HOME | AUTOGRAMME
VERKAUFSLISTE |
DER SCHWEIZER FILM | INDEX FILMKOMPONISTEN |
Robert
Blum
1900 - 1994 |
.
. Der Schweizer Komponist Robert Blum zählte zu den wichtigsten Filmkomponisten der Schweiz. Von 1915 bis 1919 erhielt er am Konservatorium in Zürich Klavierunterricht bei Reinhold Laquai. Anschliessend folgte ein Studium beim Pianisten Carl Baldegger und Komponisten Volkmar Andreae am gleichen Konservatorium, welches er 1922 abschloss. Schliesslich ging er nach Berlin, wo er Komposition bei Ferruccio Busoni lernte. Zu seinen Mitschülern gehörten Vladimir Vogel und Kurt Weill. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz 1924 widmete er sich der Komposition, nebenbei betätigte er sich auch als Dirigent und gab Musikunterricht. Die Tätigkeit als Dirigent nahm er bis 1980 wahr, u.a. für den Sängerverrein Richterswil (24-19), den gemischten Chor Baden (25-50), den Orchesterverein Baden (25-80) und den Orchesterverein Zürich (26-30). Bereits 1935 schrieb Robert Blum die Komposition zu "Jä-soo!" (35), danach avancierte er zum Stammkomponisten der Produktionsfirma Praesens Film AG, für die er zunächst für Werbe- und Dokumentarfilme die Musik beisteuerte, dann vor allem für Spielfilme. 1935 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der "Pro Musica", zudem gründete er den Madrigalchor Zürich, um die Musik der alten Engländer, Holländer und Italiener sowie zeitgenössische Werke aufzuführen. 1943 wurde Blum Kompositionslehrer am Konservatorium Zürich, wo er während vieler Jahre mehrere Generationen von Schweizer Komponisten ausbildete. Sein Hauptbetätigungsfeld war aber die Komposition. Seine Werke
umfassen Stücke aus der Oper bis hin zur Kammermusik.
Weitere bekannte Schweizer Filme, zu denen Robert Blum die Musik schrieb, sind "Füsilier Wipf" (38), "Die missbrauchten Liebesbriefe" (40), "Landammann Stauffacher" (41), "Das Gespensterhaus" (42), "Marie-Louise" (44), "Matto regiert" (47), "The Search" (48), "Swiss Tour" (49), "Die Vier im Jeep" (51), "Sie fanden eine Heimat/Unser Dorf" (53), "Uli der Pächter" (55), "Heidi und Peter" (55), "Die Käserei in der Vehfreude" (58), "Anne Bäbi Jowäger" (60) und "Geld und Geist" (64). Obwohl Robert Blum und der Produzent Lazar Wechsler von der Praesens AG über viele Jahre hinweg zusammenarbeiteten, war die berufliche Beziehung nicht immer harmonisch - Lazar Wechsler hatte bei vielen den Ruf, ein eher schwieriger Zeitgenosse zu sein (siehe auch Biographie Lazar Wechsler). Vor allem beim Thema Geld gab es immer wieder Reibungspunkte zwischen den beiden, was sich auch in zahlreichen Briefen widerspiegelte. Auch bei den Nutzungsrechten gab es ab und zu unterschiedliche Ansichten. Ein
Beispiel zeigt sich, als Robert Blum Ende 1946 Lazar Wechsler bat,
einen Kredit über CHF 5'000.- für ihn aufzunehmen, um aufgelaufene
Schulden abtragen zu können, gewährte Lazar Wechsel seinen Wunsch,
liess aber in einem Brief verlautet, dass Robert Blum eine Aufstellung
an die Volksbank abzugeben habe, welche dann seine alten Schulden
begleichen werde.
Als Robert Blums Vertrag mit der Praesens Film AG per 1. Oktober 1949 ablief, schrieb er einen Brief
an Lazar Wechsler, wo er nachfragte, ob das Interesse auf Seiten der
Praesens AG nach wie vor bestünde, die Zusammenarbeit fortzuführen.
Robert Blum gab im Brief seiner Sorge der Sicherung des
Lebensunterhalts seiner Familie zum Ausdruck und bekräftigte nochmals
sein Interesse an einer Fortführung der Zusammenarbeit. Doch auch privates wurde untereinander ausgetauscht. So schrieb Robert Blum am 26.02.1948 an Lazar Wechsler, dass sich die Suche nach einer neuen Wohnung nach wie vor schwierig gestaltet, da es für einen Musiker nicht leicht ist, heutzutage eine Wohnung zu finden. So werde er versuchen, ein kleineres Einfamilienhaus auf dem Lande zu finden. Robert Blum hatte bei der Praesens ein festes Gehalt, das er pro
Monat erhielt, auch wenn er in dieser Zeit keine Filmmusik schreiben sollte. Im
Laufe eines Jahres wurden dann seine Arbeiten mit den Vorschüssen
verrechnet. Damit konnte verhindert werden, dass sich das Einkommen von
Robert Blum in einem Auf und Ab befindet und er regelmässig Zahlungen
in Empfang nehmen konnte.
Weitere Saläre für seine Filmmusik waren z.B. für "Matto regiert" = CHF 2450.- und für "Swiss Tour" = CHF 5936.40
Drehbuch:
|