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DER DEUTSCHE
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Max Ehrlich

Picture Max Ehrlich
Foto: Alexander Binder (1888-1929)

1892 - 1944

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Der Schauspieler Max Ehrlich gehörte zu den gefeierten Kabarettisten der 30er Jahre, dessen tragisches Ende durch den Nationalsozialismus besiegelt wurde, ein Schicksal, das er u.a. mit den Schauspielern Otto Wallburg und Kurt Gerron teilte.

Begonnen hatte er seine Laufbahn an verschiedenen Bühnen, wo sein komisches Talent die Zuschauer zu Begeisterungsstürmen hinriss.
Es dauerte auch nicht lange und er trat in Filmen auf, erstmals in der Produktion "In der Heimat, da gibt's ein Wiedersehn!" (26).

In den nächsten Jahren avancierte er zu einem äusserst populären Kabarettisten. Er spielte bei Max Reinhardt, trat in Revuen auf und feierte grosse Erfolge. 
Es folgten weitere Filme wie "Herkules Maier" (27), "Die tolle Komtess" (28), "Die blaue Maus" (28), "Der schwarze Domino" (29) und "Ihr dunkler Punkt" (29).

Anfangs der 30er Jahre konnte er mit dem Tonfilm seine Popularität noch weiter steigern und spielte in bekannten Produktionen wie "Der Greifer" (30), "Hokuspokus" (30), "Der Korvettenkapitän" (30), "Der Tanzhusar" (31) und "Der Hochtourist" (31).

Doch der humorvolle Schauspieler wurde mit der politischen Brutalität konfrontiert, die seine Laufbahn auf einen Schlag beendete.
Als Jude konnte er unter den Nationalsozialisten nicht mehr arbeiten und er trat in Wien auf. Doch auch dort wurden seine Aufführungen gestört und er zog mit seiner Theatergruppe in die Schweiz und nach Holland.

Doch das Heimweh war stärker als die Angst und Max Ehrlich kehrte 1935 wieder nach Deutschland zurück, wo jüdische Künstler unter gewissen Einschränkungen weiter Arbeiten konnten. 1937 verliess er mit Hilfe von Ernst Lubitsch in die USA Unglücklicherweise konnte er dort keine Arbeit bekommen und er traf den fatalen Entscheid, wieder nach Europa zurückzukehren. 1939 ging er nach Holland zu Willy Rosen und dessen Theater der Prominente, wo er auch nach der Besetzung durch die Nazis blieb.

Schliesslich wurde er 1943 verhaftet und ins Konzentrationslager Westerbork gebracht. Dort wurde er - ähnlich wie Kurt Gerron in Theresienstadt - der Direktor einer Theatergruppe genannt "Camp Westerbork Theater Group" - bestehend aus Gefangenen. In diesem Gefangenenlager konnte die Gruppe sechs grosse Theaterproduktionen auf die Beine stellen und umfasste bis zu 50 Mitgliedern, oftmals bekannte Künstler aus Berlin, Wien und Holland.

Obwohl das Programm meist aus Songs und Sketchen bestand und die schweren Bedinungen fast vergessen liess, unter denen die Gefangenen leben mussten, schwebte stets die Gefahr der Deportation über ihnen.

1944 nahmen die Deportationen aus Westerbork dramatische Dimensionen an, schliesslich wurde auch Max Ehrlich mit dem letzten Transport nach Auschwitz gebracht, wo er am 1. Oktober vergast wurde.

Max Ehrlich agierte in seiner Laufbahn in über 40 Filmen, wovon er 10 als Regisseur inszenierte, nahm mehrere Schallplatten auf und schrieb das Buch "From Adalbert to Zilzer", wo er humorvolle Geschichten und Anekdoten über viele seiner Schauspielerkollegen verfasste.
 

Weitere Filme mit Max Ehrlich: 
Familientag im Hause Prellstein (27) Fräulein Chauffeur (28) Liebfraumilch (28) Wien, du Stadt der Lieder (30) Die vom Rummelplatz (30) Die Marquise von Pompadour (30) Leutnant warst Du einst bei deinen Husaren (30) In Wien hab' ich einmal ein Mädel geliebt (31) Die schwebende Jungfrau (31) Um eine Nasenlänge (31) Kabarett-Programm Nr. 2. (31) Kabarett-Programm Nr. 6 (31)
 
 

Siehe auch Homepage der Max Ehrlich Association.


 
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