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INDEX SCHWEIZER FILMSCHAFFENDE DER SCHWEIZER FILM

 
 

1941
 
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Handlung

Der kleine Matthias wächst bei der Schwester seiner Mutter auf und erlebt dort die Hölle auf Erden und erfährt keine Liebe. Auch die leiblichen Kinder der Tante behandeln Matthias abschätzig und verspotten ihn. Die einzige Bezugperson ist die Base Marie.

Leopold Biberti

Petra Marin

Röbi Rapp

Seine richtige Mutter Brigitte lebt in der Stadt und kann sich die Erziehung ihres Sohnes nicht leisten, der leibliche Vater ist Matthias nicht bekannt. Als jedoch seine Mutter sich dazu entschliesst, Matthias mit sich in die Stadt zu nehmen, stellt sich ihre Schwester ihr in den Weg und droht mit der Vormundschaftsbehörde, da sie ein Zusammenleben der beiden ohne Vater nicht duldet. Sie schliesst sich mit Matthias in ihrem Haus ein und ihre Mutter muss alleine zurück.

Walburga Gmür

Marga Zöllner-Galli

Ditta Oesch

Doch als seine Base stirbt, hat Matthias keinen Halt mehr an diesem Ort und er möchte unbedingt zu seiner Mutter. In einer stürmischen Nacht flieht er Richtung Stadt und findet dort seine Mutter. Diese nimmt ihn bei sich auf und nimmt ihn tagsüber an ihre Arbeitsstelle in einer Stickerei mit. Die Angestellten beginnen, über sie und ihr Kind zu klatschen, doch diese Bürde nimmt sie in Kauf - hauptsache, sie kann wieder mit ihrem Sohn zusammen sein.

Sigfrit Steiner

Walburga Gmür

Petra Marin

Mit dem Einverständnis des Fabrikbesitzers Stettler darf sich Matthias im Betrieb nützlich machen und wird schliesslich Zeuge eines heftigen Streits zwischen dem Strickereizeichner Oberholzer und dessen Assistenten Suter. Oberholzer wird in das Büro des Fabrikbesitzers zitiert. Was Matthias zu diesem Zeitpunkt nicht weiss ist, dass Oberholzer seine Mutter schon viele Jahre kennt und er der leibliche Vater von ihm ist.

Matthias war von der Szene beeindruckt, zum einen bewunderte er Oberholzer, wie sein Umfeld ihn zu fürchten schien, gleichzeitig fürchtete er sich selbst vor dieser Persönlichkeit.

Leopold Biberti


Röbi Rapp und Leopold Biberti



Röbi Rapp und Leopold Biberti

Als er in der Stadt beim Einkauf zufällig Oberholzer über den Weg läuft, erschreckt er sich und flieht Hals über Kopf aus dem Geschäft. Oberholzer, der den Jungen nicht erkannt hat, ist irritiert über das Verhalten und fragt bei der Verkäuferin nach, wer der Junge sei. Ihm wird bewusst, dass er vor seinem eigenen Sohn stand und er ruft den Jungen zurück und beschenkt ihn mit einem Früchtekorb und schickt ihn zu seiner Mutter zurück.
Die Begegnung mit seinem Sohn, den er schon viele Jahre nicht mehr gesehen hatte, weckt ihn im Gefühle der Verantwortung und obwohl er zuvor nichts von seinen Vaterpflichten wissen wollte, begibt er sich zu Brigitte und gibt seiner Sorge über die Zukunft des Jungen zum Ausdruck. Dieser solle zur Schule gehen statt sich in der Fabrik aufzuhalten. Er gibt ihr zu verstehen, dass der Junge nicht mehr in der Fabrik erscheinen  und stattdessen die Schule besuchen soll, um später mal auf die Universität gehen zu können. Für die Kosten würde er schon aufkommen.


Petra Marin und Hermann Gallinger

Leopold Biberti und Petra Marin


Petra Marin und Röbi Rapp

Doch Brigitte hat ihren Stolz und will von diesem Angebot nichts wissen. Aber Oberholzer lässt sich nicht abwimmeln und geht in die Offensive. Er erklärt ihr, dass er schon länger mit dem Gedanken spielt, ein Haus am See zu kaufen und dass er dies in die Tat umsetzen wolle, sollte sie sich dazu entscheiden können, mit ihm zu leben.
Doch Brigitte, die schon lange gehofft hatte, dass Oberholzer sich zu ihr bekennt zögert, da sich Oberholzer zuvor als unbeständiger Charakter erwiesen hat, der nicht für die Ehe geschaffen ist. Matthias erfährt, dass Oberholzer sein richtiger Vater ist und ist fest entschlossen, ihn weiter zu treffen, auch wenn seine Mutter nicht auf dessen Werbung eingeht. Die beiden lernen sich besser kennen und es entsteht eine grosse Sympathie. Doch der Widerstand der Mutter entfremdet sie von Matthias und als diese erkennt, dass sich Matthias von ihr distanziert und sich immer mehr Oberholzer zuwendet, ist sie erschüttert.



Arthur Leonhard, Frida Sigg, Röbi Rapp, Petra Marin, Ditta Oesch, Walburga Gmür und Hans Fehrmann

Frida Sigg, Röbi Rapp und Petra Marin

Ditta Oesch, Frida Sigg und Röbi Rapp

Als in der Stadt der grosse historische Umzug bevorsteht, an dem auch Oberholzer im Kostüm des Zaren Alexander I teilnimmt, nimmt auch Brigitte mit Matthias und Herr Gemperle, der Matthias auf den Schultern trägt, als Zuschauer teil.
Als Matthias bei den vorbeireitenden Teilnehmern seinen Vater sieht, versucht er diesen, auf sich aufmerksam zu machen, doch Oberholzer scheint ihn nicht zu sehen. Als er ihm schliesslich laut zuruft. "Vater, da bin ich!" bricht ein Gelächter unter den Zuschauern aus und Oberholzer fühlt sich in der Öffentlichkeit blamiert. Er wird wütend und schreit Brigitte an, dass sie mit ihrem Kind verschwinden soll.



Leopold Biberti

Sigfrit Steiner, Petra Marin, Röbi Rapp, Hans Fehlmann und Walburga Gmür

Sigfrit Steiner, Petra Marin, Röbi Rapp und Hans Fehrmann

Matthias Traumwelt von einem richtigen Vater bricht in diesem Moment zusammen und er sieht die Schuld bei sich, dass er aufgrund seiner Ungeduld Oberholzer verärgert und seine Mutter in Schande gestürzt hat.
Als sich Oberholzer später wieder beruhigt hat, sucht er Brigitte auf und versucht, sich zu rechtfertigen. Doch Brigittes Schmerz ist zu gross und möchte nichts mehr von ihm wissen. In dieser Stress-Situation stürzt Matthias in den See und droht zu ertrinken. Oberholzer springt ihm nach und ertrinkt beim Rettungsversuch beinahe selbst. Doch beide werden heil an Land gebracht, wobei Oberholzer viel Wasser verschluckte und in einem kritischen Zustand ist. 



Petra Marin

Petra Marin

Szene am Wasser

Der selbstlose Einsatz hat Brigitte versöhnt und bangt nun zusammen mit Matthias an der Seite von Oberholzer um dessen Genesung. Das Schicksal meinte es gut und Oberholzer wird wieder gesund. Die drei beginnen ein neues Kapitel in ihrem Leben als Familie.



Szene am Wasser

Leopold Biberti

Leopold Biberti, Röbi Rapp und Petra Marin



Hintergrund

Als die Dreharbeiten der Kostümumzugs stattfanden, hatte in der Stadt wenige Tage zuvor tatsächlich ein solcher Umzug stattgefunden. Die Bewohner, die aktiv am Umzug teilnahmen, holten ihre Kostüme nochmals hervor und die restlichen Einwohner stellten sich erneut als Zuschauer an den Strassenrand. So wurde der ganze Umzug für die Dreharbeiten des Films nochmals wiederholt und die Produktionsgesellschaft konnte Geld für teure Kostüme sparen und die Bewohner kamen in den Genuss, sich vor der Filmkamera in Szene zu setzen.

Bei der Besetzung der Kinderrolle war ursprünglich Charles Markus - ein Neffe des Produzenten Stefan Markus - vorgesehen. Er wurde unter dem Künstlernamen Charles Martin bereits in Zeitungen angekündigt, als die politischen Umstände einen Strich durch die Rechnung machte. Es war geplant, dass der Film auch in Deutschland herausgebracht werden sollte und dort sträubte man sich, einen jüdischen Jungen als Hauptdarsteller zu akzeptieren. 
So wurde schliesslich Röbi Rapp für die Rolle des Matthias ausgesucht. Dieser wusste von der Vorgeschichte bei der Besetzung jahrzehntelang nichts, erst nach dem Tod von Charles Markus 2017 wurde in dessen schriftlichen Hinterlassenschaft auch seine Erlebnisse rund um die Entstehung des Filmes "Das Menschlein Matthias" entdeckt.  (Artikel NZZ 02.10.17, B. Frischknecht)



Petra Marin, Hans Fehrmann, Frieda Sigg, Arthur Leonhard und Ditta Oesch

Petra Marin, Hans Fehrmann und Walburga Gmür

 
Röbi Rapp und Walburga Gmür



Die Romanvorlage

Der Roman "Das Menschlein Matthias" wurde 1913 von dem Schweizer Schriftsteller Paul Ilg (1875-1957) geschrieben, der darin autobiographische Erlebnisse aus seinem eigenen Leben als Kind verarbeitete. Auf einem Bauernhof aufwachsend erlitt Paul Ilg als Kind das Schicksal vieler anderer Kinder, die als Waisenkinder der Willkür der Behörden ausgesetzt war. Als die Grosseltern, bei denen Paul Ilg aufwuchs, verstarben, wurde er als Verdingbub in einer Stickerei eingesetzt.

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Röbi Rapp

 

Röbi Rapp und Petra Marin




Petra Marin und Hermann Gallinger

Im Erwachsenenalter konnte er keine Berufslehre zum Ende durchführen, doch um 1900 fand er zum Schreiben und fand jene Tätigkeit, für die er sich begeistern konnte. Als Redaktor der Berliner Woche arbeitete er von 1902 bis 1914 in Berlin, wo er auch als freier Schriftsteller aktiv wurde. 
Zu seinen Arbeiten dieser Jahre gehören u.a. "Lebensdrang" (06), "Der Landstörtzer" (09), "Die Brüder Moor" (12) und "Das Menschlein Matthias" (13).

Röbi Rapp, Frida Sigg, Arthur Leonhard und Ditta Oesch

Frida Sigg, Röbi Rapp und Arthur Leonhard

Hans Fehrmann, Walburga Gmür und Petra Marin

Nach seiner Zeit in Berlin setzte er seine Schriftsteller-Laufbahn fort und er veröffentlichte in den kommenden Jahren "Was meins einst war" (15), "Maria Thurnheer" (16), "Der starke Mann" (17), "Der Führer" (18), "Ein glückliches Paar" (24), "Der rebellische Kopf" (27), "Die Flucht auf den Creux du Van" (33), "Das Mädchen der Bastille" (33) und "Sommer auf Salagnon" (37).

Zu seinen Spätwerken zählen "Vaterhaus" (41), "Der Erde treu" (43), "Grausames Leben" (44), "Die Passion der Margarete Peter" (49) und "Der Hecht in der Wasserhose" (53).



Petra Marin und Walburga Gmür


Frida Sigg

Walburga Gmür und Hans Fehrmann




Walburga Gmür und Curt Brunner

Walburga Gmür und Curt Brunner



Röbi Rapp, Arthur Leonhard, Walburga Gmür, Ditta Oesch und Frida Sigg
 


Walburga Gmür

Walburga Gmür



Marga Zöllner-Galli und Leopold Biberti
 

Petra Marin und Röbi Rapp

Hermann Gallinger und Jakob Guggi

Hermann Gallinger und Leopold Biberti




Leopold Biberti und Petra Marin

Jakob Guggi und Leopold Biberti


Leopold Biberti

 


Sigfrit Steiner und Leopold Biberti

Ursula von Wiese links


Edwige Elisabeth und Leopold Biberti



Walburga Gmür

Walburga Gmür und Petra Marin


Röbi Rapp



Walburga Gmür, Ditta Oesch und Frida Sigg

Röbi Rapp


Röbi Rapp


Der Film kann direkt bei der Praesens Film AG als VHS bestellt werden.

Darsteller:

Petra Marin als Brigitte
Leopold Biberti als Oberholzer
Röbi Rapp als Matthias
Hans Fehrmann als Angehr
Walburga Gmür als Angehrin
Ditta Oesch als Marie
Arthur Leonhardt als Konrad
Frida Sigg als Frida
Sigfgrit Steiner als Gemperle
Hermann Gallinger als Stettler
Marga Zöllner-Galli als Else
Edwige Elisabeth als Lise
Ursula von Wiese als Aufseherin
Jakob Guggi als Suter
Curt Brunner als Postheiri

Mitarbeiterliste:

Regie: 
Dialog-Regie:
Produzent: 
Drehbuch: 
Dialoge:
Kamera:
Kamera-Assistent: 
Musik:
  

Filmausstattung:
Requisiten:
Aufnahmeleitung:
Aufnahmeleitung-Assistent:

Schnitt:
Schnitt-Assistent:
Ton:
Ton-Assistent:
Maske:
Script:

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Edmund Heuberger
Sigfrit Steiner
Stefan Markus
Stefan Markus
Ernst Eschmann
Georges Stilly
 
Harry Ringger, Claude Budry
Walter Baumgartner 
Fritz Butz
Ernst Wettstein
Gebhard Pirovino
Paul Besson

Georges Stilly
Irene Widmer
Charles Metain
Konrad Riggenbach
Raphael Jovane

Jean Clark


 

Die Macher im Hintergrund:

  

Walter Baumgartner - Filmkomponist



Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann für die Zuverfügungstellung des Archivs. Copyright: Praesens Film AG