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Der Regisseur Louis Malle studierte zunächst politische Wissenschaften,
wechselte dann aber an die Filmhochschule in Paris.
Sein Weg von der Theorie zur Praxis des Filmemachens war eher ungewöhnlich.
Als er von dem berühmten Tiefseeforscher Jacques Cousteau für
eine zweijährige Reise angefragt wurde, nahm Louis Malle an und erlernte
so die Finessen der Filmerei an Bord der Calypso.
Eines ihrer gemeinsamen Produktionen war "Le monde du silence - Die
Welt des Schweigens" (56), wo Malle die Regie und die Kamera führte.
Nach der Zusammenarbeit mit Jacques Cousteau arbeitete er u.a. für
Jacques Tati und Robert Bresson, ehe er 1957 seinen ersten eigenen Spielfilm
als Regisseur inszenierte.
"Ascenseur pour l'échafaud - Fahrstuhl zum Schafott" (57) war
auf Anhieb ein riesiger Erfolg und zählt heute zu den Klassikern.
In den kommenden Jahren entstanden weitere aufwühlende Filme, die
sehr unterschiedlich waren und keinen eigentlichen "Malle-Stil" erkennen
liessen.
Zu seinen bekannten Filmen dieser Jahre gehören "Les amants -
Die Liebenden" (58), "Zazie dans le métro" (60), "Vie privée
- Privatleben" (61), "Viva Maria!" (65) und "Le voleur - Der Dieb von Paris"
(67).
Doch dann dreht Louis Malle der Filmszene und Frankreich den Rücken
und ging für längere Zeit nach Indien, um seinen Geist für
das Neue zu öffnen. Dort entstanden die Dokumentationen "Calcutta"
(68) und "L'inde fantôme" (69).
Als er anfangs der 70er Jahre wieder Filme für das Kino realisierte,
schien ein neuer Louis Malle am Werke zu sein.
In den 70er Jahren drehte er nebst Dokumentarfilmen die Produktionen
"Le souffle au coeur - Herzflimmern" (71), "Lucien Lacombe" (74), "Black
Moon" (75) und sein erster US-Film "Pretty Baby" (78) mit Brooke Shields.
Zwischenzeitlich konzentrierte Louis Malle seine Arbeit in den USA,
weitere Filme dort waren "Atlantic City" (80) mit der noch unbekannten
Susan Sarandon, "Alamo Bay" (85) und "God's Country" (86).
Schliesslich folgte einer seiner grössten Erfolge und persönlichsten
Filme mit "Au revoi les enfants - Auf Wiedersehen, Kinder (87).
Zu seinen letzten Filmen gehören "Milou en mai - Eine Komödie
im Mai" (90), "Fatale - Verhängnis" (92) und "Vanya on 42nd Street"
(94). Ein Projekt über die Schauspielerin Marlene Dietrich kam leider
nicht mehr zustande, eine Krankheit zwang ihn, die Vorbereitungen zu unterbrechen,
einige Monate später verstarb er.
Louis Malle war u.a. mit der Schauspielerin Candice Bergen verheiratet.
In seiner umfangreichen Karriere wurde er mit vielen Preisen ausgezeichnet,
darunter gleich drei Césars für den Film "Au revoir les enfants"
(87) für Regie, Drehbuch und bester Film sowie drei Oscar-Nominationen
in den Jahren 1973, 1982 und 1988.
Weitere Filme von Louis Malle:
Crazeologie (53) Station 307 (54) Vive le tour (62) Le
feu follet - Das Irrlicht (63) Bons baisers de Bangkok (64) Histoires extraordinaires:
William Wilson (68) Place de la république (74) Humain, trop humain
(74) Close Up (76) Dominique Sanda ou le rêve éveillé
(77) My Dinner with Andre - Mein Essen mit André (81) Crackers -
Fünf Gauner machen Bruch (84) And the Pursuit of Happiness - Und das
Streben nach Glück (86) God's Country (86)
Drehbuch:
Station 307 (54) Ascenseur pour l'échafaud - Fahrstuhl
zum Schafott (58) Les amants (58) Zazie dans le métro (60) Vie privée
(61) Vive le tour (62) Le feu follet (63) Viva Maria! (65) Le voleur (67)
Histoires extraordinaires: William Wilson (68) Calcutta (68) Le souffle
au coeur - Herzflimmern (71) Lacombe Lucien (74) Black Moon (75) Pretty
Baby (78) Au revoir les enfants - Auf Wiedersehen, Kinder (87) Milou en
mai (90)
Produzent:
Zazie dans le métro (60) Lacombe Lucien (74) Pretty
Baby (78) Alamo Bay (85) Au revoir les enfants - Auf Wiedersehen, Kinder
(87) Milou en mai (90) Fatale (92)
Kamera:
Station 307 (54) Vive le tour (62) And the Pursuit of
Happiness (86) God's Country (86)
Darsteller:
Vie privée (61) La fiancée du pirate (69)
La vie de bohème (92) |