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Biographie Vorwort: Die Biographie von Robert Lips ist fest verknüpft mit seiner Schöpfung, der Comic-Figur "Globi". Er hatte zeitlebens eine ambivalente Beziehung zu der Figur, da er sich als Künstler eingeschränkt und auf Globi reduziert fühlte und daher seine anderen künstlerischen Arbeiten zu wenig Beachtung erhielten. ![]() Auch auf dieser Homepage führt kein Weg an Globi vorbei, doch das soll auch gar nicht das Ziel sein. Mit Globi schuf er einen Schweizer Klassiker und eine Qualitätsmarke, die bis heute lebt und Robert Lips "unsterblich" machte. Aber hier sollen auch seine anderen künstlerischen Aspekte seines Schaffens in den Fokus gebracht und wo immer möglich auch mit Bildern illustriert werden. Speziell seine Malerarbeiten werden hier erstmals als Gesamtübersicht wiedergegeben, die eine ganz andere Seite des Künstlers Robert Lips zeigt. Das älteste erhaltene Oelgemälde entstand bereits 1928, als Robert Lips gerade mal 16 Jahre alt war. Dieses Oelgemälde ist ein Selbstporträt von ihm. Der Maler und Illustrator Robert Lips wurde am 21. August 1912 in Zürich geboren. Sein Vater war Hans Albert Lips (geb. 1878 in Aussersihl/Zürich, von Beruf Kaufmann) und seine Mutter Sarah Lips Mizrachi (geb. 1881 in Constantine/Algerien, von Beruf Schreibkraft). Er zeigte schon früh sein zeichnerisches Talent auf. Noch als 18-jähriger konnte er erste Sportkarikaturen für die Zeitung "Sport" (ab Oktober 1930) sowie humoristische Zeichnungen für die Zeitung "Zürcher Illustrierte" erstellen. Seine erste Zeichnung für diese Zeitung wurde kurz vor seinem 19. Geburtstag publiziert (Juli 1931). Bis 1940 entstanden zahlreiche weitere humorvolle Illustrationen für die Zürcher Illustrierte. ![]() Im gleichen Jahr feierte der Globus sein 25-jähriges Jubiläum und man rief zu einem Plakatwettbewerb aus. Ignatius Karl Schiele wollte nebst bekannten Künstlern wie Otto Baumberger und Hugo Laubi auch jungen noch unbekannten Talenten eine Chance geben. Als er das Werbeplakat für die Schaffhauser Wolle sah, lud er auch Robert Lips zum Wettbewerb ein. Robert Lips, der noch keine Erfahrung betreffend werbewirksamen Motiven hatte, zeichnete mehrere Vorschläge und sandte diese ein. Die Enttäuschung war bei Ignatius Karl Schiele jedoch sehr gross - die Zeichnungen entpuppten sich als absolut unbrauchbar. ![]() Einige der eingereichten Entwürfe von Robert Lips Als Robert Lips danach bei Herr Schiele erschien, sagte dieser ihm ohne Umschweife, dass die Entwürfe enttäuschend seien. Doch er wollte dem jungen Künstler nochmals eine Chance geben und er erläuterte, worauf es bei einem Jubiläumsplakat ankäme - es muss eine Idee dahinter stecken. Verlegen erwähnte Robert Lips, dass er zu Hause noch ein Aquarell habe, welches eine Hand darstelle und vielleicht den Vorstellungen entsprechen könnte. Als Robert Lips die Zeichnung vorbeibrachte, war Herr Schiele von der Symbolik der Zeichnung begeistert und animierte Robert Lips, daraus einen Plakatentwurf zu realisieren. Die angefertigte Zeichnung der Hand wurde der Generaldirektion vorgestellt. Die Hand stiess auf allgemeine Zustimmung, nur die zeichnerische Umsetzung wurde kritisiert. Es folgte ein wahrer Marathon für Robert Lips und er schuf einen Entwurf nach dem anderen und er verbrachte zahlreiche Nächte an seinem Arbeitstisch - denn tagsüber war Robert Lips am Technikum in Winterthur, wo er kurz vor den Abschluss-Prüfungen stand. ![]() Abgelehnte Plakatentwürfe von Robert Lips Bereits bei dieser ersten Zusammenarbeit mit Ignatius Karl Schiele bekam Robert Lips dessen Hartnäckigkeit zu spüren, bis das bestmögliche Resultat zu Papier gebracht war. Die schlaflosen Nächte und die Wut von Robert Lips auf Herr Schiele in dieser anstrengenden Zeit hatten sich aber letztendlich gelohnt und das fertige Plakat überzeugte nicht nur die Direktion sondern auch die Angestellten und die Kundschaft. ![]() Das Endresultat Robert Lips konnte sich damit gegen etablierte Künstler wie Laubi und Baumberger durchsetzen. ![]() Die Plätze 2 bis 6 der von anderen Künstlern eingereichten Vorschläge Schon bald darauf zierten riesige Plakat aus Robert Lips' Hand die Fassaden der verschiedenen Globus-Niederlassungen in der Schweiz. Ein sicherlich stolzer Moment in der Karriere von Robert Lips. ![]() Die Filialen mit dem Plakat von Robert Lips Nach dieser ersten erfolgreichen Zusammenarbeit beauftragte der Werbechef Ignatius Karl Schiele den jungen Robert Lips, auch eine Werbefigur für den Globus anlässlich des 25. Geburtstags des Kaufhauses 1932 zu erschaffen. Die beiden arbeiteten erneut eng zusammen und schliesslich wurde ![]() ![]() Robert Lips zeichnete schliesslich 1935 das erste Globi-Buch "Globis Weltreise". Es war dies der Beginn einer Erfolgsstory, die im Schweizer Comic-Markt einzigartig ist. Ab 1938 erschien jedes Jahr mindestens ein weiterer Globi-Band und mehrere Generationen wuchsen mit dieser Figur auf und gaben diese ihren Kindern weiter. Die Globi-Geschichten waren jeweils mit vierzeiligen Versen pro gezeichnetem Bild auf der gegenüberliegenden Seite versehen, doch waren es vor allem die Zeichnungen von Robert Lips, die Globi zu einem Schweizer Phänomen werden liessen - siehe auch den Bericht über "Globi - eine (deutsch-)Schweizer Erfolgsgeschichte". Für Robert Lips bedeutete Globi regelmässige Beschäftigung als Illustrator. Privat galt Robert Lips als Lebemann, der sich dem Sport verschrieb. Da er immer knapp bei Kasse war, verkaufte er seine Original-Zeichnungen zu den Globi-Bänden regelmässig an Ignatius Karl Schiele, der im Laufe der Jahre eine grosse Sammlung an Originalen zusammentragen konnte. Bevor Robert Lips zum Globus kam, absolvierte er ein Architekurstudium am Technikum in Winterthur und ![]() Daneben kreierte er auch erste Werbeplakate, sein bekanntestes Werk auf diesem Gebiet dürfte das Signet des Internationalen Leichtathletik-Meetings in Zürich sein, welches bis 1996 verwendet wurde. ![]() 1946 nahm er an den Internationalen Fechtmeisterschaften in Kilkenny/Irland teil und konnte dort den Meisterschaftssieg feiern. Die Kategorie Säbelfechten beendete er auf dem 3. Rang. 1955 hielt er sich in Korea auf und nahm auf der Rückfahrt an den japanischen Fechtmeisterschaften teil, wo er im Degenfinal den 3. Rang erreichte. Mit Klick auf nachstehendes Bild ersehen Sie einen Auszug seiner sportlichen Erfolge. ![]() Als Oberleutnant der Schweizer Armee wurde er ab 1939 bei der Sappeur-Kompagnie II/1 eingesetzt. ![]() Um "aus dem Gefängnis Globi" zu entkommen unternahm er einzelne "Ausreissversuche", indem er versuchte, auch andere Comicfiguren zu lancieren. Gleichzeitig verlegte er seinen Wohnsitz in die französische Schweiz, wo er u.a. in St. Sulpice und vor allem viele Jahre lang in Lausanne an der Avenue Mon-Loisir 15 lebte. In den Jahren 1945 bis 1952 wurde an der gleichen Anschrift auch seine Mutter Sarah Lips-Mizrachi aufgeführt. Robert Lips lebte bis 1962 an dieser Adresse. Danach lautete seine Anschrift "Villa Lincoln" an der Avenue Mon-Loisir (Côté Gauche), wo er bis zu seinem Tod aufgeführt wurde mit der Berufsbezeichnung "Architekt". Die Villa beherbergte insgesamt 9 Wohnungen. So schuf er für "30 jours die Figur "Caramel", welche kurze Zeit später bei der Zürcher Wochenzeitung unter dem Namen "Züwo" erschien (1961 auf Copo umbenannt für den Coop, welcher mehrere Bücher herausgab). Die Copo-Geschichten erinnerten stark an die Globi-Geschichten und waren auch in der gleichen Art aufgemacht. Selbst Verse wurden angewandt und von Robert Bruggmann geschrieben, der auch für Globi dichtete. Doch seltsamerweise konnten diese Bücher trotz der ähnlichen Aufmachung und den gleichen Machern von Globi sich nicht durchsetzen. Es fehlte die geschichtliche Tradition, auf welche Globi schauen konnte, Copo aber nicht. Desweiteren zeichnete er die Cartoon-Serie "Mado" für L'Illustré in den 50er Jahren. Es folgten die Figuren Gwirbi, Heiri Bränz und Mädi/Mado. ![]() Robert Lips war aufgrund seines Lebenswandels immer knapp bei Kasse, er hatte Alkoholprobleme und war zuletzt gesundheitlich angeschlagen. 1975 wurde er im Alter von nur 62 Jahren tot in einem Hotelzimmer aufgefunden. Sein Grabstein steht auf dem Friedhof Enzenbühl in Zürich und wurde von der Bildhauerin Myriam Horat geschaffen. Hinweis: Alle abgebildeten Zeichnungen auf dieser Homepage und Folgeseiten des Künstlers Robert Lips mit freundlicher Genehmigung des Globi Verlag und der Erben von Robert Lips (Fam. Mizrachi). Die Abbildungen der Werke von Robert Lips dienen ausschliesslich der Illustration der Arbeiten des Künstlers. Die Verwendung von Dritten ist ohne Erlaubnis der Rechteinhaber nicht zulässig. |