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John Gilbert 1899 - 1936 |
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. Über John Gilbert wurde nach seinem frühen Tod viel geschrieben, vieles Fiktion, manches der Realität entsprechend. Er war nach Rudolph Valentino der grosse romantische Held und seine Karriere war derart mit der Person der Greta Garbo verknüpft, dass es heute schwer fällt, an diesen interessanten Schauspieler zu denken, ohne den Namen Greta Garbo zu erwähnen. Der grosse Frauenschwarm der 20er Jahre begann seine filmische Karriere 1915 als Statist in Filmen wie "Matrimony" (15), "The Phantom" (16) und "Shell 43" (16). Im Laufe der Jahre arbeitete er sich vom Neben- zum Hauptdarsteller
hoch. Ab 1917 erschien er in einer grossen Anzahl von Filmen, darunter
"Princess of the Dark" (17), "Golden Rule Kate" (17), "Wedlock" (18) und
"The Mask" (18).
In den nächsten Jahren wurde das Publikum immer öfters auf den charismatischen Schauspieler aufmerksam, der sich seinen Weg nach oben mit Filmen wie "Shame" (21), "Arabian Love" (22), "Monte Cristo" (22), "The Love Gambler" (22), "The Wolf Man" (24), "The Snob" (24) und "He Who Gets Slapped" (24) erarbeitete. Als er 1925 an der Seite von Mae Murray im Film "The Merry Widow" spielte, war dies der grosse Durchbruch zum Star. Er wurde zum Vorbild der Männer und die Frauen bewunderten ihn weltweit. Filme wie "The Big Parade" (25) und "La Bohème" (26) zementierten diesen Ruf. 1926 war der Beginn des Höhepunktes in John Gilberts Karriere. Er spielte erstmals mit der noch unbekannten Greta Garbo in "Flesh and the Devil" (26). Das Duo avancierte zu Superstars der 20er Jahre und spielte auch in den Filmen "Love" (27) und "A Woman of Affairs" (28) zusammen. Die beiden wurden auch im richtigen Leben ein Paar, doch wo John Gilbert in leidenschaftliche Liebe verfiel, zeigte sich Greta Garbo zögernd. Als sich John Gilbert mit dem Produzenten Louis B. Mayer zerstritt, war dies das Ende seiner Karriere. Mayer setzte alles daran, die Karriere von John Gilbert zu zerstören - mit Erfolg. Er spielte noch in den Filmen "Redemption" (30), "Way for a Sailor" (30), "Gentleman's Fate" (31) und "The Phantom of Paris" (31), doch wurden die Rollen seinem Status nicht gerecht. John Gilbert widmete sich immer häufiger dem Alkohol. Als Greta
Garbo 1933 den Film "Queen Christina" drehte, bestand sie auf John Gilbert
als ihren Partner. Er konnte in der Rolle des Antonio überzeugen und
der Welt beweisen, dass er nach wie vor ein grosser Schauspieler war und
dass die Gerüchte, dass seine Stimme für den Tonfilm nicht tauglich
sei, nicht den Tatsachen entsprachen. Doch das Comeback kam zu spät.
Bereits von Depressionen und vom Alkohol gezeichnet, spielte er nur noch
in "The Captain Hates the Sea" (34), danach war seine Filmkarriere zu Ende.
Ein geplantes Comeback mit dem Film "Desire" (36) mit Marlene Dietrich
kam nicht mehr zustande. Am 9. Januar hörte das Herz des einstmals
gefeierten Stars zu schlagen auf.
Weitere Filme mit John Gilbert (Schauspieler,
Drehbuchautor):
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