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                                     .Biographie

Der Maler, Illustrator und Architekt Hans Eggimann - in dessen Bildern oftmals Fabelwesen herumgeistern und den Betrachter in fantastische Welten entführt - wurde am 29. September 1872 in Bern geboren.
Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1886 kümmerte sich die Mutter um ihre Söhne und tat für sie alles. So wurde Hans Eggimann von der Mutter speziell auch im Bereich der Musik geprägt - er spielte mit Leidenschaft Geige - aber auch die Subtilität, die sich in seinen späteren Arbeiten zeigen sollte.

Nach seiner schulischen Ausbildung studierte er von 1891 bis 1895 Musik, Architektur und Kunst am Polytechnikum in Dresden. Ein weiteres Studium folgte 1899 bis 1900 in Paris, wo er die Ecole nationale supérieure des beaux-arts besuchte.

Kurz darauf verstarb sein Onkel und Hans Eggimann übernahm dessen Baufirma während fünf Jahren.

Als Architekt war er mitbeteiligt am Bau der Kornhausbrücke in Bern, an der Innenausstattung des Rathauses in Bern und am Postgebäude in Lausanne. Zahlreiche Gebäude entstanden zudem zwischen 1902 und 1906 in Langenthal.

1906 eröffnete er in Bern ein Büro für Architektur und Kunstgewerbe.

Seine künstlerische Laufbahn begründete er mit ersten Publikationen von "Skizzen aus Bern" (1898) und "Skizzen aus dem Quartier Latin" (1900), welches seine künstlerischen Mitbringsel aus Paris zeigte.
Seine professionelle Handfertigkeit erhielt er mit dem Unterricht auf dem Gebiet der Radierung bei dem Maler Albert Welti (1862-1912), den er bei der Umsetzung der Wandbilder des Berner Rathauses kennenlernte.
Seit 1908 widmete er sich vollumfänglich seiner Laufbahn als Künstler. Seine früheren Reisen nach Dresden und Paris beeinflussten sein künstlerisches Schaffen nachhaltig.
Er spezialisierte sich bei seinen künstlerischen Arbeiten auf märchenhafte Bilder und Landschaften. Grosse Erfolge feierte er international vor allem mit seinen Radierungen, die sich der fantastischen Welt widmeten und wo auch der Tod immer wieder thematisiert wurde. Eine Stärke seiner Bilder war das Verwenden von Fabuliergestalten, die den Charaktermangel oder die Schwäche der menschlichen Figur persiflieren. Einflüsse von Hieronymus Bosch sind unverkennbar.
Seine Werke zeichnen sich aus durch ironische und symbolisierende Striche, die in feinem Humor eingepackt sind.
Seine berufliche Erfahrungen als Architekt spiegelten sich auch in manchen seiner Bilder wider, in die er gerne Bauten hineinkomponierte.

1916 veranstaltete Hans Eggimann seine erste Ausstellung, weitere folgten.

Daneben schuf er auch einige Plakate wie "Grand Hotel Belvédère", "CFF Paris-Lion", "Pro Sempione", "Papeterie Kaiser & Co" und "Golden Shell" sowie Kostüme und Bühnenbilder, u.a. für das Theaterstück "Der Garten des Paradieses" (09).

In den Jahren des 1. Weltkrieges schuf Hans Eggimann 180 Miniatur-Bilder für die damals populären Sammelalben der Schokoladenfabrik Tobler.


Zusammen mit Armin Bieber gründete Hans Eggimann die Zeitschrift "Bärenspiegel" - eine Satirezeitschrift, die bis 1948 bestanden hatte. Darin war
Hans Eggimann neben weiteren regelmässig erscheinenden Künstlern häufig mit seinen Illustrationen vertreten und konnte seine satirische Seite ausleben.

Ein umfangreiches Werk hinterliess Hans Eggimann auch mit seinen Exlibris-Entwürfen. Diese erfreuten sich grosser Beliebtheit und avancierten bald schon zu gesuchten Tauschobjekten unter Sammlern. Auch privat war Hans Eggimann von den Exlibris Motiven angetan und er gehörte selber zu den fleissigen Sammlern dieser kleiner Werke.

Malerisch entstanden nicht so viele Werke wie als Radierer und Illustrator. Rund 60 solcher Arbeiten sind bekannt, die er als Gouachen, Tempera und Ölfarben mit Farbenreichtum schuf.

Hans Eggimann illustriere in seiner Laufbahn wenige Bücher, darunter "Aus dem Engadin" (13) von Gian Bundi, "Satiren und Einfälle" (14), "Gespenstergeschichten aus Bern" (19), "Im Märchenwald" (22) von Carl Selig und "Aus einem alten Nest" (23) von Nold Halder.

In seinen letzten Jahren war Hans Eggimann äusserst fleissig und es entstanden nebst Karikaturen für den Bärenspiegel auch weitere Gemälde und ein Mappenwerk mit Radierungen. Wohl durch die Arbeitslast ausgelöst
geriet er in eine mentale Krise. Schliesslich stürzte er sich am 29. Mai 1929 im Alter von 56 Jahren von der Kirchenfeldbrücke in Bern in den Tod - die Kirchenfeldbrücke war eines der Bauwerke, an denen er in jungen Jahren am Bau mitbeteiligt war.

Hans Eggimann war mit Anna Eggimann verheiratet, die aus Berwangen bei Heilbronn stammte. Er war seit 1912 ein Mitglied der Freimaurer "Zur Hoffnung" in Bern.

Ein Teil seiner Arbeiten wurde 2007 einem neuem Publikum wieder zugänglich gemacht mit der Ausgabe des Buches "Des Esels Ei und die Drachen", eine Neuausgabe des Buches "Aus dem Engadin" (13).


Quelle: Zum 50. Geburtstag von Hedwig Correvon 1922, Nachruf von Hedwig Correvo 1929, Biographie des Kunstmuseums Bern.