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DER
DEUTSCHE
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Veit
Harlan
1899 - 1964 |
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. Der Schauspieler und Regisseur Veit Harlan ist eine sehr umstrittene Person, weniger wegen seiner Filme als Schauspieler sondern vielmehr wegen seinen Regiearbeiten, die er während des 2. Weltkriegs drehte und oftmals eindeutige propagandistische Inhalte hatten. Heute wird Veit Harlan mehrheitlich nur noch mit diesen Filmen in Verbindung gebracht, doch das wäre eine zu eindimensionale Betrachtung. Veit Harlan entdeckte bereits zur Schulzeit sein Interesse an der Schauspielerei und begann als Statist am Deutschen Theater. Anfangs der 20er Jahre erhielt er grössere Rollen am Theater und etablierte sich bald als Darsteller. Beim Film debütierte er mit "Der Meister von Nürnberg" (27), dem die Filme "Die Hose" (27), "Somanmbul" (29) und "Es flüstert die Nacht" (29). Beim Tonfilm spielte er meist grössere Nebenrollen, ein wirklicher Schauspielstar wurde er jedoch nicht. Er agierte u.a. in "Yorck" (31), "Friederike" (32), "Die unsichtbare Front" (32), "Flüchtlinge" (33), "Der rote Reiter" (35) und "Stradivari" (35). 1935 kehrte er der Schauspielerei den Rücken zu und führte von nun an die Regie. Sein Regie-Debüt feierte er mit "Krach im Hinterhaus" (35). Es folgten Melodramen wie "Maria, die Magd" (36), "Jugend" (38) und "Verwehte Spuren" (38), in denen die Schauspieler Kristina Söderbaum jeweils die Hauptrolle spielte. Die beiden heirateten 1939 - es war Harlan's dritte Ehe. Mit seinem Film "Der Herrscher" (37) empfahl sich der seit 1933 bekennende
Nationalsozialist Veit Harlan für das Propagandaministerium.
Weitere bekannte Produktionen dieser Zeit waren "Die goldene Stadt" (42), "Immensee" (43) und "Opfergang" (44). Nach dem Krieg sah sich Veit Harlan heftiger Kritik wegen seiner Propagandafilme ausgesetzt, ein Antrag auf Entnazifizierung blieb unabgeschlossen. Es folgten zwei Prozesse wegen "Verbrechen gegen die Menschlichkeit", Veit Harlan wurde jedoch in beiden Fällen freigesprochen. Sein erster Nachkriegsfilm "Unsterbliche Geliebte" (50) löste Boykott-Aufrufe aus, doch mit seinen nachfolgenden Arbeiten "Hanna Amon" (51) und "Die blaue Stunde" (53) konnte er sich wieder etablieren. Zu seinen letzten filmischen Werken gehören "Verrat an Deutschland" (54), "Anders als du und ich " (57) und "Liebe kann wie Gift sein" (58). Veit Harlan war in zweiter Ehe mit der Schauspielerin Hilde Körber
verheiratet. Aus dieser Ehe stammen der Regisseur Thomas Harlan und die
Schauspielerin Maria Körber sowie Susanne Körber.
Weitere Filme mit Veit Harlan (Darsteller,
Regie, Drehbuch):
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