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DER DEUTSCHE STUMMFILM |
Fern Andra
1893 - 1974 |
. . Die Schauspielerin Fern Andra wurde als Fern Elisabeth Andrews in Watseka, Illinois geboren. In eine Zirkusfamilie hineingeboren, trat sie bereits im Alter von vier Jahren mit einem Drahtseilakt auf der Bühne auf, ein Jahr später stand sie erstmals auf einer Theaterbühne im Stück "Onkel Toms Hütte". Über Engagements von London und den Berliner Wintergarten kam sie in Kontakt mit dem Filmgeschäft. 1913 debütierte sie im Film "Ave Maria" und feierte ein Jahr später grosse Erfolge mit "Vermisst gemeldet" (14), "Der Stern" (14) und "Mondfischerin" (14). Fern Andra entpuppte sich als Frau für alles. Ab 1915 schrieb sie Drehbücher, führte Regie und übernahm die Produktion. Im gleichen Jahr gründete sie ihre eigene Filmproduktion mit dem Namen "Andra-Film", ein Jahr später eröffnete sie das Fern-Andra-Film-Atelier. Zu ihren Regiearbeiten gehören "Eine Motte flog zum Licht" (15), "Ernst ist das Leben" (16) und "Wenn Menschen reif zur Liebe werden" (16). Oftmals nutzte Fern Andra ihre erlernte Akrobatik zur Zirkuszeit
und setzte ihre Fähigkeiten in den Filmen ein, wo man ihre Waghalsigkeit
und ihren Mut bewunderte. Als Amerika in den ersten Weltkrieg eintrat, wurde die in Amerika geborene Schauspielerin plötzlich feindselig betrachtet und gar als Spionin verdächtigt. Um den Gerüchten ein Ende zu bereiten, heiratete sie den preussischen Baron Friedrich von und zu Weichs, welcher kurze Zeit später im Krieg fiel. In den kommenden Jahren feierte sie mit ihren Filmen weitere grosse Erfolge, zu den bekanntesten Produktionen zählen "Gesprengte Ketten" (15), "Die Seele einer Frau" (16), "Die Rache des Titanen" (19), "Genuine" (20), "Die Nacht der Königin Isabeau" (20) und "Der rote Reiter" (23). Der Film "Genuine" erregte damals vor allem deshalb grosse Erregung, weil Fern Andra mit vom Maler César Klein direkt auf ihren Körper aufgemalten Kostümen vor die Kamera trat. Fern Andra überlebte 1922 einen Flugzeugabsturz, bei dem ihr Begleiter, der Pilot Lothar von Richthofen, den Tod fand. 1924 heiratete sie den Mittelgewichtsmeister im Boxen Kurt Prenzel - Ereignisse, die damals in der Presse weidlich ausgeschlachtet wurden. Eine weitere Ehe ging sie mit dem Schauspieler Ian Keith ein. Insgesamt war sie viermal verheiratet. Ab Mitte der 20er Jahre neigte sich der Starruhm der Fern Andra
schnell dem Ende zu. Sie spielte noch in "Zalamort" (24), "Frauen der Leidenschaft"
(26) und "Funkzauber" (27), doch der Erfolg stellte sich nicht mehr ein. Weitere Filme mit Fern Andra:
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