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Schellen-Ursli |
Der
Film "Schellen-Ursli" basiert auf dem Kinderbuch von Selina Chönz
(Autorin) und Alois Carigiet (Illustrationen) aus dem Jahr 1945,
welches zuerst unter dem Titel "Uorsin" und später als "Schellen-Ursli"
veröffentlicht wurde. Das Buch erreichte schnell eine Auflage von mehr
als einer Million.
Mit der Verfilmung wurde eine
Kindheitserinnerung vieler Kinogänger auf die Leinwand gebracht und
dadurch avancierte der Film zu einem der grössten Schweizer Filmerfolge
der letzten Jahre.
Am Beispiel "Schellen-Ursli" zeigt sich aber
gleichzeitig auch die Problematik des Schweizer Filmmarkts und die
Unterteilung des Landes in mehrere Sprachen.
Von den über 440'000 Kinobesuchern stammten über 90% aus der
deutschsprachigen Schweiz.
Jonas Hartmann *1 |
Julia Jeker *1 |
Julia Jeker und Jonas Hartmann *1 |
Inhalt:
Der
Film erzählt die Geschichte von Uorsin, einem rund 10-jährigen Jungen
in einem Bündner Dorf. Seine Familie sind Bauern und arbeiten im Sommer
auf der Alp Maiensäss zusammen mit einer weiteren Bauernfamilie und
deren Tochter Seraina. Im Spätsommer kehren sie von der Alp zurück, wo
sie ihre Geissen gehütet und Käse produziert haben.
Die
Käseproduktion ist ein wichtiger Bestandteil für die Bestreitung des
Lebensunterhalts, doch bei der Alpabfahrt passiert ein Unglück. Der
Wagen mit dem Käse sowie dem Heu rutscht auf dem schmalen Bergweg mit
dem Rad über den Abgrund und droht abzustürzen. Uorsins Vater Linard
schafft es mit Hilfe anderer Bauern gerade noch rechtzeitig, die Pferde
vom Wagen loszuschneiden, ehe dieser in die Tiefe stürzt. Für den Käse
jedoch kommt jede Rettung zu spät und stürzt ebenfalls mit in die Tiefe.
Beim Aufprall fliegt der Käse in alle Richtungen, einige davon auch in
den Bach, die den Käse forttragen.
Julia Jeker und Sarah Sophia Meyer *1 |
Tonia Maria Zindel und Marcus Signer *1 |
Martin Rapold und Marcus Signer *1 |
Gleichzeitig
befindet sich der Lebensmittel-Ladenbesitzer Armon beim Fischen, als er
plötzlich von hinten von einem vorbeitreibenden Käselaib beinahe zu
Fall gebracht wird. Als er sieht, was ihn aus dem Gleichgewicht
gebracht hat, sammelt er die weiteren heranschwimmenden Käselaiber ein
und ruft dabei seinen Sohn zur Hilfe.
Da der Käse den Stempel von
Linard aufweist, erkennt Armon zwar, wem der Käse gehört, doch er
entscheidet sich, den Käse zu behalten und später in seinem Geschäft zu
verkaufen, obwohl er weiss, wie sehr die Familie von Linard vom Verkauf
des Käses abhängig ist. Gleichzeitig übt er später Druck auf Linard
aus, die
früheren Schulden zu begleichen.
Jonas Hartmann *1 |
Jonas Hartmann *3 |
Jonas Hartmann *1 |
Armons
Sohn Roman beobachtet dies mit grossem Neid und er will unbedingt die
Ziege von Uorsin haben, um selber zum Mittelpunkt zu werden.
Er
erpresst seinen Vater damit, den anderen zu verraten, dass er den Käse
von Linard an sich genommen hat und Armon setzt daraufhin die
Daumenschrauben an und verlangt entweder die Begleichung der Schulden
oder die Übergabe der Ziege an Roman. Schweren Herzens muss Linard die
Ziege weggeben und für Uorsin bricht eine Welt zusammen. Trost findet
er in Seraina, die ihm zur Seite steht.
Julia Jeker *1 |
Jonas Hartmann und Laurin Michel *1 |
Julia Jeker und Jonas Hartmann *1 |
Als
Uorsin Seraina dabei beobachtet, dass sie bei Roman verkehrt, um
"seine" Ziege zu besuchen, fühlt er sich verraten. Doch Roman, der
ebenfalls um die Gunst von Seraina buhlt, erzählt ihr von einem grossen
Geheimnis, um sich selber interessant gegenüber Seraina zu machen. Sie
ahnt, dass dies in Zusammenhang mit dem Käse stehen könnte und entführt
die Ziege und versteckt diese, um so Roman zum Sprechen zu bringen.
Jonas Hartmann und Marcus Signer *1 |
Julia Jeker und Jonas Hartmann *1 |
Martin Rapold *1 |
In
der Zwischenzeit wird Uorsin von seinem Kummer durch den bevorstehenden
Brauch abgelenkt, bei dem die Knaben des Dorfes am 1. März mit einer
Glocke um den Hals den Winter vertreiben - genannt Chalandamarz
-
und dabei darf der Junge mit der grössten Glocke den Umzug anführen.
Uorsin bekommt von seinem Onkel Gian das Versprechen, dass dieser ihm
die
grösste Glocke geben wolle und als Schmid macht er sich daran, die
Glocke herzustellen.
Laurin Michel *1 |
Jonas Hartmann und Tonia Maria Zindel *1 |
Tonia Maria Zindel und Jonas Hartmann *1 |
Doch
als Roman dies erfährt und er zudem vermutet, dass Uorsin hinter dem
Verschwinden der Ziege steckt, spannt er erneut seinen Vater ein und
dieser zwingt den Schmid dazu, bei der Glockenverteilung, welche einen
Tag vor dem Umzug auf dem Dorfplatz durchgeführt wird, die grösste
Glocke nicht an Uorsin sondern an Roman zu übergeben.
So geschieht
es und Uorsin, der voller Vorfreude auf die Übergabe der grössten
Glocke wartet, erhält am Schluss nur ein winziges Glöcklein und er muss
den Spott der anderen Kinder über sich ergehen lassen.
Tonia Maria Zindel, Marcus Signer und Jonas Hartmann *1 |
Leonardo Nigro und Laurin Michel *1 |
Leonardo Nigro und Laurin Michel *1 |
Enttäuscht
wendet er sich von allen ab und zieht sich zurück. Da erinnert er sich
an die riesige Kuhglocke, die in der Alphütte oben in den Bergen hängt
und er entschliesst sich dazu, den beschwerlichen und gefährlichen Gang
hinauf in die Berge auf sich zu nehmen.
Er bahnt sich seinen Weg
durch den tiefen Schnee, überwindet eine baufällige Brücke und er
trifft auf
einen Wolf, den er schon im Sommer erstmals getroffen hatte. Zwischen
den beiden scheint eine magische Beziehung zu bestehen. Im
Verlaufe seiner Wanderung trifft er mehrmals auf den Wolf, doch dieser
fügt ihm kein Leid zu, sondern scheint ihn auf seiner Mission in
sicherer
Entfernung zu begleiten.
Laurin Michel und Leonardo Nigro *1 |
Leonardo Nigro und Marcel Signer *1 |
Herbert Leiser, Jonas Hartmann und Julia Jeker *1 |
Im
Dorf findet Seraina in der Zwischenzeit die Wahrheit über den
verschollenen Käse von Linard heraus und sie erzählt dies dem Pfarrer,
der am Abend in einer eindringlichen predigt gibt und jene Mitbürger
auffordert, sich zu erheben, die sich nichts zuschulde kommen liessen.
Armon und Roman stehen als Einzige auf. Der Pfarrer rechnete mit dieser
Reaktion und nutzt dies nun, um Armon vor der versammelten Gemeinde mit
dem Käse von Linard zu konfrontieren. Überrumpelt von der Situation
gibt er den Diebstahl zu.
Kurz darauf werden die Bewohner des Dorfes
durch das Getöse einer Lawine aufgerüttelt. Uorsin wurde ebenfalls von
der Lawine erfasst, doch der Wolf eilt zu Hilfe und gräbt ihn aus den
Schneemassen frei. Uorsin entsteigt der Lawine ohne grössere Blessuren,
nur sein Schal und sein verhasstes kleines Glöcklein sind verschwunden.
Unbeirrt setzt er seinen Weg fort.
Peter Jecklin *1 |
Julia Jeker und Jonas Hartmann *1 |
Julia Jeker und Jonas Hartmann *1 |
Die
Bewohner prüfen indes hastig, ob irgendwelche Bewohner oder Tiere
vermisst werden und als man Uorsins Verschwinden bemerkt, machen sich
die Dorfbewohner auf die Suche nach ihm. Die Angst ist gross, dass
Uorsin von der Lawine erfasst wurde und so sucht man dort intensiv nach
einem Lebenszeichen von ihm.
Und tatsächlich werden die Bewohner
fündig. Im Lawinenkegel entdecken sie das Glöcklein und später auch
seinen Schal und Bestürzung ist gross, als allen klar wird, dass Uorsin
in der Lawine umgekommen sein musste.
Leonardo Nigro und Laurin Michel *1 |
Marcel Signer, Tonia Maria Zindel und Jonas Hartmann *1 |
Tonia Maria Zindel und Jonas Hartmann *1 |
Endlich
erreicht Uorsin nach überstandenen Strapazen die Alphütte und er legt
sich unter der riesigen Glocke auf das Bett und verbringt dort die
Nacht, bevor es am nächsten Tag wieder zurück ins Dorf gehen sollte. Er
ahnt nicht, was in der Zwischenzeit unten im Dorf abspielt.
Am
nächsten Morgen wacht Uorsin in der Hütte auf und er hievt die schwere
Glocke nach draussen und macht sich auf den Rückweg. Bald merkt er,
dass es viel zu lange dauert, mit der grossen Glocke den ganzen Weg
nach unten zu laufen. Da überkommt ihn eine blendende Idee und er setzt
sich auf die Glocke und rutsch mit dieser wie auf einem Schlitten den
schneebehangenen Berghang hinunter.
Jonas Hartmann *1 |
Jonas Hartmann und Laurin Michel *1 |
Jonas Hartmann *1 |
In
rasantem Tempo rutscht er dem Dorf entgegen und als er unten ankommt,
macht er sich voller Stolz auf dem Weg zum Dorfplatz, wo jeden
Augenblick das Dorffest losgehen würde. Doch als Uorsin dort ankommt,
ist kein einziger Mensch zugegen. Die Bewohner hatten aufgrund des
angenommenen Todesfalles das Fest abgesagt und blieben in ihren Häusern.
Als
Uorsin nach Hause zurückkehrt, entdecken ihn die Eltern und nehmen ihn
überglücklich in die Arme. Erst da erfährt Uorsin, welchen Kummer seine
Eltern und die Dorfbewohner hatten.
Die Erleichterung war bei allen
gross und das Fest wurde nun doch durchgeführt. Und an der Spitze des
Umzugs geht mit stolzer Brust Uorsin, der bei weitem die grösste Glocke
von allen mit sich führte. Roman indes muss zur Strafe mit der
kleinsten Glocke vorlieb nehmen.
Jonas Hartmann *1 |
Jonas Hartmann *1 |
Jonas Hartmann *1 |
Die
Buchvorlage "Schellen-Ursli" wurde in früheren Jahren schon zweimal
verfilmt. Erstmals 1953 vom Filmemacher Ernst A. Heiniger, der Film
gilt zur Zeit jedoch als vermisst und wurde offenbar nur in den USA
gezeigt, sofern es dort überhaupt zu einer Aufführung kam. Ernst A.
Heiniger arbeitete in diesen Jahren für die Disney Company und
realisierte für diese mehrere Filme und Dokumentationen. 1964 wurde
"Schellen-Ursli" von der Condor-Film (Besitzer war Heinrich Fueter, der
Vater des jetzigen Kinofilm-Produzenten Peter-Christian Fueter) als
Kurzfilm realisiert. Der Kurzfilm wurde ohne Dialoge gedreht.
Jonas Hartmann *1 |
Jonas Hartmann *1 |
Andrea Zogg *1 |
Hintergrund:
Mit
Xavier Kollers "Schellen-Ursli" entstand die erste Kinoversion. Die
Geschichte wurde mit weiteren Handlungssträngen erweitert, da die
Buchvorlage für einen Kinofilm zu wenig Stoff bot, doch der Charakter
der Geschichte blieb unverfälscht und bescherte der Produktion einen
grossen Kassenerfolg.
Der
Fertigstellung des Films ging eine wahre Odyssee voraus, in der sich
die Realisierung des Films immer wieder verschob. Schon 2012 wurde in
den Zeitungen angekündigt, dass "Schellen-Ursli" als Kinofilm geplant
war und dass der Regisseur Xavier Koller für das Projekt gewonnen
werden konnte. Es sollte aber nochmals drei Jahre dauern, ehe der Film
fertiggestellt war.
Die Suche nach dem Niedergang der Lawine |
Jonas Hartmann *1 |
Tonia Maria Zindel und Marcel Signer *1 |
Bereits
2002 hatte der Produzent Ditti Bürgin-Brook erstmals den Gedanken
gefasst, "Schellen-Ursli" zu verfilmen. Es begann die Suche nach der
Finanzierung und die Verhandlungen mit den Rechteinhabern der Erfinder
Selina Chönz und Alois Carigiet. Alleine die Rechteverhandlung hatte
rund drei Jahre beansprucht.
2013 zeichnete sich dann endlich der
erhoffte Erfolg ab und man erhielt vom Bundesamt für Kultur, der
Filmstiftung, dem Schweizer Fernsehen und anderen Beteiligten rund 3,5
Millionen zugesprochen. Die restlichen Gelder wurden mit weiteren
Mitproduzenten zusammengetragen.
Kurzfristig schien es einen kleinen
Rückschlag zu geben, als der Kanton Graubünden eine finanzielle
Beteiligung ablehnte, doch schliesslich unterstützte man den Film mit
450'000.- Franken, dreimal soviel wie der Kanton Graubünden an den fast
gleichzeitig entstandenen Film "Heidi" mitfinanzierte.
Ende
September 2014 begannen dann die Dreharbeiten, zunächst drei Wochen
lang in der Umgebung von Sent, Ardez und Val d'Uina. Anfangs 2015
folgten Aufnahmen in Guarda, erneut Ardez und Sur En.
Jonas Hartmann, Tonia Maria Zindel und Marcis Signer *1 |
Tonia Maria Zindel, Jonas Hartmann und Marcus Signer *1 |
Jonas Hartmann *1 |
Jonas Hartmann und Laurin Michel *1 |
Darsteller: Jonas
Hartmann als Schellen-Ursli |
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. Xavier
Koller |
Nachfolgend
eine Auswahl von Fotos, die
hinter die Kulissen der Dreharbeiten blicken lassen.
|
Laurin Michel, Julia Jeker und Jonas Hartmann *2 |
Laurin Michel, Julia Jeker und Jonas Hartmann *2 |
Laurin Michel, Jonas Hartmann und Julia Jeker *1 |
Laurin Michel, Julia Jeker und Jonas Hartmann *1 |
Laurin Michel, Julia Jeker und Jonas Hartmann *1 |
Julia Jeker, Jonas Hartmann und Laurin Michel *1 |
Julia Jeker, Jonas Hartmann und Laurin Michel *2 |
Martin Rapold *2 |
Tonia Maria Zindel und Sarah Sophia Meyer *2 |
Jonas Hartmann *2 |
Jonas Hartmann und Xavier Koller *1 |
Die Produzenten Ditti Bürgin-Brook, Peter Reichenbach und Peter Christian Fueter *3 |
Filmdreh mit dem Wolf *3 |
Klappe für Jonas Hartmann *1 |
Mit dem Green-Screen wird später die Schlucht, über die die Brücke führt, eingefügt *1 |
Für den Absturz des Wagens waren umfangreiche Vorbereitungen notwendig und das Gefährt mit Seilen gesichert *3 |
Das Haus von Schellenursli wurde in Sur En original-getreu nachgebaut *3 |
Nach der Fertigstellung erstrahlen die Fassenden der Kamera entgegen *3 |
Original-Ansicht eines Strässchens in Sur En vor dem Eingriff der Filmarchitekten *3 |
Nach der Arbeit der Filmarchitekten schmückt der Krämerladen von Filmfigur Armon die Lücke zwischen den beiden Originalhäusern *3 |
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Mit freundlicher Genehmigung von C-Films AG, Frenetic Films und La Siala Entertainment GmbH - *1 Bild Ⓒ Aliocha Merker *2 Bild Ⓒ Giancarlo Cattaneo *3 Bild Ⓒ La Siala Entertainment GmbH