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DEUTSCHER FILM |
DER
DEUTSCHE
FILM |
Heinz
Rühmann
1902 - 1994 |
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. Der Schauspieler Heinz Rühmann vollbrachte eine Karriere beim Deutschen Film, die bis heute einzigartig geblieben ist. Als kleiner Mann wurde er einer der Grössten und zog das Publikum mit seinen überwiegend komödiantischen Filmen während vier Jahrzehnten in seinen Bann. Begonnen hatte alles 1919, als sich Heinz Rühmann dazu entschloss, Schauspielunterricht zu nehmen. Bereits sechs Monate nach diesem bedeutenden Schritt erhielt er sein erstes Theaterengagement am Lobe- und Thalia-Theater. Es folgten die Stationen Hannover, Bremen, München und schliesslich Berlin. Den Wenigsten ist es bewusst, dass Heinz Rühmann seine Filmkarriere bereits zur Stummfilmzeit begonnen hatte. Die beiden Filme "Das deutsche Mutterherz" (26) und "Das Mädchen mit den fünf Nullen" (27) bedeuteten jedoch noch nicht den grossen Durchbruch beim Film, sondern stellten lediglich einen kurzen Abstecher in ein neues Medium dar. Als Erich Pommer den jungen Schauspieler für den Film "Die Drei von der Tankstelle" (30) an der Seite des Traumpaares Willy Fritsch und Lilian Harvey verpflichtete, war dies der Startschuss zu einer einmaligen Karriere. Heinz Rühmann wurde von der Ufa unter Vertrag genommen und er avancierte zu einem der beliebtesten Komikern, der durch sein spitzbübisches Auftreten und seiner frech-fröhlichen Art das Herz des deutschen Publikums im Nu eroberte. Nun ging es Schlag auf Schlag. Heinz Rühmann drehte einen Film nach dem anderen und fand vor allem in Hans Albers und den Komikern Theo Lingen und Hans Moser sich ideal ergänzende Filmpartner. Zu den bekanntesten Filmen der 30er Jahre gehören u.a. "Bomben auf Monte Carlo" (31), "Der Stolz der 3. Kompagnie" (31), "Lachende Erben (33), "Heinz im Mond" (34), "Der Himmel auf Erden" (35), "Allotria" (36), " Die Umwege des schönen Karl" (37), "Fünf Millionen suchen einen Erben" (38), "Nanu, Sie kennen Korff nocht nicht!" (38) und "Paradies der Junggesellen" (39). Trotz dieser Vielfalt an erfolgreichen Produktionen stachen zwei in diesen Jahren besonders hervor, die gleichzeitig den Höhepunkt seiner Karriere markierten "Der Mann, der Sherlock Holmes war" (37) und "Der Mustergatte" (37). Auch der grosse Heinz Rühmann blieb von den politischen Wirren in Deutschland nicht verschont. 1938 musste er sich von seiner jüdischen Frau Maria scheiden lassen. Diese heiratete den schwedischen Schauspieler Rolf von Nauckhoff und erhielt dadurch die Ausreisemöglichkeit nach Schweden. Dort wurde sie von Heinz Rühmann während der Kriegsjahre finanziell unterstützt. 1939 heiratete Heinz Rühmann die Schauspielerin Hertha
Feiler, mit der er zuvor schon gemeinsam vor der Kamera stand.
Nach dem Krieg sah er sich zunächst mit einem Arbeitsverbot durch die Alliierten konfrontiert. Er spielte zunächst Theater, ehe er 1947 zusammen mit Alf Teichs die Filmgesellschaft Comedia gründete. Ab 1948 war Heinz Rühmann wieder vor der Kamera tätig und feierte einen kurzfristigen Achtungserfolge mit "Berliner Ballade" (48). Doch die weiteren Filme stiessen beim Publikum nicht auf ein reges Interesse und die Filmgesellschaft ging Konkurs. Dieser Fehlschlag hatte weitreichende Auswirkung auf Rühmanns Leben, dessen Filmgagen bis 1959 zu 50% gepfändet wurden. Als der Produzent Gyula Trebitsch dem gestrauchelten Heinz Rühmann
zu einem Comeback verhalf, war dies der Beginn seiner zweiten Karriere.
Mit "Keine Angst vor grossen Tieren" (53) fand er zu einem neuen Rollenbild,
das vom Publikum akzeptiert und honoriert wurde.
In den 60er Jahren vollzog Heinz Rühmann eine langsame Wandlung vom Komödianten zum nachdenklichen Charakterdarsteller. Seine Arbeitsintensität blieb in diesem Jahrzehnt ungebrochen und er unterhielt das Publikum mit Filmen wie "Mein Schulfreund" (60), "Der brave Soldat Schwejk" (60), "Das schwarze Schaf" (60), "Der Lügner" (61), "Max, der Taschendieb" (62), "Das Haus in Montevideo" (63), "Ship of Fools - Das Narrenschiff" (65), Grieche sucht Griechin" (66) und "Der Tod des Handlungsreisenden" (68). In den 70er Jahren gingen seine Rollen merklich zurück. Er spielte
in "Der Kapitän" (71), "Oh Jonathan - oh Jonathan" (73), "Das chinesische
Wunder" (76) und schliesslich "Gefundenes Fressen" (76) - seinem vorläufig
letzten Kinofilm. Es folgten etliche Auftritte beim Fernsehen, u.a. mit
Lesungen zur Weihnachtszeit, ehe er mit Wim Wenders "In weiter Ferne, so
nah" (93) seine Abschiedsvorstellung auf der grossen Leinwand gab.
Weitere Filme mit Heinz Rühmann:
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