo er bis 1945 diente.

Nach dem 2. Weltkrieg lebte er zunächst in Sommerhausen am Main, da es im zerbombten Berlin keine Wohnmöglichkeiten gab. Er setzte seine künstlerische Ausbildung an der Akademie in München bei Prof. Will Geiger von 1946 bis 1948 fort, danach ging er an die staatliche Hochschule für bildende Kunst in Weimar bei Fritz Dähn.
In dieser Zeit malte er Landschaften vom Maintal, vom Dorf und von den Ruinen Würzburgs. Mit Kreide und Zeichenstift entstanden klare Formen und Figuren.

Ebenfalls 1948 heiratete er in Weimar und er konnte in dieser Zeit auch erste Einzelausstellungen seiner Arbeiten in Würzburg und Umgebung ausstellen. Sein Sohn Tobias Plump (geb. 1950) verstarb bereits 1951 kaum 13 Monate alt. 1954 kam seine Tochter Cordula auf die Welt.

Schliesslich folgten ab Ende 1949 erste Publikationen seiner Illustrationen in Zeitschriften, Büchern und Zeitungen und Nikolaus Plump unternahm 1951 den Schritt als selbständiger Werbegrafiker, Zeichner und Illustrator.

Seine arbeitsintensivste Zeit folgte in den 50er und 60er Jahren.
Mitte der 50er Jahren entstanden seine wohl bekanntesten Arbeiten mit den Titelumschlägen zu den Büchern von „5 Freunde“ der Autorin Enid Blyton. Es erschienen bis in die 60er Jahre hinein zahlreiche dieser Jugendbücher.
Zwei weitere Jugendbuchserien, die ihn bekannt machten, waren „Rätsel um...“ und „Die Schwarze 7“, beide erneut von der Schriftstellerin Enid Blyton.

Ausserdem illustrierte er unzählige weitere Bücher und farbenfrohe Märchen, darunter „Andersens Märchen“, „Der Rabe und der Fuchs“, „Der Riesenstuhl“, „Die Abenteuer der sieben Schwaben“, „Die Schildbürger“, „Dietrich von Bern“, „Drollis Abenteuer im Zoo“, "Grimms Märchen", "Münchhausens Reisen und Abenteuer", "Rübezahl", "Till Eulenspiegel", "Wickie und die starken Männer" und "Wir Mädchen".

1957 erhielt Nikolaus Plump vom Kulturministerium Baden-Württemberg den Auftrag, das amtliche Lesebuch für die Volksschulen 3. Schuljahr zu illustrieren.

Neben seiner Tätigkeit als Illustrator entwarf Nikolaus Plump auch Messestände, richtete Schaufenster ein und erstellte Vitrinendekorationen.

Ausstellungen seiner Arbeiten folgten mit einer Wanderausstellung von 1962 bis 1964 durch Deutschland und die Schweiz, einer Ausstellung in der Galerie am Berg 1965, 1968 im Dalberghaus in Mannheim und 1969 im Museum in Schwäbisch Gmünd sowie im Wilhelmspalais Stuttgart 1969.

Bereits ab 1949 war Nikolaus Plump Lehrer an der Akademie in Stuttgart, 1966 war er zudem Dozent mit vollem Lehrauftrag an der Fachhochschule für Gestaltung in Schwäbisch Gmünd für Freies Zeichnen und Malen, Figürliches Zeichnen und Schrift. Zu seinen Studenten gehörte u.a. auch der Künstler Alfred Bast.
Die Studenten verbinden positive Erinnerungen an ihre „Lehrzeiten“ bei Nikolaus Plump alias „Nikel“. So scheute Nikolaus Plump keine Konfrontation und reagierte nicht mit Ignoranz bei weniger begabten Schülern. Gerne beantwortete er die Fragen seiner Studenten und half ihnen, sich weiterzuentwickeln.

Der Künstler Alfred Bast erinnert sich an Nikolaus Plump als engagierten Lehrer, der seinen Schülern sowohl die Kunst als auch das Leben näher brachte:
Er vermittelte mir, uns, die Grundlagen des Sehens und Zeichnens. Uns gingen die Augen auf! Seine tiefe, menschliche Freundlichkeit und Empathie trat immer in Verbindung mit dem höchst möglichen gestalterischen Anspruch auf. Er verlangte nicht nur, er zeigte auch, wie's geht.
Später hielt ich selber Kurse und Seminare in Zeichnen und Wahrnehmen. Die Art wie ich das mache, vor allem das Erklären indem ich zeige und nicht nur sage ist sein Erbe in meinen Händen. Solange meine Hände zeichnen ist er mit seinem humorvoll-intelligenten und herzwarmen Wesen präsent.

Auch Peter Zaake erinnert sich an ihn als überzeugend in Kritik und Korrektur. Seine freundliche und einfühlsame Art wurde sehr geschätzt. Später konnte Peter Zaake diese Art des Lehrens selber bei seinen Schülern anwenden.

Für die Künstlerin Bettina Bergese-Downes gehörte Nikolaus Plump schon länger zu ihrem Lebenslauf. Ihre Mutter arbeitete zusammen mit Louise Hellersberg, der Mutter von Nikolaus Plump, und die beiden bauten und spielten Stabmarionetten an der Berliner Spielfigurenbühne.
So hörte sie schon in jungen Jahren in Erzählungen von Nikolaus Plump und sah zahlreiche Fotos aus dieser Zeit.
Ende der 60er Jahre lernte sie ihn dann persönlich kennen, als sie ihn als Zeichenlehrer an der Staatlichen Werkkunstschule Schwäbisch Gmünd hatte.

Bestens in Erinnerung blieben die von Nikolaus Plump durchgeführten 14-tägigen Zeichenexkursionen, die er ausserhalb des normalen Unterrichtablaufs organisierte. So besuchten die Studenten Sulzfeld am Main und Zeichenexkursionen führten seine Studenten nach Viggiona, ein Dörfchen am Lago Maggiore. Mit Viggiona war Nikolaus Plump auch privat verbunden und er kaufte anfangs der 60er Jahre dort ein Haus.
Am Abend begutachtete Nikolaus Plump jeweils die Arbeiten der Studenten und brachte seine Korrekturen an, die er fokussiert kommunizierte.
Nach getaner Arbeit zeigte er sich wieder von seiner lustigen Seite, rauchte wie ein Schlot und war auch den anderen Genüssen Italiens nicht abgeneigt (Zitat B. Bergese-Downes).
Im August 1971 wurde gar eine Ausstellung von rund 400 der Zeichnungen seiner Studenten in Viggiona gezeigt. Für die Studenten waren diese Exkursionen Highlights ihres Studiums.

Nikolaus Plump wurde 1974 zum Professor ernannt.

Ein Höhepunkt seiner Laufbahn war sicherlich die Verleihung des Deutschen Jugendliteraturpreises 1963 für seine Illustrationen zum Sammelband „Grimms Märchen“, welcher 1962 im Thienemann Verlag erschien.

Privat war Nikolaus Plump ein liebevoller Vater und er baute für seine Tochter gar einen Zirkuswagen. Den Zirkus benannte er nach seiner Tochter Cordula und er stattete den Zirkuswagen mit zahlreichen Figuren, Tieren und liebevollen Details aus.



Am 26. Juli 1980 verstarb Nikolaus Plump im Alter von 56 Jahren in Stuttgart. Seine Tante Agnes Sander-Plump (1888-1980) war eine bekannte Malerin.

Die Künstlerin Bettina Bergese-Downes, die an seiner Beerdigung anwesend war, erinnert sich an eine ganz spezielle Situation, die Nikolaus Plump sicherlich ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert hätte.
Während seine Schwester Ele Cello am Grab spielte warteten die anderen Trauergäste auf die Friedhofsarbeiter, die nach den Reden die Urne versenken sollten. Doch diese hatten an diesem heissen Tag ihre Zigarettenpause zeitlich ausgedehnt und schliesslich übernahm einer der Trauergäste deren Aufgabe und liess die Urne in das Loch gleiten. "Plump" machte es ... alle lachten!


Louise Plump-Hellersberg

Die Mutter von Nikolaus Plump war u.a. auch als Puppenspielerin, die ihre Puppen selber anfertigte.
Sie besuchte die Akademie in Düsseldorf und nebenbei malte und zeichnete sie. Schliesslich begann sie, erste Puppen für ihre Kinder herzustellen. Dieser erfreuten sich derart grosser Beliebtheit, dass sich schon bald eine ganze Puppengruppe bildete. Die Nachbarskinder kamen immer öfters zu Besuch und schliesslich wurde die Kinderschar mit einer selbstgebauten Bühne unterhalten.
Louise Plump-Hellersberg begeisterte sich dadurch derart mit dem Puppenspiel, dass sie zunächst eine Ostseetournee unternahm, später entstand in Berlin die "Deutsche Spielfigurenbühne".  Der Maler Heinrich Klumbies schrieb Stücke für diese kleine Bühne.
Aus finanziellen Gründen musste die Spielstätte eingestellt werden.

Da hatte Louise Plump-Hellersberg die Idee, einen deutschen Buchverlag anzufragen und hatte Erfolg. Fortan warben ihre Puppen in Anzeigen für Ullstein-Bücher. Dank der neugewonnenen Popularität schafften die Puppen gar den Sprung in die "Berliner Illustrierte Zeitung", wo sie den Humorteil anreicherten.


Werbung für Ullstein-Bücher

Werbung für Ullstein-Bücher

Werbung für Ullstein-Bücher


Berliner Illustrierte Zeitung

Berliner Illustrierte Zeitung


Hinweis:

Alle abgebildeten Zeichnungen auf dieser Homepage und Folgeseiten des Künstlers Nikolaus Plump mit freundlicher Genehmigung der Erben von Nikolaus Plump © (Fam. Hauser). 

Die Abbildungen der Werke von Nikolaus Plump dienen ausschliesslich der Illustration der Arbeiten des
Künstlers. Die Verwendung von Dritten ist ohne Erlaubnis der Rechteinhaber nicht zulässig.