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Französischer Film |
Harry Baur
1880 - 1943 |
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. Der Schauspieler Harry Baur wurde als Henri-Marie Baur in Montrouge geboren. Dank seiner eindrucksvollen Gestalt und seiner wohlklingenden Stimme wurde er zu einem der wichtigsten französischen Filmschauspieler. Seine Rollen kennzeichneten sich durch ein intensives, packendes Spiel aus. Harry Baur ist auch eine tragische Figur im realen Leben. Sein Vater starb bereits 1890, nachdem dessen Geschäft nach einem Einbruch vor dem Nichts stand. Harry Baur wurde daraufhin in die Obhut einer katholischen Schule gegeben, von der er jedoch wegrannte und nach Marseille ging. Sein ursprünglicher Berufswunsch, Seemann zu werden, trat in den Hintergrund, als er die Schauspielerei entdeckte. Neben seinem Studium am Pariser Konservatorium nahm er privaten Schauspielunterricht und konnte schon bald auf verschiedenen Bühnen in Marseille auftreten. Schliesslich wurde er nach Paris engagiert, wo er schon bald ein begehrter
Darsteller wurde.
Sein grosser Durchbruch beim Film kam mit dem Tonfilm. Julien Duvivier engagierte ihn für "David Golder" (30). Dieser Film markierte den Beginn einer grossen Karriere, die bis zu seinem gewaltsamen Tod anhalten sollte. Doch Harry Baur musste in der Zeit des Erfolgs zwei harte Schicksalsschläge
verkraften, als er seine Frau und seinen 20-jähriger Sohn verlor.
Als die Nazis in Frankreich einfielen, wurde Harry Baur von Kollaborateuren als Jude und Freimaurer denunziert. Er wurde gezwungen, in Deutschland im Film "Symphonie eines Lebens" (42) mitzuspielen - sein letzter Film. Im Mai 1942 wurde er von der Gestapo verhaftet und gefoltert. Erst vier Monate später wurde er sichtlich geschwächt von den Torturen wieder entlassen. Am 8. April 1943 verstarb der grosse Schauspieler unter mysteriösen Umständen. Sein Tod heizte die anti-deutsche Stimmung in Frankreich an, seine Beerdigung
löste eine grosse Anteilnahme der Öffentlichkeit aus.
Weitere Filme mit Harry Baur:
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