HOME EMAIL AUTOGRAMME 
VERKAUFSLISTE
INDEX SCHWEIZER FILMSCHAFFENDE DER SCHWEIZER FILM

 

Unser Dorf / The Village
1953

 . 


Ausgangslage des Films:
Im Pestalozzidorf ist Ende der 40er Jahre ein Kinderfest im Gang, das die Kinder vieler Nationen bei Gesang und Tanz vereinigt. Doch liegt in jenen Tagen ein schwerer Schatten über dieser kleinen Völkergemeinschaft: Der Riss zwischen der Welt des Westens und jener des Ostens droht auch sie auseinanderzureissen.

Vergeblich versucht die Lehrerschaft, ihnen voran der polnische Hausvater, die polnische Regierung davon abzuhalten, ihre Kinder zurückzufordern hinter den Eisernen Vorhang. Denn an dem festlichen Tage wird es zur Gewissheit, dass die Polenkinder das Dorf verlassen müssen – dass ein unerbittlicher Staat des Ostens auch diese Gemeinschaft mit dem Westen nicht dulden will.

Das Pestalozzidorf muss sich diesem Willen beugen, der tiefe Freundschaften zwischen Erwachsenen und Kindern auseinanderreisst in einer Gemeinschaft, die nichts anderes sein will als ein Schule gegenseitigen Verstehens, wo Kinder lernen, in den andern Nationen den Menschen, den Freund und Bruder zu lieben.

In diesem gespannten Umfeld beginnt der Film, die Geschichte des Pestalozzidorfes zu erzählen.

Sigfrit Steiner

Eva Dahlbeck

John Justin

Inhalt:
Der Direktor des Kinderdorfes Pestalozzi in Trogen, der Schweizer Heinrich Meili, nimmt einen jungen, aus der Armee entlassenen Engländer, Allan Manning, in seinen Lehrkörper auf, in dem sich unter anderem ein Franzose, ein Italiener und eine entzückende Polin, Wanda Piwonska befinden. Eines Nachts findet sich die kleine Anja, die aus einem deutschen Waisenhaus entsprungen ist, heimlich im "Kinderparadies" ein, wo über zweihundert Kriegswaisen aus ganz Europa ein Heim gefunden haben. Doch die Kinder, die sie für eine Deutsche halten (in Wirklichkeit war sie Polin und wurde während des Krieges nach Deutschland deportiert), wollen sie nicht aufnehmen. Nur Andrzej, ein Polenknabe, stellt sich zwischen sie und ihre Verfolger, bis sie von den Erwachsenen entdeckt wird, unter denen sich Alan befindet – ihr "Herr Pestalozzi". Die Kinder sind über ihr Verhalten beschämt und erkennen, dass ihr Dorf allen Waisen offenstehen muss, ungeachtet ihrer Herkunft.

Anja bleibt bei Andrzej im Polenhaus. Die Kinder sind bald unzertrennlich, aber auch Alan verbindet eine herzliche Zuneigung mit der jungen Hausmutter der Polen, Wanda Piwonska. Als Wanda unerwartet für kurze Zeit nach Polen reisen muss, fühlt er, dass er nicht mehr ohne diese Frau sein möchte.

Wanda kehrt aus Polen zurück, aber sie muss dem Dorfleiter Meili die Nachricht bringen, dass die Polenkinder auf Anordnung ihrer Regierung sofort heimkehren sollen. Alle Bemühungen, diesen Befehl rückgängig zu machen, scheitern. Anja und Andrzej können ihre bevorstehende Trennung nicht fassen. Sie flüchten aus dem Zug, in den sie gesetzt wurden und gelangen zu einer nahen Burg, in deren Kellergewölben sie sich verstecken wollen, bis die Polen abgereist sind. Als sie in der Nacht den gespenstischen Spuk einer dämonenhaft maskierten Fastnachtsgruppe von Bauernburschen erleben, brechen die verdrängten Visionen des Krieges wieder über Andrzej herein. Er stürzt in besinnungsloser Panik im zerfallenen Bergturm zu Tode. Im Zeichen des Todes kann es auch für Alan und Wanda keine Erfüllung mehr geben.

Mit ihren Kindern verlässt Wanda das Dorf. Anja aber bleibt an Alans Seite. Zusammen warten sie auf den Tag, an dem das Lied des Pestalozzidorfes Wahrheit wird: "Si tous les enfants du monde voulaient se donner la main, on verrait s'établir demain une paix limpide et profonde...".

Wojtek Dolinski

Krystina Bragiel

Wojtek Dolinski


Einblick in die Dreharbeiten: (30.03.1953)
Die Dreharbeiten fanden nicht in einem künstlich nachgebauten Pestalozzidorf sondern direkt an den Original-Schauplätzen statt, wo vor Ort immer noch zahlreiche Kinder untergebracht waren.

Man kam mit einer grossen Equipe, vielen Scheinwerfern, Tonwagen, Mikrophongalgen, Kameras und Materialwagen im Kinderdorf Pestalozzi an, bestaunt von den fast dreihundert Insassen aller Nationen. Man begann zu diskutieren, einzurichten, Pläne aufzustellen, da und dort auch schon ein paar kleine Szenen zu drehen – um "anzulaufen" – und die Kinder wurden immer ungeduldiger. Schliesslich kam eine Delegation von Griechenkindern zum Aufnahmeleiter und der Wortführer fragte: "Du! Wann wird gedreht Film?!"
"Aber wir haben ja schon angefangen!" Schliesslich stellte sich heraus, dass die Kinder geglaubt hatten, man fange da eines Tages an und drehe die ganze Geschichte an einem Stück durch. So war es am Anfang, - gegen Schluss des Filmes waren aus den 250 Griechen, Österreichern, Deutschen, Engländern, Franzosen, Finnen etc. eine wohlinstruierte Filmschauspielerequipe geworden. So weit wussten sie schon Bescheid, dass eines Tages oder besser eines Nachts, als sich die Aufnahmen bis über Mitternacht hinzogen, ein Bub aus dem englischen Haus den Aufnahmeleiter fragte: "Wieviel Einstellungen noch? Kann man sie nicht zusammenziehen?" Man war also Fachmann geworden...

Es galt, den Kindern des Pestalozzidorfes den Inhalt des Filmes zu erzählen. Und auch den Erwachsenen. Bei den Erwachsenen war das kein Problem. Für die Kinder musste es zweimal erzählt werden. Einmal für die älteren und einmal für die jüngeren. Im Film kommen die Deutschen anfänglich recht schlecht weg. Wie es in Wirklichkeit war, wehren sich auch die Kinder der Filmerzählung anfänglich erbittert, gegen die Aufnahme von deutschen Kindern im Pestalozzidorf. Nun war diese Geschichte der längst in Frieden aufgenommenen deutschen Kinder des Pestalozzidorfes zu erzählen!  Eine delikate Mission. Hätten nicht alte Wunden wieder aufbrechen können? Aber die deutschen Kinder haben zugehört und kein Wort gesagt. Der blonde Bruno, den man gefragt hat, wie ihm die Geschichte gefallen habe, sagte nur: "Ach soo gut! Möcht' sie grad noch einmal hören...!"

John Justin und Eva Dahlbeck

Eva Dahlbeck

Sigfrit Steiner, Wojtek Dolinski und John Justin


Es wurde ein Wettbewerb unter den Kindern veranstaltet, einen Titel für unseren Film zu finden. Unter vielen hübschen Einfällen, die zeigten, wie gut die Kinder den Film des Pestalozzidorfes verstehen (z.B. "Acht Hektaren Europa", "Ein Kind sucht Herrn Pestalozzi", "Liebe deine Feinde") waren manche recht komische Titel dabei. Ein englischer Vorschlag: "Midnight Chase". Dem Buben müssen Gangsterfilmtitel schon einen recht tiefen Eindruck machen! Oder ein Finnenvorschlag: "Trauriges Ende". Der kleine Komiker des Griechenhauses, der sechsjährige Georgos, zog bei der Verlosung des dritten Preises "Ein Kind sucht Herrn Pestalozzi") der zwölfmal eingereicht wurde, zufällig seinen eigenen Zettel aus dem Hut! Man hatte ihm als einem der Kleinsten die Rolle der Fortuna übertragen.

Etwas über die Kinder: Es war sehr interessant, mit all den verschiedenen Nationen Bekanntschaft zu machen. Der Nationalcharakter trat manchmal schon sehr ausgeprägt in Erscheinung. Lärmig und lustig die Italiener, sehr temperamentvoll die Griechen, sehr blond und treuherzig und äussert wohlerzogen mit Knicks und Verbeugung die Deutschen, angenehm und gemütlich die Österreicher, sehr verschlossen, still und zurückhaltend die Finnen. Immerhin hat das Dorf einmal einen Wettbewerb gemacht, wer am lautesten schreien könne – wie in allen sportlichen Konkurrenzen siegten die Finnen, die sonst so schüchtern und leise sind, dass wir die grösste Mühe hatten, einen finnischen Satz in einigermassen möglicher Lautstärke im Film aufzunehmen.

Der kleine Voitek Dolinsky, der die Knabenhauptrolle spielt, ist auf Empfehlung Elia Kazans, der mit ihm am Broadway gearbeitet hat, ganz allein im Flugzeug von New York in die Schweiz geflogen. Zuerst waren Regisseur und Produzent nicht wenig erstaunt: Sie hatten ein Kind erwartet – und es kam wohl ein Kin an Jahren, aber ein ausserordentlich selbstsicherer Herr, der behend Konversation machte über die Arbeitsbedingungen am Broadway und so sicher schien, dass der Regisseur sagte, er müsse sich vorsehen, - in drei Wochen werde der Junge wohl selbst die Regie übernehmen.

Das geschah dann gar nicht. Es geschah das Gegenteil, etwas seltsames. Ganz im Gegensatz zu der ungünstigen Entwicklung zum Film- und Starkind, die solchen Kindern oft droht, wurde Dolly (wie die Kinder ihn nannten), zusehends wieder mehr Kind, verlor seine Überheblichkeit, wurde liebenswürdig, anschmiegsam und ganz einfach selber wie eines seiner 250 Kameraden im Pestalozzidorf.

John Justin und Sigfrit Steiner

John Justin und Krystina Bragiel

John Justin und Eva Dahlbeck


Wie Krystyna, die Mädchenhauptrolle, gefunden wurde? Während Lindtberg für die Gruppe der Polenkinder nach England gefahren war, um dort Aufnahmen zu machen, hatte sein Mitarbeiter die Aufgabe, eine Krystyne in den DP-Lagern von Deutschland zu suchen. Zehn Tage fuhr er von DP Lager zu DP-Lager, ohne den geringsten Erfolg – um dann, nach Zürich zurückgekehrt, zu erfahren, dass Lindtberg sie unter den Kindern, unter denen er sie gar nicht gesucht hatte, gefunden hatte. Es ist offensichtlich doch eher so, dass, wer nicht sucht, findet.

Krystyna Bragiel, dieses zwölfjährige Mädchen, hat uns immer wieder in Erstaunen gesetzt. Sie hatte noch nie Theater gespielt, geschweige denn gefilmt, und fand sich trotzdem mit spielender Leichtigkeit in ihre Aufgabe. Wie souverän sie nach einiger Zeit ihre Mittel schon einzusetzen wusste, beweist folgender Vorfall: Krystyna hatte in einer Szene traurig zum Fenster hinaus zu schauen, dann einen Blick zurück ins Zimmer zu tun und dann wieder hinauszuschauen. Sie tat das nun, Lindtberg verfolgte die Szene von aussen: Unsäglich traurig blickte sie zum Fenster hinaus, wandte sich ins Zimmer zurück – und schnitt nun ganz jäh eine fürchterliche Grimasse, von der Kamera abgewandt, ihren Freunden, die im Zimmer standen, die Zunge herausstreckend – nur eine kurze Sekunde – und sofort war ihr Gesicht wieder tieftraurig, wie sie sich zur Kamera zurückwandte. "Grossartig, Krystyna!" meinte Lindtberg, der nichts bemerkt hatte von dem Grimassenscherz. Braucht es dazu nicht schon eine ganz gehörige Souveränität?

Nicht jedes Kind, das sich bei den Probeaufnahmen bewährt hat, muss sich auch bei den Aufnahmen bewähren! Die erste Aufnahme mit dem Jungen, der die Rolle des Stasiek spielt, war eine gründliche Nervenprobe für den Regisseur. Es ging einfach nicht. Der Angstschweiss stand dem armen Stasiek auf der Stirn, er stotterte, brachte überhaupt keinen Ausdruck richtig, - nahezu zwanzig Mal wurde die Szene gedreht – mit wenig Erfolg. Der Bub heulte bereits und der Regisseur war fest entschlossen, ihn umzubesetzen. Und am anderen Tag ein letzter Versuch – und auf einmal, wie durch ein Wunder, ging es wunderbar. Stasiek wurde einer der zuverlässigsten Schauspieler – was war geschehen? Wir haben ihn gefragt. Er habe zuerst so Angst gehabt. Nun, diese Angst hat er dann gründlich verloren!

Fasnachts-Szene

Winterszene

Aufführung der einzelnen Kindergruppen


Kinder vom Dorf haben eine ganze Reihe kleiner Rollen gespielt. Sie auszusuchen, war nicht immer leicht. Manche drängten sich vor und hätten fürs Leben gern mal Filmstar gespielt – wie es denn nach drei Monaten Filmens oben im Dorf in ein paar Köpfen zu spuken begann und die normalen Träume in den Mädchenherzen erwachten, eines Tages Filmstar zu sein. Andere wieder mimten Gleichgültigkeit, wurden aber doch sehr aufgeregt, wenn's an ein Probieren ging. Hübsch war die kleine Episode mit Nicola, dem man einen Satz zum Vorsprechen gab, nachdem man ihm die Situation erklärt hatte. Es war hoffnungslos. Er sagte ihn gefühlsloser und temperamentsärmer auf , als wenn er bis zehn hätte zählen müssen. Man bat ihn, einen Kameraden zu holen, um zu sehen, ob er sich eigne. Nun erklärte Nicola dem Antonio die Szene – und mit wieviel Schwung und Verve und plastischer Gebärde! Und den Satz sprach er auf einmal ganz richtig, jetzt, wo er ihn nur seinem Kameraden vormacht. Man war begeistert und bat ihn, es genau so zu wiederholen – und es war wieder aus. Er konnte es nur vormachen. Im Ernst selber machen, das wagte er nie. Offensichtlich nur eine regieliche Begabung!

Das Sprachengemisch! Es geschah nicht selten, dass der polnische Hausvater uns polnisch anredete und wir bedeuteten ihm auf englisch, dass wir leider nicht polnisch verstehen. So redete man die längste Zeit aneinander vorbei – bis man sich endlich besann, dass ja beide Deutsch verstehen. Vielsprachige hatte es nun allerdings nicht wenige – unter den Dorfinsassen, sowohl wie unter der Equipe. Aber was für eine Mühe, immer vom Deutschen zum Englischen, von Englisch zu Französisch zu springen! Und in den vielen Massenszenen mit den Kindern Disziplin zu halten, - was für ein Kunststück oft! Sprach man englisch, hörten die Italiener und Franzosen nicht zu, - sprach man französisch, machten die Engländer nicht mit, - sprach man schweizerdeutsch, verstand uns die englische Equipe nicht. Ein schwieriges Problem für die Regie!

Eine Sprachbegabung besonderer Art ist Eva Dahlbeck. Sie lernte die längsten polnischen Dialoge auswendig, ohne je polnisch gelernt zu haben und zwar so gut, dass die polnischen Kinder sehr oft mit ihr polnisch sprachen und es nicht glauben wollten, dass sie kein Wort davon verstand. Am Anfang natürlich. Nachher hat sie ein paar Worte wirklich gelernt. Und beim Abschied von den Kindern – am letzten Drehtag – konnte sie schon ganz schön "Auf Wiedersehen" auf polnisch sagen, "auf Wiedersehen" zu all den Kindern, die sie so sehr ans Herz geschlossen hatten, dass es da und dort heisse Tränen gab.

Krystina Bragiel

Wojtek Dolinski

Krystina Bragiel

Uncle John – die männliche Hauptrolle – war wohl während dreier Monate die populärste Figur im Kinderdorf Pestalozzi. Kaum tauchte er irgendwo auf, hingen die Kleinsten wie Kletten an ihm und stets war ein Schwarm von Kindern aller Nationen um den stets heiteren und zu tausend Spässen aufgelegten Schauspieler, der sogar in der drehfreien Zeit oft ins Dorf hinaufging, weil ihm selber die Kinder des Dorfes so ans Herz gewachsen waren, dass er (nach all dem Kindertrubel der Aufnahmen!) bei ihnen sogar Erholung fand...wo andere einen Bogen um den geringsten Kinderlärm machten ausserhalb der Aufnahmen...

Jeanette Altwegg, die ehemalige Olympia-Siegerin im Eiskunstlauf, eine reizende junge Dame, die ihm Pestalozzidorf im englischen Haus "Thames" den Hauseltern hilft, die englischen Kinder im Zaum zu halten, die dort ein fröhliches Leben führen. Sie spielt in unserem Film nicht mit, was manchen erstaunt haben mag. Aber Jeanette war von ihrer sonstigen Arbeit mit den Kindern zu sehr in Beschlag genommen. Und in den Wintermonaten, in denen sich das ganze Dorf auf Schlittschuhen tummelte, sahen wir sie nur einmal Wintersport treiben: Skifahren. Welche Anerkennung verdient es doch, eine so glänzende Karriere als Eisläuferin aufzugeben – für eine kleine Stellung im Kinderdorf Pestalozzi! Und doch: Die Leute von der Filmequipe und mit ihnen manche, dien Einblick tun konnten in das Dorf, haben es verstanden.

Tanzvorführung im Pestalozzidorf: Die Choreographin Trudi Schoop lässt sich die Volkstänze vorführen, die die Kinder für ihre nationalen Feiertage einstudiert haben, mit ihren Lehrern, in ihren Häusern. Die Frage war, wer wohl die begabtesten seien. Die graziösen Italiener? Die beweglichen Franzosen? Die Überraschung: Es waren die Engländer. Bei weitem! Alles war entzückt über die Leichtigkeit, die Grazie, die Musikalität der englischen Kinder, die einfachen und reizenden Figuren ihrer Volkstänze, die sichtbare Freude, die die Kinder an ihrer Vorführung hatten.

Krystina Bragiel und Wojtek Dolinski

Krystina Bragiel und Wojtek Dolinski

Im Schlosskeller


Weihnachten im Pestalozzidorf – es gab ein paar Tränen, als die Filmkinder aus dem Auslande erfuhren, dass die Weihnachtsfeiertage im Dorf verbracht würden – man hatte sich so auf ein Wiedersehen mit zu Hause gefreut. Aber das Beispiel der 220 Kinder, die nicht nach Hause zu einer Mutter oder zu einem Vater zurückkehren können, überhaupt nie – es hat gewirkt. Und Weihnachten war auch im Kreise des Kinderdorfes schön. Manche Kinder aus London hatten von ihrem Taschengeld gespart, weil sie sich eine Schweizer Uhr kaufen wollten – sehnlichster Wunsch aller! Und das Taschengeld war gerettet – jedes Kind bekam eine richte Schweizer Armbanduhr zum Trost für die verpasste Heimatweihnachtsfeier vom Produzenten, Lazar Wechsler, geschenkt. Und Weihnachten im verschneiten Kinderdorf oben in den Bergen war für sie trotz allem ein grosses Erlebnis, Sie wurden in die anderen Häuser eingeladen und machten so eine Reise durch Europa, ohne mehr als einen Kilometer zu reisen.


Und am Vorabend vor Weihnachten brachten sie dem Regisseur ein Ständchen und sangen ihre alten polnischen Weihnachtslieder, und verteilten mit riesigem Spass ihre kleinen Geschenke an die Mitglieder der Filmequipe.

Selten schliesst der Aufenthalt einer Filmequipe an einem Drehort mit einem so schönen Abend. Das Dorf, Kinder und Erwachsene, lud die ganze Filmequipe zu einer Abschiedsfeier ein: Es wurden kleine Reden gehalten, es wurde gesungen und musiziert – und das Dorf hat gar ein richtiges Theaterstück aufgeführt, extra für diesen Zweck geschrieben und probiert und aufgeführt – und wohl selten ist eine Filmequipe fröhlicher und tüchtiger durch den Kakao gezogen worden als in diesem Theaterstück: Alles wurde glossiert und dargestellt: Von der Nervosität des Regisseurs bis zur übergrossen Ruhe des Beleuchters, von den Leiden des Kameramannes bis zur Verzweiflung des Tonmeisters. – Das war eine reizende Sache und so komisch, dass sogar die englische Technikerequipe, die dem deutschen Text nicht immer folgen konnte, Tränen lachte. So schloss eine Drehzeit, die manchem als ein grosses Erlebnis in Erinnern bleiben wird...

Eva Dahlbeck

John Justin

Sigfrit Steiner


Pressenotiz vom April 1952
Die Praesens-Film AG Zürich hat nach jahrelangen Vorbereitungen die Arbeit an einem mehrsprachigen europäischen Film aufgenommen, der in der Tradition der Filme "Die letzte Chance" und "Die Vier im Jeep" ein dramatisches und menschliches Geschehen unserer Zeit gestaltet. Der neue Film ist der Jugend Europas gewidmet und schildert das Erleben von Erwachsenen und Kriegswaisen aus acht Nationen, die in den Bergen der Schweiz im Kinderdorf Pestalozzi ein Heim gefunden haben.

Nach ihrer Nationalität auf die einzelnen Häuser des Dorfes verteilt, werden hier die Waisen unter der Obhut eines Lehrers und einer Lehrerin aus ihrer Heimat, die in jedem Hause "Vater" und "Mutter" heissen, in ihrer eigenen Sprache zu jungen Bürgern ihres Herkunftslandes erzogen.

Die Betreuer dieses ersten internationalen Kinderdorfes haben sich zum Ziel gesetzt, im kleinen das friedliche Zusammenleben der Völker zu verwirklichen. Ihr Bemühen steht im Schatten der grossen Gegensätze unserer Gegenwart, die immer wieder selbst dieses Paradies der Jugend bedrohen.
Dennoch bildet die Freundschaft und Liebe, welche Lehrer und Kinder verbindet, eine starke Hoffnung für eine bessere Zukunft im Zeichen des Verstehens und der Menschlichkeit.

Die Equipe der Praesens wurde von den Gründern  des Pestalozzidorfes ermächtigt, ihren Film mit den Kindern des Dorfes an Ort und Stelle in der Appenzeller Berglandschaft von Trogen zu drehen.

Eva Dahlbeck und Sigfrit Steiner

Krystina Bragiel, John Justin, Eva Dahlbeck und Sigfrit Steiner

Krystina Bragiel


Der Film kann auf VHS direkt bei der Praesens Film AG bestellt werden.
 
 

Darsteller:

John Justin als Alan Manning
Eva Dahlbeck als Wanda Piwonska
Sigfrit Steiner als Heinrich Meile
Mary Hinton als Miss Worthington
W. Woytecki als Dr. Stefan Zielinski
Guido Lorraine als Mr. Karginski
Maurice Régamey als Monsieur Faure
Helen Horton als Miss Sullivan
Rolando Catalano als Signore Belatti
Krystina Bragiel als Anja
Voytek Dolinski als Andrzej
Trevor Hill als Michael
Max Werner Lenz als Priester
David Coote als Pinky
Germaine Tournier als Madame Faure
Emilio Carrer als Mr. Panayotis
Elfriede Volker als Wirtin

Mitarbeiterliste:

Regie:
Regie-Assistent:

Produzent: 
Drehbuch:

Kamera:
Kamera-Assistent
Musik:
Musikalische Leitung: 

Filmausstattung:
Schnitt:
Produktionsmanagement:
Ton:
Choreographie:
Choreographie-Assistent:
Kostüme:
Make-Up:

.

Leopold Lindtberg
Kurt Früh, Claude Hudson, J. O'Connelly und Denis Johnson
Lazar Wechsler und Kenneth L. Maidment
Kurt FrühLeopold Lindtberg, David Wechsler und Peter Viertel
Emil Berna
Bert Mason und Gerald Moss
Robert Blum
Muir Mathieson
Ivan King

Gordon Hales
Vincent Permane und Uors von Planta
Charles Poulton und Peter Davies
Trudy Schoop
Herta Bamert
Charles Bradet und Felix Evans
Dorrie Hamilton

Angaben zu den weiteren Darstellern (aus der Sicht von 1953, Übersicht der späteren Filme wurde nachträglich hinzugefügt):

John Justin (1917-2002) ist halb englischer, halb argentinischer Abstammung. Geboren in England, bis zum 10. Altersjahr in Argentinien. Er besuchte in England Colleges und spielte zwischen 15 und 17 Jahren als Schauspieler in einem Repertoire-Theater. Fuhr dann zurück nach Argentinien, wo er sich als Cowboy beschäftigte. Während längerer Zeit lebte er arbeitslos in Buenos Aires und verdiente sich dann die Rückfahrt nach England als Matrose. Mit 19 Jahren besuchte er die Royal Academy of Dramatic Art. 1937 debütierte er im West End in einer kleinen Rolle in der John Gielgud's Company.
Ab 1939 stand er unter Kontrakt mit Alexander Korda und spielte seine erste grosse Rolle im Film "The Thief of Bagdad" (40).
Anschliessend diente er während 5 ½ Jahren in der Royal Air-Force als Pilot. Als er nach einem Flugzeugunfall Erholungsurlaub hatte, wirkte er in Leslie Howards letztem Film "The Gentle Sex" (43) mit.
Ab 1945 wirkte er in verschiedenen Filmen, wie "Journey Together" (45) in Royal Air-Force-Film, in "Call of the Blood" (49), "Untamed" (55), "Safari" (56), "The Spider's Web" (60), "La salamandre d'or" (62), "Valentino" (77), "The Big Sleep" (78) und "The Onedin Line" (79). Aber zum grössten Teil spielte er im West End als Bühnenschauspieler.

Eva Dahlbeck, John Justin und Wojtek Dolinski

Eva Dahlbeck

Kinder des Dorfes


Eva Dahlbeck (1920-2008) ist in dem kleinen Orte Satsjö Duvnäs in der Nähe von Stockholm geboren. Nachdem sie 1940 das Abitur gemacht hatte, trat sie in die Schauspielsschule des Königlichen Dramatischen Theaters in Stockholm ein. Schon im zweiten Jahre ihrer Studienzeit wagte Eva Dahlbeck den Sprung zum Film. In "Reiter in der Nacht" (42) von Gustav Molander, erhielt sie eine ihrer ersten kleinen Filmrollen. Darauf setzte sie ihre Studien weiter fort, um ihre Filmtätigkeit erst drei Jahre später wieder aufzunehmen.

Zwischen ihrer Filmtätigkeit spielt Eva Dahlbeck immer wieder am Königlichen Dramatischen Theater in Stockholm. Einen ihrer ersten Bühnenerfolge feierte sie als Prinzessin Eboli in Schillers "Don Carlos".
Ihre theater- und filmfreie Zeit verbring Eva Dahlbeck am liebsten im Kreise ihrer Familie. Ihr Mann ist Berufsoffizier bei der schwedischen Luftwaffe.
Eva Dahlbecks wichtigste Filme sind "Kärlek och störtlopp" (46), "Eva" (48), "Bara en mor" (49), "Sköna Helena" (51), "Ubat 39" (52), "Barabbas" (53), "Sommernattens leende" (55), "A Matter of Morals" (61), "Kattorna" (65) und "Tintomara" (70).

Trevor Hill (1925?) - in der Kurzbiographie von Praesens wird Jahrgang 1936 erwähnt – Mit elf Jahren begann er Theater zu spielen. Bis jetzt hat er in sechs Filmen mitgemacht und verschiedentlich für die Television und das Radio gespielt. Vor kurzem wurde der Kinderfilm "Bobby Rings the Bell" mit ihm beendet. Er liebt die Arbeit am Theater und beim Film sehr.
Trogen und das Pestalozzi-Dorf gefallen ihm sehr gut und er ist stark beeindruckt von den Bergen.
Zu seinen Filmen gehören "Miss Pilgrim's Progress" (50), "Portrait by Rembrandt" (52) und "The Secret Cave" (53).

Krystina Bragiel

Krystina Bragiel


Krystina Bragiel


Voytek Dolinsky (1940) wurde in Lwow, Polen geboren. Er spielte am Broadway mit Gusti Huber in "Flight Into Egypt". Er spielte für die Television und sprach am Radio (Propaganda für Polen). Er möchte gerne Schauspieler werden.

Über das Pestalozzi-Dorf hat er schon gelesen, bevor er von unserem Film wusste. Was er am liebsten isst in der Schweiz: Crèmeschnitten und Süssmost.
Er ist viel glücklicher in Amerika als in England, jedoch am glücklichsten würde er sein, wenn er nach Polen zurückkehren könnte.
Zu seinen Filmen gehören "And Crown Thy Good" (54), "H.R. 8438: The Story of a Lost Boy" (56), "Child of Our Time" (59) und "The Blue Angel" (59).

Krystyna Bragiel (1940) wurde in Rogow, Polen geboren. Sie geht in England zur Schule, liebt jedoch die Filmarbeit sehr. Sie war sehr begeistert von "Heidi": I'll never be a quarter as good as Heidi".
Was sie in der Schweiz am meisten interessiert: Uhren
Ihr Auftritt in "Unser Dorf" blieb ihr einziger Film.

David Coote (1939) wurde in London geboren. Er machte schon in verschiedenen Filmen mit und ist beim englischen Publikum bekannt und beliebt.
Zu seinen Filmen gehören "The Magic Box" (51), "The Man with the Gun" (52), "Johnny on the Run" (53), "Tim Driscoll's Donkey" (55), "Dixon of Dock Green" (57), "Murder Reported" (58) und "Redcap" (65).

Krystina Bragiel und Wojtek Dolinski

Krystina Bragiel

Wojtek Dolinski


Mary Hinton (1896-1979) wurde in England durch eine Hauslehrerin erzogen. Später war sie je ein Jahr in Paris und Dresden.

Sie spielte sehr viel Theater, hauptsächlich in London, aber auch in der Provinz. Ganz besonders liebt sie Mauriac's "Asmodée", in dessen Londoner Erstaufführung sie die Hauptrolle spielte. Sie trat überhaupt in vielen französischen Stücken in London auf. Grosse Erfolge hatte sie mit Somerset Maugham's "The Secret Flame" und im Film "White Corridors" (51) unter der Regie von Pat Jackson.
Sie findet die Idee des Kinderdorfes Pestalozzi ausgezeichnet und ist fest überzeugt davon, dass sie erfolgreich sein wird.
Zürich ist eine sehr schöne Stadt, ganz besonders gefällt ihr der Zürichsee. Sie ist eine leidenschaftliche Seglerin. Sie hat ein eigenes Boot "Ocean Racer", mit welchem sie einmal von England nach Spanien segelte.
Zu ihren Filmen gehören "Once in a New Moon" (35), "Poison Pen" (39), "Gaslight" (40), "Women Aren't Angels" (43), "Always a Bride" (53), "David Copperfield" (56), "The Truth About Billy Newton" (61) und "Sizzlewick" (64).

evtl. W. Woytecki

nicht identifiziert

nicht identifiziert


Das Personal hinter der Kamera:
Charles Moss, Kameraassistent, hat diverse Filme in England gedreht und ist ein sehr gesuchter, gut reputierter Kameramann.

Gordon Hales (1916-1994), Cutter, wurde in England geboren. Er ist seit 1938 als Cutter beim Film tätig. Der erste Film, den er selbständig als Cutter schnitt, war "The Seventh Veil" (45). Neben der Filmarbeit liebt er vor allem Musik, Schwimmen und Theater.
"Unser Dorf" ist sein zehnte Film, den er selbständig schneidet und er möchte in aller Ehrlichkeit sagen, dass dies auch sein liebster Film sei.
Weitere Filme von ihm sind "Miranda" (48), "The Lost People" (49), "Father Brown" (54), "Orders to Kill" (58), "The War Lover" (62), "The City Under the Sea" (65), "A Countess from Hong Kong" (67) und "Frankenstein Must Be Destroyed" (69).

Kenneth L. Maidment, Co-Produzent, verfügt über sehr grosse Kenntnisse der Produktion, arbeitet ebenso im Verleih wie auch bei der Finanzierung der Filme. War Produzent und Mitproduzent bei amerikanischen und englischen Filmgesellschaften.

Muri Mathieson  (1911-1975), Musical-Director, ist ein bekannter englischer Chef d'orchestre, der ungezählte englische Filme dirigierte, meistens mit dem Londoner Symphonie-Orchester.
Zu seinen Filmen gehören "The Private Life of Henry VIII" (33), "The Private Life of Don Juan" (34), "The Scarlet Pimpernel" (34), "Rembrandt" (36), "Fire Over England" (37), "Elephant Boy" (37), "The Divorce of Lady X" (38), "The Lion Has Wings" (39), "Gaslight" (40), "Hamlet" (48), "Oliver Twist" (48), "Treasure Island" (50), "Waterfront" (50), "Scrooge" (51), "Beau Brummel" (54), "I Accuse" (58), "Vertigo" (58), "The 39 Steps" (59), "Lord Jim" (65) und "Shalako" (68).

Elizabeth Montagu (1909-2002) wurde in London geboren – ihr Vater war Lord John Montagu of Beaulieu - und wuchs auf einem alten Schloss auf dem Land auf. Sie besuchte die Schule in Lausanne. In London spielte sie Theater und war schriftstellerisch tätig.
Während des Krieges fand sie in der Schweiz Asyl, wo sie bis Ende des Krieges blieb. Sie arbeitete während dieser Zeit auf der englischen Gesandtschaft in Bern und spielte daneben mit den Anglo-American-Players in zwei englischen Stücken.
Die Praesens hat sie in "Candida" spielen gesehen, worauf sie als Mitarbeiterin für den Film "Die letzte Chance" engagiert wurde. Zweieinhalb Jahre später wurde sie Mitarbeiterin von Alexander Korda. Sie hat für viele Filme, u.a. "The Third Man" (49) mitgearbeitet.
"Unser Dorf" ist bereits der dritte Film, den sie mit der Praesens-Equipe macht und mit der sie sehr gern arbeitet.
Sie ist begeistert vom Pestalozzi-Dorf und findet diese Idee als eine der schönsten.
Zu ihren weiteren filmischen Beteiligungen gehören die Produktionen "Anna Karenina" (48), "The Angel with the Trumpet" (50), "The Wonder Kid" (51), "Scrooge" (51), "Die Vier im Jeep" (51), "No Time for Flowers" (52), "Es geschah am hellichten Tag" (58) und "The Rough and the Smooth" (59).

David Wechsler (1918-1990) ist verheiratet, Vater von drei Kindern, Dr. phil. in Geschichte und Literatur, Freund von englischen Pfeifen und Tabaken – vor allem aber von seinem Vater her, dem Produzenten Lazar Wechsler, erblich belastet mit dem Wunsch, im kleinsten Lande Europas mit einer der Welt unverständlichen Sprache dennoch Filme zu schreiben, welche die Welt versteht. Deshalb Hauptinteresse an Stoffen, die ein menschliches Problem aus unserer Zeit aufgreifen.
Arbeitet seit 1945 für die Praesens-Produktion. Gewann als Mitarbeiter von Richard Schweizer 1948 einen Oscar für die Original-Story von "The Search".
Besonderes Interesse am Pestalozzidorf, weil sich hier, wie in "The Search", das Schicksal unserer Zeit im menschlichen Erleben von Kindern spiegelt.



Die Macher im Hintergrund:

 Hintergrundnotizen:
Aufgrund der steigenden Kosten gewann Lazar Wechsler die Firma Rosslyn Productions, London als Co-Produzent. Die technische Mannschaft kommt deshalb teilweise von der anderen Seite des Kanals: die Musik von Robert Blum wird von dem berühmten Muir Mathieson dirigiert, der Kameramann Emil Berna erhält Gerald Moss als Mitarbeiter, Schnitt, Bauten und Ton liegen ebenfalls in Händen der Engländer.

Die Abfassung des Drehbuchs bereitete Sorgen. Zum ersten Mal hat Richard Schweizer, der Stamm-Autor der Praesens, keinen Teil daran. Kurt Früh, der auch als Regie-Assistenz fungiert, sowie David Wechsler und der ungenannt gebliebene Peter Viertel arbeiten am Drehbuch.

Die Choreographie der Kinderfeste übernimmt die Zürcher Tänzerin Trudi Schoop, eine alte Mary Wigman-Schülerin, die in den 30er Jahren das Ballett der Zürcher Oper leitete, zahlreiche Europatourneen und einige Filme in Amsterdam und Hollywood als Hedy Shop gemacht hatte.

Die Dreharbeiten begannen im Oktober 1952 und endeten im Januar 1953. Einige Innenaufnahmen entstanden im Studio Rosenhof in Zürich und im Studio Nattlefold in London.

Bei den Dreharbeiten entstanden Spannungen unter den einzelnen Equipe-Mitgliedern. Unter anderem überwarf sich Leopold Lindtberg mit Lazar Wechsler, weil dieser eine überflüssige Liebesgeschichte ins Drehbuch hat einfliessen lassen, um den amerikanischen Markt zu gewinnen.
Auch zwischen Lindtberg und Emil Berna kam es zu Spannungen und führte dazu, dass die beiden nicht mehr miteinander redeten. Kurt Früh agierte als Vermittler zwischen den beiden und verhinderte so eine Eskalation.

Der Film feierte am 22. September 1953 in New York Premiere, am 1. Oktober 1953 folgte Zürich, im Juli 1955 Paris und im September 1955 London.

Der Film gewann 1953 den Goldenen Bären der Berlinale und den Silberlorbeer des David O. Selznick Preises in New York.

Trotzdem waren die Tenöre in der Presse eher zurückhaltend und der Film wurde kritisiert. Der finanzielle Erfolg blieb der Film deutlich unter den Erwartungen. Letztendlich kam der Film zu spät zustande, das Thema hatte sich durch andere Verfilmungen zuvor bereits erschöpft. Fehlende Starnamen und die unterschiedlichen Titel für den Film (The Village, Sie fanden eine Heimat, Unser Dorf, Das Pestalozzidorf, Kinder in Gottes Hand) trugen das ihrige dazu bei. Die Schwächen des Drehbuchs und die Abneigung Lindtbergs zu einzelnen aufgezwungenen Szenen haben dem Film sicherlich nicht gut getan.


Leopold Lindtberg - Regisseur

Kurt Früh - Regie-Assistent

Lazar Wechsler - Produzent


Robert Blum - Filmkomponist

Emil Berna - Kamera



 .
Anmeldung der Filmmusik von Robert Blum bei der SUISA  

 

Drehbuch vom Oktober 1952
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich

Dialoge
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich

Gesamt-Drehplan
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich

Dialogliste in deutsch
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich




Nachfolgend eine Auswahl von Fotos, die hinter die Kulissen der Dreharbeiten blicken lassen.
Copyright: Praesens Film Zürich



Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann der Praesens Film und an das Stadtarchiv Zürich für die Zurverfügungstellung des Archivs.
Copyright: Praesens Film AG