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Mit Schirm, Charme und Melone Pippi Langstrumpf Pan Tau Flash Gordon Winnetou Bezaubernde Jeannie

 
CHARLIE CHAN

Die Figur Charlie Chan wurde vom Schriftsteller Earl Derr Biggers (1884 - 1933) ins Leben gerufen. Sein erstes Auftreten im Film war ihm nur als Randfigur gewährt, doch schon bald rückte die Twentieth Century Fox den Detektiv in den Mittelpunkt des Geschehens und der Schauspieler Warner Oland wurde der erste Darsteller des chinesischen Detektivs, der erste Film wurde 1931 mit dem Titel "Charlie Chan Carries On" gedreht. 

Die Geschichten waren nach einer einfachen aber sehr erfolgreichem Muster gestrickt. Charlie Chan, Mitarbeiter des Honolulu Police Department und grossartiger Detektiv, genoss weltweit grösstes Ansehen. Die Mordfälle, in die er mit einbezogen wurde, fanden meist an aussergewöhnlichen oder exotischen Schauplätzen statt - normalerweise aber nicht in Honolulu selbst. Unterstützt wurde der Meisterdetektiv von seinen Söhnen. Diese hatten keine eigentliche Namen, sondern wurden als Sohn Nr. 1 oder Sohn Nr. 2 bezeichnet, jeweils aufgrund der chronologischen Reihenfolge. Das grösste Ziel der Söhne war es jeweils, in die berühmten Stapfen ihres Vaters treten zu können, die sich jedoch meist als zu gross erwiesen. Die Söhne waren meists mehr Hindernis als Hilfe und lieferten die komischen Aspekte der Schwarzweiss-Filme. Die Fälle wurden dann "trotz" der Hilfe seiner Söhne von Charlie Chan mit Bravour gelöst. Der berühmteste der Söhne - Sohn Nr. 1 - wurde durch den Schauspieler Keye Luke (1904 - 1991) ab 1935 dargestellt. 
Eines der markantesten Charakterzüge von Charlie Chan war das Zitieren von weisen Zitaten des grossen Konfuzius.
Heute mag man die Darstellung des chinesischen Detektivs als klischeehaft bezeichnen, doch zur damaligen Zeit war es das erste Mal, dass ein asiatischer Charakter von einer positiven Seite porträtiert wurde und nicht wie üblich als "gelbe Gefahr".

Gerade die ersten Charlie Chan Filme hatten die Eigenschaften klassischer Filme. Nebst der stimmungsvollen Atmosphäre in schwarzweiss wurde auch eine Reihe von berühmten Schauspielern für die einzelnen Episoden engagiert. Namen wie Boris Karloff, Leo G. Carroll, Lionel Atwill, Cesar Romero und Pauline Moore gaben sich die Ehre.

Als Warner Oland 1938 starb, wurde die Serie mit Sidney Toler (1874 - 1947) fortgesetzt. Der Wechsel des Hauptdarstellers konnte dem Erfolg der Serie keinen Abbruch tun, gleichzeitig wurde Sohn Nr. 1 durch Sohn Nr. 2 (dargestellt von Victor Sen Yung (1915 - 1980) verdrängt. 

Nach dem 2. Weltkrieg wurden die Abenteuer des Charlie Chan wieder regelmässig gedreht. Sidney Toler erwarb die Rechte an den Charlie-Chan-Filmen und brachte diese bei Monogram ein. Die Filme wurden nun von Monogram produziert und brachten gleichzeitig einen neuen Aspekt in die Serie ein, jene des nervösen und naiven Schwarzen (gespielt von Mantan Moreland (1902 - 1973) und Willie Best (1913 - 1962), die heute betrachtet, beinahe unerträglich stereotyp wirken. Diese Filme zeigten einen massiven Qualitätsverlust, der vor allem auf das stark reduzierte Budget zurückzuführen war. Die früheren Filme wurden für rund $200'000 Dollar während einer Drehzeit von acht Wochen realisiert, nun schrumpfte das Budget auf $ 75'000 mit einer Drehzeit von lediglich drei Wochen.
Als Sidney Toler starb, wurde die Serie noch kurz mit Roland Winters (1904 - 1989) fortgesetzt, doch der Zauber war vergangen.

In den späteren Jahren gab es noch einige Verfilmungen, u.a. als Zeichentrickserie der Hanna-Barbera-Studios und als Kinofilm "Charlie Chan and the Curse of the Dragon Queen" (1981) mit Peter Ustinov in der Hauptrolle. 
 
 

Alle Filme mit Charlie Chan
1929   Behind That Curtain (Charlie Chan war nur eine kleine Nebenfigur, dargestellt durch E.L. Parks)
1931   Charlie Chan Carries On  /  The Black Camel
1932   Charlie Chan's Chance
1933   Charlie Chan's Greatest Case 
1934   Charlie Chan In London  /  Charlie Chan's Courage
1935   Charlie Chan In Paris  /  Charlie Chan In Egypt  /  Charlie Chan In Shanghai
1936   Charlie Chan's Secret  /  Charlie Chan At The Circus  /  Charlie Chan At The Race Track
1937   Charlie Chan At The Opera  /  Charlie Chan On Broadway  /  Charlie Chan At Monte Carlo  /  Charlie Chan At The Olympics
1938   Charlie Chan In Honolulu
1939   Charlie Chan In Reno  /  Charlie Chan At Treasure Island  /  Charlie Chan In City In Darkness
1940   Charlie Chan At The Wax Museum  /  Charlie Chan In Panama  /  Murder Over New York  /  Charlie Chan's Murder Cruise
1941   Dead Men Tell  /  Charlie Chan In Rio
1942   Castle In The Desert
1944   Charlie Chan In The Secret Service  /  The Chinese Cat  /  Black Magic
1945   The Shanghai Cobra  /  The Red Dragon  /  The Scarlet Clue  /  The Jade Mask
1946   Shadows Over Chinatown  /  Dangerous Money
1947   The Trap  /  The Chinese Ring
1948   Docks Of New Orleans  /  The Shanghai Chest  /  The Golden Eye  /  The Feathered Serpent
1949   The Sky Dragon
 

 
BIOGRAPHIE  von 
WARNER OLAND
(geboren am 3. Oktober 1880 in Umea, Schweden, 
gestorben am 6. August 1938 in Stockholm, Schweden)

Warner Oland wurde in Umea/Schweden als Johan Verner Ölund geboren. 1892 emigrierte er mit seinen Eltern nach Amerika.
Seine ersten Erfahrungen als Schauspieler sammelte er beim Theater, doch auch im Kino fasste er schon früh Fuss. Bereits 1915 spielte er erstmals in einem Film - "The Romance of Elaine". 60 weitere Stummfilme und 36 Tonfilme folgten. 

Warner Oland spielte u.a. 1927 die Rolle des Vaters von Al Jolson im Film "The Jazz Singer", der als erster Tonfilm in der Filmgeschichte gilt.

Seinen grossen Durchbruch hatte er aber erst in der charismatischen Rolle des Charlie Chan. Er erlernte die chinesische Sprache und ging sogar nach China, um mehr über diese Kultur zu erfahren. In dieser erfolgreichen Zeit spielte Warner Oland auch in einigen anderen namhaften Produktionen mit wie "Shanghai Express" (1932) mit Marlene Dietrich oder "The Painted 
Veil" (1934) mit Greta Garbo. 

Privat war Warner Oland eine sehr eindrückliche Persönlichkeit. Er sprach mehrere Sprachen, war Gelehrter der Philosophie, der klassischen Musik und der Kunst. Er übersetzte die Arbeiten von Strindberg und war verheiratet mit der Malerin Edith Shearn.

Leider zerstörte der Alkohol seine Ehe, schliesslich sein Leben. Eines Tages im Jahre 1937 verliess er während den Dreharbeiten zu "Charlie Chan at the Ringside" die Filmwelt und Amerika und kehrte nie mehr zurück. Er segelte nach Schweden, um wieder zu sich selbst zu finden. Dort verstarb der sympathische Schauspieler ein Jahr später an einer Lungenentzündung.

BIOGRAPHIE  von 
KEYE LUKE
(geboren am 18. Juni 1904 in New York, 
gestorben am 12. Januar 1991 in Whittier, CA)

Keye Luke spielte in den Charlie-Chan-Filmen der ersten Generation den Sohn von Charlie Chan namens Lee Chan oder besser bekannt als Sohn Nr. 1.

Keye Luke wurde 1904 in New York geboren.
Er war ein talentierter Künstler und verdiente sein Geld als Werbekünstler und Gestalter von Filmplakaten. 1934 debütierte er beim Film mit "The Painted Veil", in welchem auch Warner Oland eine Rolle spielte. Im folgenden Jahr spielte er erstmals in den Charlie-Chan-Filmen mit. Bis zum Tode von Warner Oland war er regelmässig als Sohn Nr. 1 eingesetzt worden, danach tauchte er nur noch sporadisch in den Chan-Filmen auf u.a. in den letzten beiden Filmen mit Roland Winters.

Keye Luke konnte man auch in einem der Mr. Moto-Filme sehen. Diese Szenen stammten jedoch aus dem nie fertiggestellten Film "Charlie Chan at the Ringside", nachdem Warner Oland abgesprungen war.

In seiner langen Karriere spielte Keye Luke in über 100 Filmen mit und konnte sich bis kurz vor seinem Tod nicht über mangelnde Arbeit beklagen. 
Nebst den Kinofilmen trat er auch in vielen berühmten Fernsehserien auf, u.a. in "Raumschiff Enterprise", "Rauchende Colts", "Perry Mason", "The Big Valley", "Cannon", "Charlies Engel", "Remington Steele", "Magnum", "Miami Vice" und "The Golden Girls".
Keye Luke verstarb 1991 in Whittier, Californien.
 
 
 

 


 
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