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Künstler |
Robert Lips
1912 - 1975 |
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. Der Comic- Zeichner Robert Lips zeigte schon früh sein zeich- nerisches Talent auf. Im Alter von 19 Jah- ren nahm er an einem Wettbewerb des Kauf- hauses Globus zur Schaffung eines Plakats und gewann diesen. Dadurch wurde der Werbechef Ignatius Karl Schiele auf den jungen Künstler aufmerksam und betraute ihn mit der Aufgabe, eine Werbe- figur für den Globus anlässlich des 25. Geburtstags des Kaufhauses 1932 zu erschaffen. Die beiden arbeiteten eng zusammen und schliesslich wurde die Werbefigur Globi geboren. Am Anfang glich Globi einem gerupften Huhn, doch schon bald nahm er jene Form an, die wir auch heute noch kennen. Es spricht für Robert Lips' künstlerische Fähigkeit, dass Globi in 80 Jah- ren seines Bestehens kaum optischen Änderungen unterworfen wurde. Globi wurde schnell bei den Kindern beliebt mit ersten Bil- dergeschichten im hauseigenen Globus Magazin. Die darauf folgenden Fir- menfeiern mit einem Mitarbei- ter im Globi-Kostüm wur- den regelrecht von den Kindern gestürmt. Schnell wurde Globi "selb- ständig" und führte bald ein Eigenleben ausserhalb der Warenhauses. Robert Lips zeich- nete 1935 das erste Globi-Buch "Globis Weltreise". Es war dies der Beginn einer Erfolgsstory, die im Schweizer Comic-Markt einzigartig ist. Ab 1938 erschien jedes Jahr min- destens ein weiterer Globi-Band und mehrere Generationen wuchsen mit dieser Figur auf und gaben diese ihren Kindern weiter. Die Globi-Geschichten waren jeweils mit vierzeiligen Versen pro gezeichnetem Bild auf der gegenüber- liegenden Seite versehen, doch waren es vor allem die Zeichnungen von Robert Lips, die Globi zu einem Schweizer Phänomen werden liessen - siehe auch den Be- richt über "Globi - eine (deutsch-)Schweizer Erfolgsgeschichte". Für Robert Lips bedeutete Globi regelmässige Beschäftigung als Comic-Zeichner. Privat galt Robert Lips als Lebemann, der sich dem Sport verschrieb. Da er immer knapp bei Kasse war, verkaufte er seine Original-Zeichnungen zu den Globi-Bänden regelmässig an Ignatius Karl Schiele, der im Laufe der Jahre eine grosse Sammlung an Original- Zeichnungen zusammentragen konnte. Bevor Robert Lips zum Globus kam, absolvierte er ein Architekurstudium in Winterthur und er konnte für die Zeitung "Sport" bereits erste Karikaturen zeichnen. Daneben kreierte er auch erste Werbe- plakate, sein bekanntestes Werk auf diesem Gebiet dürfte das Signet des Internationalen Leicht- athletik-Meetings in Zürich sein, welches bis 1996 verwendet wurde. Mit seinem Gewinn des Plakatwettbewerbs für Globus begann ein neues berufliches Kapitel für ihn. Schon zu Beginn seiner Arbeit bei Globus lernte er die Härte und Beharrlichkeit von Ignatius Karl Schiele kennen, der viele seiner Entwürfe zurückwies und Robert Lips dazu zwang, teilweise bis in die Morgenstun- den an neuen Entwürfen zu arbeiten. Die über 30 Jahre andauernde Zusammenarbeit zwischen Robert Lips (Bonvivant) und Ignatius Karl Schiele (auto- ritär) war daher immer wieder durch die sehr unterschiedlichen Charak- teren auf die Probe gestellt worden. Diesen Stress glich Robert Lips mit seiner Be- geisterung für den Sport aus. Er war ein aktiver Schwimmer, übte den militärischen Fünfkampf aus und wurde gar Schweizermeister im Degenfechten in den Jahren 1941 und 1948. Er war derart erfolgreich als Sportler, dass er für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin vorgesehen war. Doch ein Sturz vom Pferd im Vorfeld der Spiele machten diesen Traum zunichte. 1948 sollte er erneut die Chance erhalten, an den Olympischen Spielen in London teilzunehmen, doch eine Muskelzerrung hinderte ihn daran, ein vorzeitiges Ausscheiden zu vermeiden. 1942 konnte Robert Lips sich auch als Maler in Szene setzen, als er erstmals Gemälde aus seiner Hand in Zürich ausstellen durfte. Es folgten weitere Ausstellungen in verschiedenen Schweizer Städten. Robert Lips haderte öfters mit seinem "Schicksal", zu wenig Zeit für seine Malkunst gehabt zu haben und zu sehr mit Globi eingebunden war. Doch verkannte er damals, dass gerade Globi jene Arbeit war, die ihn heute unvergesslich machte. Er unternahm auch einzel- ne "Ausreissversuche", indem er versuchte, auch andere Comicfiguren zu lancieren. So schuf er für die Zürcher Wochenzeitung "Züwo" den Cartoon "Heiri Bränz" und die Comicfigur "Caramel" für das Magazin "30 jours". Es folgten die Figuren Gwirbi, Bänz und Mädi und schliesslich 1961 zeichnete er "Copo, die lustigen Abenteuer und Streiche eines Hundes" für den Coop. Die Copo-Geschichten erinnerten stark an die Globi-Geschichten und waren auch in der gleichen Art aufgemacht. Selbst die Verse wurden angewandt und von Robert Bruggmann geschrieben. Doch seltsamerweise konnten diese Bücher trotz der ähnlichen Aufmachung und den gleichen Machern von Globi sich nicht durchsetzen. Es fehlte die geschichtliche Tradition, auf welche Globi schauen konnte, Copo aber nicht. 1966 kam es zum Verwürfnis zwischen Ignatius Karl Schiele und Robert Lips und Lips stellte seine Zeichentätigkeit für Globi ein. Der Band "Globi und Robi und ihr un- terhaltsamer Zoo" (66) war sein 33. und offiziell letzter Band für den Globi- Verlag. Dies löste eine Krise beim Globi-Verlag aus, da man keinen neuen Zeichner findenkonnte, der den Zeichenstil von Robert Lips auf Anhieb übernehmen konnte. Gar ein Verkauf des Verlages wurde in Erwä- gung gezogen. 1973 traf sich der bereits zurückgetretene Zeichner Robert Lips mit dem Verlagsleiter Emil Bannwart und gab diesem die Erlaubnis, Copo-Zeichnungen und weitere unveröffentliche Zeichnungen dieser Figur als Vorlage für neue Globi-Abenteuer zu verwenden. So wurde z.B. das Titelbild des dritten Bandes von Copo nahezu eins zu eins in ein Globi-Titelbild um- gestaltet und für "Mit Globi durch dick und dünn" (76) publiziert. Robert Lips war aufgrund seines Lebenswandels immer knapp bei Kasse, er hatte Alkoholprobleme und war zuletzt ge- sundheitlich angeschlagen. 1975 wurde er im Alter von nur 62 Jahren tot in einem Hotelzimmer aufgefunden. Sein Grabstein steht auf dem Friedhof Enzenbühl in Zürich. . Eine umfangreiche Biographie mit dem bebilderten Lebenswerk findet man auf der Homepage über Robert Lips. |
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