HOME | AUTOGRAMME
VERKAUFSLISTE |
INDEX SCHWEIZER FILMSCHAFFENDE | DER SCHWEIZER FILM |
Wie d'Warret würkt |
Inhalt:
Die beiden Protagonisten Charlie Billetter und Heiri Mettler finden sich in angetrunkenem Zustand in einer hitzigen Diskussion.
Ein
Plakat mit dem Hinweis auf das Theaterstück "Weh dem, der lügt" von
Grillpanzer gehen die Meinungen der beiden auseinander, ob man in der
realen Welt wirklich immer die Wahrheit sagen kann oder eben zum Lügen
gezwungen ist, um keinen Unfrieden zu stiften.
Schliesslich
wetten die beiden darum, dass Charlie Billetter es nicht schafft, einen
ganzen Tag lang nur die Wahrheit auszusprechen.
Am
nächsten Morgen, nun nüchtern, realisiert Charlie, dass er ja eine
Wette über CHF 500.—eingegangen ist. Als er seinem Kompagnion Heiri,
der als Fahrprüfungslehrer arbeitet, an den Kopf sagt, dass er ein
Grobian im Umgang mit den Fahrschülern sei, schaut dieser zunächst
verdutzt, ehe auch er sich an die Wette von gestern Abend erinnert. Als
Blödelei im angetrunkenen Zustand abgetan fragt er Charlie erstaunt, ob
er denn die Wette immer noch ernsthaft in Erwägung zieht. und
kein Weg vorbeiführt, am heutigen Tag nur die Wahrheit zu sagen. Er
fängt gleich bei seinem Kompagnion Heiri an und sagt ihm, dass er die
Wette nach wie vor erfüllen wolle – und so gilt diese für den heutigen
Tag.
Emil Hegetschweiler und Hans Rehmann |
Emil Hegetschweiler und Heinrich Gretler |
Hans Rehmann | Gerda Forrer |
In der Zwischenzeit herrscht in der Konditorei
Hänggeler Hochbetrieb und die Verkaufsauslage wird vorbereitet.
Unterstützt wird er von der Mitarbeiterin Resi und zwei
Konditorlehrlingen. Er findet bei allen etwas auszusetzen und Frau
Hänggeler bezeichnet ihn als Nörgler. Herr Hänggeler will dies nicht
einsehen und geht ins Büro zurück.
Da taucht der Neffe Charlie
Billetter im Geschäft auf und Frau Hänggeler fragt diesen, ob ihr Mann
bei seinen abendlichen Jassrunden nicht auch mal mit der Bedienung
herumschäkert. Charlie druckst auf der Antwort herum, schliesslich
entweicht ihm ein zögerliches Ja. Die Wette sitzt ihm im Nacken und ihm
bleibt keine Wahl. Herr Hänggeler hört die Antwort und fragt verdutzt,
ob er behaupten will, dass er mit der Bedienung herumschäkert. Charlie
bestätigt dies erneut mit einem Ja. Resi lacht und Frau Hänggeler
schaut befriedigt auf Charlie und ihren Mann.
Edith Claire |
Mathilde Danegger |
Denise Navazze | Klärly Linka |
Herr
Hänggeler ist enttäuscht von Charlie und stellt diesen zur Rede, dass
er ihn derart blossstellt. Charlie versucht die Situation zu retten,
indem er verallgemeinert, dass halt ältere Herren sich so verhalten.
Doch mit dem Wort "ältere" stösst er gleich wieder in ein Wespennest
und Herr Hänggeler empört sich.
Charlie bittet seinen
Onkel zu einem Gespräch unter vier Augen und eröffnet ihm, warum er
eigentlich vorbeigekommen ist. Er möchte gerne sicherstellen, dass der
Onkel seine versprochene Unterstützung für Charlies geplante
Partnerschaft bei seinem Chef aufrechterhält, doch Herr Hänggeler
sträubt sich ab dem vorhin erlebten. Es folgen Widerworte, dass er ja
eh schon ein älterer Herr sein und Charlie wohl die paar Jahre noch
abwarten könne. Er würde wohl gerne von ihm erben?
Charlie lässt die
Frage im Raum stehen, da er ja sonst die Wahrheit sagen müsste und das
Schweigen reizt seinen Onkel noch mehr. Dieser fragt nach und
schliesslich äusserst sich Charlie, dass schliesslich jeder gerne erbt.
Dies bringt das Fass zum Überlaufen und Herr Hänggeler sagt seinem
Neffen, dass er die Einlage für die Beteiligung vergessen kann.
Hans Rehmann, Edith Claire, Emil Hegetschweiler und Dora Hauth |
Hans Rehmann |
Emil Hegetschweiler | Heinrich Gretler |
In
der Zwischenzeit wartet Heiri Mettler und die anderen Angestellten der
Automobil-Garage auf Charlie Billetter, der hier u.a. auch als
Autoverkäufer arbeitet. Im Verkaufsraum warten bereits die ersten
Kunden auf ihn. Endlich trifft Charlie ein und er empfängt die
Kundschaft. Doch wo Wahrheit oberste Priorität ist – zumindest am
heutigen Tag – kann ein Verkaufsgespräch nur schiefgehen. Als sich die
Interessenten nach dem Kilometerstand des Occasionswagen erkundigen,
ist sich Charlie unsicher, was er sagen soll, da ja Herr Johliger –
sein Chef – mit der Kundschaft schon in den Tagen davor über das
Fahrzeug gesprochen hat. Doch es bleibt ihm keine Wahl und er nennt die
korrekte Zahl von 20'000 Kilometer.
Daraufhin empört sich der Interessent, da der Firmenchef von 6'000 Kilometern gesprochen hat.
Halb
amüsiert beobachtet Heiri Mettler die darauffolgende Szene, als der
Chef die Kundschaft beruhigen will – doch umsonst. Diese verlassen
empört das Geschäft und distanzieren sich von jeglichen Kaufabsichten.
Es
folgt ein Donnerwetter des Chefs, doch Charlie entgegnet, dass er diese
Art von Geschäftsmethode nicht wirklich befürwortet. Schliesslich kommt
das Gespräch auf die geplante Teilhaberschaft am Geschäft und Herr
Johliger will wissen, wie das Gespräch mit Charlies Onkel verlaufen
ist. Dieser gibt unumwunden zu, dass die Finanzierung ins Wasser
gefallen sei.
Doch da wird das Gespräch durch das Auftauchen eines
Fremden unterbrochen. Dieser stellt sich als Herr Wunderli vom
Steueramt vor. Er möchte überprüfen, ob die Einkommenserklärung von
Charlie Billetter korrekt angegeben worden sind. Herr Johliger blickt
kurz auf die Zahl und bestätigt dies.
Als Herr Wunderli den
Charlie Billetter sieht, fragt er diesen auch nochmals, ob er zu seiner
Steuererklärung stehe. Da gibt Charlie zu, dass er statt 1'000.- im
Monat ein Salär von 1'200.- bezieht. Herr Johliger kann nicht fassen,
was er da hört. Er deckt Charlie bei seiner Falschdeklarierung der
Steuererklärung und nun wird er von ihm blossgestellt. Herr Wunderli
konfrontiert beide mit ihrem Fehlverhalten und zeigt seine Enttäuschung
über das Verhalten. Er lässt durchblicken, dass man bei der
Steuerbehörde auf die Idee kommen könnte, die Bücher des Autogeschäfts
zu überprüfen.
Nachdem Herr Wunderli das Geschäft
verlassen hat, explodiert Herr Johliger und schickt Charlie zum Teufel.
Dieser nimmt das Fahrzeug, welches für die spätere Fahrstunde mit Frau
Reinhardt vorgsehen ist und fährt weg.
Herr Johliger diktiert gerade
den Kündigungsbrief an seine Sekretärin, da kommt Heiri Mettler hinein
und bittet ihm um eine Unterredung. Er hat erkannt, dass er das
Verhalten von Charlie erklären muss, um ein Eklat zu verhindern. Er
sagt auch ein Gespräch mit dem Onkel von Charlie zu, um die Situation
dort auch wieder geradezurücken, speziell wegen dem finanziellen
Beitrag zur Partnerschaft.
Heinrich Gretler |
Heinrich Gretler und Unbekannt |
Max Werner Lenz und Armin Schweizer |
Herr Wunderli ist in der
Zwischenzeit in sein Büro zurückgekehrt, wo er von seinem Erfolg
berichtet. Der Steuersekretär kann dies kaum glauben, dass jemand
freiwillig zugibt, die Steuererklärung falsch ausgefüllt zu haben.
Entweder ist Charlie Billetter nicht normal oder er hat sich einen
Scherz mit Herr Wunderli erlaubt.
Charlie hat sein Ziel
erreicht und hält mit seinem Wagen vor dem Modehaus Maison Fleury,
deren Besitzerin seine Verlobte ist. Sie bedient gerade Kundschaft und
ein Hut wird zur Begutachtung aufgesetzt. Fleury macht Komplimente über
den Hut, doch die Kundin zögert. Es kommt, wie es kommen muss und man
fragt Charlie, was er vom Hut hält. Er versucht, einer Antwort
auszuweichen, da meint die Kundin, dass er wohl denke, warum die alte
Schachtel einen neuen Hut braucht. Charlie bestätigt dies mit Ja und
die Kundin verlässt verärgert das Geschäft. Charlie und Fleury beginnen
zu diskutieren und gehen schliesslich im Streit auseinander. Die
Angestellte Labouchère versucht noch, mit Charlie zu reden, doch sie
verpasst ihn knapp und sieht ihn nur noch mit dem Auto um die Ecke
biegen.
In dem Moment fährt Heiri Mettler mit einem
Fahrschüler vorbei. Sie halten und Mettler steigt aus und folgt ihr. Er
findet eine aufgelöste Fleury vor und sieht, welche Tragödie die reine
Wahrheit an nur einem Vormittag anrichten kann.
Charlie
begibt sich in ein Restaurant, um Mittag zu essen. Da tauchen
nacheinander Heiri Mettler, Fleury und Herr Johliger auf, um mit
Charlie zu sprechen. Heiri bietet Charlie erneut an, die Wette zu
vergessen, bevor es noch schlimmer kommt. Doch Charlie steigert sich in
Rage und legt sich mit allen an. Die anwesenden Gäste kommen zum
Entschluss, dass Charlie offensichtlich den Verstand verloren hat.
Charlie
hat seine Fahrt fortgesetzt und ist nun bei Silvia Reinhardt
angekommen. Bei einem Tee erzählt Charlie, was ihm an diesem Tag alles
widerfahren ist. Sie versucht, ihm den Spiegel vorzuhalten und beichtet
ihm schliesslich, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Doch auch hier
kommt es zur Konfrontation und Charlie bezeichnet sie als
oberflächlich. Die Fahrstunde, die mit Silvia angesagt war, lässt er
sausen und nimmt stattdessen ein Taxi und fährt nach Hause. Heiri
Mettler übernimmt später die Fahrstunde mit Silvia.
Der
Konditor Hänggeler wurde mittlerweile über drei Ecken über den
"Zustand" von Charlie informiert, wobei sich falsche Informationen
eingeschlichen haben. So sprach man ursprünglich beim Vorfall im Maison
Fleury, dass Charlie drei Damen über den Mund gefahren sei. Als die
Information aber beim Konditor Hänggeler ankam, bestand die Information
darin, dass Charlie drei Damen mit dem Auto überfahren hätte.
Herr
Hänggeler ruft seinen Freund, Polizeikommissar Trachsler an und fragt
schon mal vorsichtshalber, mit welcher Strafe für eine fahrlässige
Tötung zu rechnen sei.
Charlie hat sich ein Taxi genommen und fährt zu sich nach Hause, wo er die Koffer packt. Er will nur noch weg.
Längst
wird er von allen verzweifelt gesucht. Heiri Mettler und Silvia, das
Ehepaar Hänggeler und Herr Johliger begeben sich gemeinsam auf die
Suche. Schliesslich entdeckt beziegungsweise hört man Charlie in der
Wohnung von Herr Hänggeler, wo er offenbar mit Gegenständen um sich
wirft. Zeugen haben bereits die Nervenheilanstalt Burghölzli infomiert
und diese machen sich ebenfalls auf den Weg zur Wohnung von Herr
Hänggeler. Als sich die verschlossene Tür, hinter der sich Charlie
befindet, einen Spalt öffnet, wird Silvia vorgeschickt. In der
Aussprache erkennen beide, dass sie doch füreinander bestimmt sind.
Währenddessen erzählt Heiri Mettler allen draussen vor der Tür
stehenden Leuten von der Wette und wie sich diese ausgewirkt hat. Den
Beteiligten ist die Erleichterung anzusehen und der vermeintlich
Verrückte ist wieder ins richtige Licht gestellt.
Heiri Mettler reicht durch die offene Türspalte die 500 Franken an Charlie und man sieht, wie Charlie und Silvia sich umarmen.
Darsteller: Emil Hegetschweiler als Konditor Hänggeler |
Mitarbeiterliste: Regie: |
. Walter Lesch und Richard Schweizer |
Die Macher im Hintergrund: |
Walter Lesch - Regisseur, Drehbuchautor |
Lazar Wechsler - Produzent |
Richard Schweizer - Regisseur, Drehbuchautor |
Robert Blum - Filmkomponist |
Emil Berna - Kamera |
Drehbuch von 1933 (PDF) Copyright: Praesens Film Zürich |
Nachfolgend eine Auswahl
von Fotos, die hinter die Kulissen der Dreharbeiten blicken lassen.
|
evtl. Walter Lesch |
Emil Berna auf der Rückseite des Fahrzeugs, neben dem Auto Heinrich Gretler |
Der Beleuchter Ernst Ringger |
Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann und an das Stadtarchiv Zürich für die Zurverfügungstellung des Archivs.