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                             . Biographie


Der Maler, Graphiker und Illustrator Hans Karl Schoellhorn wurde am 10. Februar 1892 in Winterthur geboren und er wuchs mit vier Geschwistern auf. Sein Vater war von 1889 bis 1933 Direktor bei der Brauerei Haldengut, für die er später auch Werbeinserate und Karten illustrierte.

Schon in jungen Jahren zeigte Hans Schoellhorn grosses Talent im Zeichnen und so wuchs in ihm der Wunsch, eine Kunstschule zu besuchen.
Dies wurde jedoch von seinem Vater abgelehnt und forderte, dass er zuerst ein Studium als Graphiker abschliessen solle, um eine anerkannte Ausbildung für seine Zukunft zu haben.

Hans Schoellhorn fügte sich der Auflage und konnte als Jahrgangsbester den Abschluss am Technikum machen. Zu seinen Ausbildern gehörten L. Petua und L. Calame. Nun willigte sein Vater ein, dass er seinen künstlerischen Drang nachgehen dürfte und so besuchte er ab 1911 die Ecole des Beaux-Arts in Genf. Zu seinen Lehrern gehörten Eduard Ravel, Ferdinand Hodler und Gustave Beaumont.
In Genf lernte er schliesslich seine Frau Marguerite Roesch – genannt Maite – kennen. Die beiden heirateten 1921.

In den kommenden Jahren setzte Hans Schoellhorn seine künstlerische Ausbildung von 1912 bis 1915 an der Kunstakademie in München bei H. Groeber sowie in Dresden und Leipzig. Danach lebte er von 1916 bis 1919 in Genf, ehe er von 1920 bis 1922 an der Académie de la Grande Chaumière in Paris sein Studium fortsetzte. Anschliessend lebte er von 1923 bis 1925 in Marseille, ehe er in die Schweiz zurückkehrte und abwechselnd in Genf, wo er ein Atelier in einem Glashaus von Le Corbusier hatte, und Winterthur lebte.

Seine in Frankreich entstandenen Arbeiten zeigten Motive aus Städten und Gassen aber auch regelrechte Milieustudien speziell in Marseille.

1921 erschien eine Lithographien-Mappe mit 10 Arbeiten von Hans Schoellhorn mit dem Titel „Paris“ mit einer Auflage von 60 Stück.

Während seiner Zeit in München knüpfte er Kontakte zu verschiedenen Publikationen und so erschienen erste Illustrationen von ihm in der Zeitschrift „Jugend“ zwischen 1914 und 1917. In Berichten wird auch erwähnt, dass er in der Zeitschrift „Simplicissimus“ Zeichnungen veröffentlichte, hierzu werden noch Beispiele gesucht.

Nach seiner Rückkehr nach Winterthur gehörte er 1916 zu den Gründungsmitgliedern der Künstlergruppe Winterthur. Er blieb dort bis 1965 ein aktives Mitglied.

Während des 1. Weltkrieges war er die meiste Zeit als Kavallerieoffizier im Dienst.

Als Illustrator konnte er auch bald in der Schweiz Fuss fassen, so steuerte er Zeichnungen für die populäre Satirezeitschrift „Nebelspalter“ in den Jahren 1922 bis 1929 bei und wenige Arbeiten für die Zeitschrift „Schweizer Spiegel“ und die Zeitschrift „Leben und Glauben“.

Sein erstes Atelier richtete er sich in einem früheren Stall auf dem Haldengut-Gutsbetrieb „Güetli“ auf dem Wolfensberg ein, bevorzugte es aber, in den Wintermonaten in den südlichen Gefilden nach Motiven zu suchen wie in Südfrankreich und Spanien. So brachte er zahlreiche Skizzen nach Winterthur, die er dann in den Sommermonaten teilweise als Gemälde und Aquarelle umsetzte.

Weitere Reisen führten ihn nach Korsika, Ägypten, Senegal, Türkei, Holland und Griechenland

Eine seiner grössten Leidenschaften war die Welt der Fahrenden und des Zirkus. Schon früh begeisterte er sich für diese Welt und er begleitete kleine und grosse Zirkusse auf ihren Touren.
Später knüpfte er eine enge Freundschaft mit der Familie Knie. Daraus resultierten nicht nur unzählige Skizzen, Aquarelle und Gemälde, die seine Begeisterung für das Zirkusleben unterstrichen, sondern die Familie Knie versandte über viele Jahre hinweg Neujahrspostkarten mit Motiven von Hans Schoellhorn – zunächst mit eigens für die Neujahrskarten angefertigten Zeichnungen in den Jahren 1941 bis 1950, später oftmals mit Abbildungen seiner Gemälde.
Zudem realisierte er eine Plakate für den Zirkus Knie und setzte als Graphiker einige Werbeinserate für Zeitungen und Zeitschriften um.
Seine Nähe zur Familie Knie zeugt auch die von ihm gezeichnete Hochzeitskarte von Tina und Rolf Knie im Jahre 1950.

Um das Leben der Zirkuswelt aus nächster Nähe zu erleben, leistete sich Hans Schoellhorn gar einen eigenen Wohnwagen, mit dem der viele Jahre lang mit auf Tourneen ging. Er half bei zahlreich anfallenden Arbeiten mit und soll auch als Clown verkleidet auf einer Kutsche durch die Dörfer gefahren sein, um Werbung für den Zirkus zu machen. Der Wagen stand dann später auf seinem Grundstück, wo er im Laufe der Zeit verfiel.
Dank dieser Nähe zeigen seine Bilder aus dieser Welt nicht nur die glamouröse Seite sondern auch den Alltag der Artisten im Schminkzelt, bei den Proben und bei ihren Wohnwagen.

1935 entschloss sich Hans Schoellhorn, neben seinem Atelier in Winterthur ein Wohnhaus erbauen zu lassen, welches vom Architekten Robert Sträuli umgesetzt wurde. Das Grundstück mit Wohnhaus und Atelier ist auch heute noch in Familienbesitz.

Neben seinen malerischen und illustratorischen Tätigkeiten realisierte er auch einige Wandmalereien, darunter 1940 für das Casa Rustica Castagnole (existiert heute nicht mehr, ebenfalls 1940 die Veranda „Villa dei Cipressi“ in Castagnole, die Fassade für die Drogerie „Zum Zitronenbaum“ und bei der Ausstellung in Winterthur 1924 im Pavillon der Brauerei Haldengut.
Auch in den Gebäuden der Haldengut zierten einige seiner Motive die Wände. Darunter auch jenes mit dem Titel „Die besoffenen Engel“. Inspiriert zu dieser Arbeit wurde er, als sein Vorschlag für ein Wandbild des Krematorium Winterthur von einer Jury mit der Begründung abgelehnt wurde, dass die abgebildeten Engel einen betrunkenen Eindruck machen würden. Im Wandbild bei Haldengut verewigte er diese Jurymitglieder selber in einem angetrunkenem Zustand.

Weit weniger bekannt ist, dass Hans Schoellhorn auch Dekors für die legendären Filmstudios Ufa und Defu in Berlin umsetzte und Ende der 20er Jahre über mehrere Jahre hinweg Bühnenbilder für den Kunstverein-Ball des Stadt-Kasinos Winterthur für deren Fastnachts-Aufführungen umsetzte wie „Mondnacht in Afrika“, „Das unbekannte Spanien“ und „Im Urwald“. 

Als Buchillustrator trat er nur selten in Erscheinung. So illustrierte er das Buch „Alois Pappenstiel“ von Richard Schneiter 1927 und das Buch „Madame de...“ von Louise de Vilmorin 1956.

Privat hielt sich Hans Schoellhorn mehrere Esel, mit denen er auch Spaziergänge unternahm sowie einen treuen Begleiter in Form eines Pudels, der auf den Namen Mugi hörte. Auf etlichen seiner Zeichnungen taucht der Pudel als Ergänzung zum Motiv immer wieder mal auf.

Im Laufe der Jahre präsentierte er seine Arbeiten an zahlreichen Ausstellungen, unter anderem beim Winterthurer Kunstverein 1934. Mit dem Bildhauer Hans Eduard Bühler stellte er einmal zusammen in den 40er Jahren und erneut 1954 aus. Hans Eduard Bühler gestaltete 1941 eine Bildnisbüste von Hans Schoellhorn, die an der Ausstellung von 1954 ebenfalls ausgestellt war.

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In der Galerie Wolfensberg in Zürich stellte er mehrfach aus in den Jahren 1952, 1956, 1959 und schliesslich 1963, wo er nebst vieler Zirkusbilder und Strassenszenen auch seine gemalten Eindrücke aus dem Senegal präsentierte.
Anlässlich seines Todes wurde vom 28.11.1982 bis 02.01. 1983 eine Sonderausstellung im Kunstmuseum Winterthur durchgeführt.

In seinen frühen Arbeiten signierte er seine Arbeiten teilweise mit Hanss Schnoellhorn, danach mit H. Schoellhorn und meist mit H. Sch.

Hans Schoellhorn verstarb am 5. März 1982 im Alter von 90 Jahren in Winterthur.



Hinweis:
Alle abgebildeten Zeichnungen auf dieser und den nachfolgenden Seiten des Künstlers Hans Schoellhorn mit freundlicher Genehmigung der Erben von Hans Schoellhorn © (A. Schoellhorn).
Die Abbildungen der Werke von Hans Schoellhorn dienen ausschliesslich der Illustration der Arbeiten des
Künstlers. Die Verwendung von Dritten ist ohne Erlaubnis der Rechteinhaber nicht zulässig.