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(1921 - 1991) Der Herr des Universums |
Der
Schriftsteller und Produzent Gene Roddenberry war bereits als Kind von
der Welt des Science-Fiction begeistert und verschlang Magazine wie "Amazing"".
Doch vom pubertierenden Jüngling bis zum Erfolgsautor war es noch
ein weiter Weg.
Er war während des 2. Weltkriegs als B-17 Bomberpilot bei der
US Army Air Force tätig und er setzte seine Tätigkeit als Pilot
nach dem Krieg fort, indem er bis 1949 bei der PanAm arbeitete."
1949 folgte eine berufliche Neuorientierung und er ging zur Polizei von Los Angeles, wo er zuletzt als Sergeant bis 1956 arbeitete.
Während seiner Tätigkeit bei der Polizei konnte er anfangs der 50er Jahre als freischaffender Drehbuchautor Fuss beim Fernsehen fassen. Er schrieb, anfangs unter dem Pseudonym Robert Wesley, Stories zu bekannten US-Serien wie "Mr. District Attorney" (54), "Highway Patrol" (55-56), "Dr. Christian" (57), "West Point" (56-57), "Boots and Saddles" (57-58) und "Jefferson Drum" (58).
1959 realisierte Gene Roddenberry seine erste eigene Serie mit "333 Montgomery Street". Doch der Pilotfilm mit DeForest Kelley in der Hauptrolle wurde abgelehnt, doch die Zusammenarbeit mit dem Darsteller sollte später noch grossen Einfluss nehmen.
In den kommenden Jahren schrieb er weiter einzelne Episoden zu bekannten US-Serien, darunter "Shannon" (61), "Dr. Kildare" (62), "Naked City" (62), "Have Gun - Will Travel" (57-63) und "The Virginian" (63).
Der Durchbruch als eigenständiger Erschaffer einer neuen Serie schaffte er mit der Serie "The Lieutenant", wovon insgesamt 29 Episoden zwischen 1963 und 1964 entstanden. In der ersten Episode wirkte Nichelle Nichols mit.
1963 wurde er bei MGM-TV zum ausführenden Produzenten befördert
und beauftragt, eine neue Serie zu kreieren.
So begann Gene Roddenberry, ein völlig neues Konzept auszuarbeiten,
das ihm auch von der darin enthaltenen Botschaft sehr am Herzen lag. Als
Humanist war es ihm wichtig, eine zukünftige Welt aufzuzeigen, in
der Menschen verschiedenster Religionen und Rassen als Einheit zusammenarbeiten
können.
Da MGM-TV sein Konzept ablehnte, ging Gene Rodenberry mit dieser Idee zum Studio Desilu Productions, welche schliesslich NBC überzeugen konnte, einen Pilotfilm zu drehen. Am Ende der Dreharbeiten, die sich von Oktober 1964 bis Februar 1965 hinzogen, stand das Produkt "Star Trek". Die Crew bestand noch aus völlig anderen Darstellern als die eigentliche Serie. Die Hauptrolle spielte Jeffrey Hunter als Captain Spike Majel Barrett, die Ehefrau von Gene Roddenberry spielte "Number One". Lediglich Leonard Nimoy als Spock war in diesem Pilotfilm bereits mit dabei.
Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, welches Ausmass die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise annehmen würde und welch ein Welterfolg Star Trek werden würde.
Der Anfang war gemacht, doch die ersten Schritte waren schwierig.
Da die Dreharbeiten viel zu viel Geld verschlangen und auch der Erfolg
beim Publikum eher bescheiden war, stand "Star Trek" kurz vor der Einstellung
Dennoch entschied man sich, einen zweiten Pilotfilm zu drehen, dieses
Mal mit der uns heutigen bekannten Crew mit William Shatner als Captain
Kirk. Doch auch der zweite Pilotfilm konnte die erwartete Einschaltquote
nicht erfüllen.
Dies reichte jedoch aus, einen festen Kern an Fans entstehen zu lassen, die es mit Briefaktionen schafften, dass "Star Trek" nicht eingestellt wurde, sondern bis 1969 als Serie weiterlief.
Doch danach wurde die Serie endgültig eingestellt, da der finanzielle Erfolg weiterhin ausblieb.
Dies hätte das Ende von "Star Trek" sein können, das seiner Zeit voraus war und deshalb scheiterte. Doch es sollte anders kommen.
Nach der Einstellung der Serie arbeitete Gene Roddenberry wieder für andere Fernsehprojekte als Autor, darunter "Pretty Maids All in a Row" (71), die Serie "Alias Smith and Jones" (71), "Genesis II" (73), "The Questor Tapes" (74), "Planet Earth" (74) und "Spectre" (77).
Als Paramount Television anfangs der 70er Jahre in finanzielle Schwierigkeiten
geriet, bot sie "Star Trek" zu einem günstigen Preis an unzählige
Fernsehsender weltweit an. Dadurch veränderte sich das Leben von Gene
Roddenberry und das der Hauptdarsteller der Serie schlagartig.
Die Serie stiess nun auf ein aufgeschlossenes und neugieriges Publikum,
das sich von den Weiten des Weltraums, wo noch nie ein Mensch zuvor gewesen
ist, faszinieren liess.
Schnell wurde die Serie ein weltweiter Erfolg und katapultierte die
Darsteller in den Olymp der Fernsehstars.
Doch erst mit dem Entscheid, auf der Erfolgswelle der Fernsehserie zu reiten und einen Kinofilm mit "Star Trek - The Motion Picture" mit der Originalbesetzung auf den Markt zu bringen, löste die Initialzündung aus.
Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Es enstanden weitere Kinofilme mit "Star Trek: The Wrath of Khan" (82), "Star Trek III: The Search for Spock" (84), "Star Trek IV: The Voyage Home" (86), "Star Trek V: The Final Frontier" (89) und "Star Trek VI: The Undiscovered Country" (91).
1987 entstand eine komplett neue Fernsehserie mit "Star Trek: The Next Generation" (87-94), die nicht nur eine neue Crew präsentierte sondern eine Reihe von weiteren sehr erfolgreichen Fernsehserien auslöste.
Gene Roddenberry konnte sich an den Erfolgen seiner Star Trek Kreation
erfreuen, bis er 1991 im Alter von 70 Jahren verstarb. Ein Teil seiner
Asche wurde 1997 mit der Pegasus XL Rakete in die Erdumlaufbahn geschossen.
Die Star Trek Idee aber überlebte und begeistert bis heute eine
kaum überschaubare Schar an Zuschauern auf der ganzen Welt.
Nach Gene Roddenberrys Tod entstanden weitere Kinofilme mit "Star Trek: Generations" (94), "Star Trek: First Contact" (96), "Star Trek the Experience: The Klingon Encounter" (98), "Star Trek: Insurrection" (98) und "Star Trek: Nemesis" (02) sowie Fernsehserien wie "Star Trek: Deep Space Nine" (93-99), "Star Trek: Voyager" (95-01), "Star Trek: Enterprise" (01-05) und "Star Trek: New Voyages" (04-11).
2009 drehte J.J. Abrams den Kinofilm "Star Trek" (09), der die Jugendjahre und die ersten gemeinsamen Weltraumabenteuer des eingeschworenen Teams rund um Captain Kirk und Spock mit einem Augenzwinkern aufzeigte und dem sicherlich eine Fortsetzung folgen wird.
Neben Star Trek wurden nach Roddenberrys Tod aus seinem Nachlass in Zusammenarbeit mit seiner Witwe Majel Barrett zwei weitere Fernsehserien erschaffen: "Earth: Final Conflict" (97-02) und "Andromeda" (00-05).