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Das Gespensterhaus
1942

 

 

Der Film "Das Gespensterhaus" basiert auf dem gleichnamigen Buch von Uli Wichelegger.Der Film wurde von Regisseur Franz Schnyder inszeniert, der damit nach "Gilberte de Courgenay" seinen zweiten Film für die Praesens Film AG realisierte.

Inhalt:
In der Berner Altstadt steht in der Junkerngasse ein alter Hausteil, von dem es heisst, dass es darin spukt.
Als der Besitzer des Hauses - Herr Hutzli - verstirbt, tritt Herr Tyffel (Emil Hegetschweiler) in den Vordergrund, der seinerzeit Herr Hutzli mit einer Hypothek zum Kauf des Hauses unterstützte. Er zeigt sich nach aussen besorgt über die Gerüchte des Spuks, welches den Wert des Hauses vermindert, in Tat und Wahrheit unterstützt er die Gerüchte im Hintergrund in der Hoffnung, so billig das Haus beim Verkauf erstehen zu können.

Gertrud Jauch, Hermann Gallinger

Gertrud Jauch, Hermann Gallinger

Jakob Sulzer, Hermann Gallinger

Jakob Sulzer, Hermann Gallinger

Um den Schein zu wahren, interveniert Herr Tyffel beim Redaktor Oppliger (Hermann Gallinger) der lokalen Zeitung, einen absolut objektiven Bericht über die angeblichen Spukgeschichte zu schreiben, indem man einen Journalisten das Ganze untersuchen lässt. Der Redaktor lässt sich widerwillig überreden und schickt einen völlig unerfahreren Mitarbeiter zum Haus, den er gerade erst bei sich eingestellt hatte.



Therese Giehse



Jakob Sulzer, Emil Hegetschweiler, Walter Lapp

Paul Röthlisberger, Jakob Sulzer, René Hug

Jakob Sulzer, Gertrud Jauch

So begibt sich der Journalist Rico (Jakob Sulzer) mit vollem Enthusiasmus zum besagten Haus. Dort trifft er als erstes auf die Haushälterin Kathri (Therese Giehse), die ihm von dem gespenstischen Treiben im Haus zu erzählen beginnt. Doch die beiden werden von Herr Tyffel unterbrochen, der anschliessend Rico nahelegt, einen Artikel zu schreiben, der die Gespenstergeschichte widerlegen soll. Dazu soll Rico eine Nacht im Haus verbringen. Herr Tyffel hat dies gut bedacht und er würde schon sicherstellen, dass der junge Journalist am Ende seines Aufenthaltes selber an Gespenster glauben würde.

Bevor es soweit ist, lernt Rico die nächste Verwandte von Hutzli - Fräulein Jeannette (Blanche Aubry) kennen. Die beiden sind sich sofort sympathisch.

Therese Giehse in der Mitte



Jakob Sulzer, Gertrud Jauch, Albert Knöbel

Therese Giehse



Emil Hegetschweiler, E. A. Stettler


Schliesslich bricht die Nacht herein und Rico verweilt alleine in den alten Gemäuern. Geräusche fachen seine Fantasie an und Punkt Mitternacht erscheint tatsächlich ein Gespenst vor ihm. Als das Gespenst sich ihm bedrohlich nähert, schiesst er auf das Gespenst, doch schliesslich wird er vom Gespenst überwältigt.

Am nächsten Morgen findet sich Rico benommen auf der Strasse vor dem Haus, wo er von Polizisten gefunden wird. Dabei stellte man fest, dass er nicht nur von einem Gespenst angegriffen wurde, sondern auch seine Brieftasche verschwunden ist.

Blanche Aubry

Blanche Aubry, Gertrud Müller

Blanche Aubry



Blanche Aubry

Ob der nächtlichen Erfahrung von der Gespenstergeschichte überzeugt, eilt er in die Redaktion zurück. Da der Redaktor abwesend ist, setzt Rico durch, dass sein Artikel trotzdem am folgenden Tag in der Zeitung erscheint, worin er die Geistergeschichte, die um das Haus kursieren, bestätigt. Da sich der Artikel derart übertrieben anhörte, glaubte man seinen Worten nicht und er wurde als Lügner und Phantast ausgelacht.



Gertrud Jauch, Jakob Sulzer

Hermann Gallinger, Emil Hegetschweiler

Emil Hegetschweiler

Jakob Sulzer, Therese Giehse

Herr Tyffel liest befriedigt den Artikel. Um seine wahren Absichten weiterhin erfolgreich zu verschleiern, holt er zum nächsten Schlag aus und verklagt die Zeitung auf Kreditschädigung.
Währenddessen findet die Verkaufsauktion des Hauses statt und wie erwartet war Herr Tyffel der einzige Interessent und er erhielt den Zuschlag für das Haus zu einem lächerlich niedrigen Preis.

Der Redaktor Oppliger war nach seiner Rückkehr ausser sich, als er erfuhr, was für ein Artikel ohne sein Einverständnis veröffentlicht wurde. Er zwingt Rico, ein Dementi in der nächsten Ausgabe zu schreiben und seine Ausführungen auf Halluzinationen und Traumgespinste zurückzuführen. Gleichzeitig wird der Ruf von Rico in Mitleidenschaft gezogen. Man bezichtigt ihn der Lüge und schliesslich verfasst Herr Tyffel einen Brief an Rico im Namen von Jeannette - ohne deren Wissen - um eine Schadenersatzforderung geltend zu machen.

Max Röthlisberger, Jakob Sulzer



Jakob Sulzer, Max Röthlisberger, Gertrud Schori

Gertrud Schori, Jakob Sulzer, Max Röthlisberger

Max Röthlisberger, Jakob Sulzer

Rico fühlt sich von Jeannette verraten und sucht diese wütend auf. Er erklärt ihr, dass seine Geschichte so geschehen ist, wie er sie geschrieben hat und dass er zum Haus zurückkehren wird, um den Beweis dafür zu erbringen.
Er lässt eine verzweifelte Jeannette zurück, die von nichts wusste und eigentlich gehofft hatte, dass Rico sie aufsuchte, um ihr seine Liebe zu ihr zu gestehen und damit ihre eigenen Gefühle bestätigte.

Rico erhält von Dr. Loosli (Alfred Rasser), einem Psychiater, die volle Unterstützung. Dieser hat Rico im Vorfeld verteidigt und Vorwürfe, dass er ein Lügner sei, von ihm gewiesen.


Max Röthlisberger (links), Emil Hegetschweiler (rechts)

Jakob Sulzer, Blanche Aubry

Blanche Aubry auf der Bühne

Blanche Aubry

Als Rico beim Haus eintrifft, wird er zufällig Zeuge eines Streits zwischen zwei Möbelträgern und Herr Tyffel. Aufgrund der gefallenen Worte wurde er skeptisch und er verfolgte die beiden Möbelträger. Als sich diese mit dem zwielichtigen Schluepp treffen, konfrontiert er sie mit seinem Verdacht und schliesslich übergibt man ihm seine damals gestohlene Brieftasche. Da Schluepp Krach mit Herr Tyffel hat, verspricht er Rico, ihn bei seiner Rehabilitation zu helfen und den Spuk als Betrug zu entlarven und dass Rico einer Intrige zum Opfer gefallen ist.

Rico zieht Jeannette ins Vertrauen, nachdem er nun wusste, dass sie unschuldig in der ganzen Angelegenheit war und auch sie zu den Betrogenen gehörte, da für sie nach dem Hausverkauf nichts übrig blieb.



Alfred Rasser, Emil Hegetschweiler

Blanche Aubry, Therese Giehse

Alfred Rasser

Therese Giehse, Emil Hegetschweiler, Alfred Rasser

Als am Abend ein Anlass stattfindet, an dem jeder etwas vortragen kann und auch Herr Tyffel als Zuschauer dort anwesend ist, nutzt Rico die Gelegenheit, den Spuk im Haus mit Hilfe der Möbelträger nochmals nachzustellen.
Gleichzeitig tritt am Anlass ein ungarischer Spiritist namens Prof. Karoly auf - es handelt sich dabei um den verkleideten Dr. Loosli - und dieser wendet sich in seiner Darbietung an Herr Tyffel und die Haushälterin Kathri. Der Geist von Herr Hutzli habe ihn nach Bern gerufen und er streut zahlreiche Details zum Leben von Herr Tyffel ein, um diesen davon zu überzeugen, dass er tatsächlich Dinge weiss, die er eigentlich gar nicht wissen konnte.



Jakob Sulzer, Emil Hegetschweiler, Walter Lapp, Hermann Gallinger, Therese Giehse, Blanche Aubry, Alfred Rasser

Therese Giehse, Emil Hegetschweiler

Therese Giehse, Emil Hegetschweiler, Jakob Sulzer

Emil Hegetschweiler

Schliesslich konnte er in den beiden eine derart grosse Verunsicherung auslösen, dass diese verängstigt in das Haus zurückkehren und vorsichtig alles absuchen, um nach dem offenbar tatsächlich existierenden Gespenst zu suchen. Auf dem Estrich stossen sie auf den Schaukelstuhl des verstorbenen Herr Hutzli. Dieser setzt sich plötzlich wie von Geisterhand in Bewegung und bewegt über die Treppe hinunter in Herr Hutzlis Wohnstube.

Geschockt von diesem Erlebnis bitten sie am nächsten Tag Prof. Karoly um Hilfe. Dieser beruft am nächsten Morgen eine Séance und bittet Jeannette, Kathri, Herr Tyffel, Redaktor Oppliger, Rico und den früheren Kaufinteressenten, den Metzger Leuenberger (Walter Lapp), daran teilzunehmen.
Als das Gesicht des Verstorbenen Herr Hutzli in einer Rauchwolke erscheint und dessen Stimme ertönt und Herr Tyffel des Betrugs anschuldigt, bricht dieser vor Angst zusammen und gesteht seine Schandtat, dass er die Gespenstergeschichte inszeniert hatte. Anschliessend flüchtet Herr Tyffel aus dem Haus.

Jakob Sulzer, Blanche Aubry

Blanche Aubry



Beim Gesangs-Anlass

Rico indes zeigt den zurückgebliebenen Teilnehmern mit Hilfe von Schluepp und den beiden Möbelträgern, wie damals die Spukgeschichte inszeniert wurde. Auch Prof. Karoly erklärt seinerseits, wie er während der Séance das Gesicht von Hutzli mittels eines Projektionsapparates hat erscheinen lassen. Zuletzt entledigt er sich seiner Maskerade und gibt sich als Dr. Loosli zu erkennen.

Rico ist durch die Auflösung etabliert. Er erhält seine Anstellung als Journalist zurück und auch einer gemeinsamen Zukunft mit Jeannette steht nichts mehr im Wege.


 


Therese Giehse

Jakob Sulzer

Jakob Sulzer


Hintergrundinformationen:

Der Film wurde von Mai bis Juli 1942 in Bern (Aussenaufnahmen fanden an der Junkerngasse, Münstergasse, Nydeggbrücke und Matte statt) und Zürich (Innenaufnahmen) gedreht. Mit Alfred Rasser, Therese Giehse und Emil Hegetschweiler wurden drei grossartige Schauspieler verpflichtet, deren Spielfreude man ansieht. Sie runden die Dialektkömidie zusammen mit den beiden jungen Darstellern Blanche Aubry und Jakob Sulzer ab. Der Hauptdarsteller Jakob Sulzer verstarb nur ein Jahr später.

Emil Hegetschweiler

Emil Hegetschweiler



Filmszene

Das Gespensterhaus an der Junkerngasse 54 in Bern gibt es tatsächlich. Erbaut wurde es 1450 und der Spuk soll um 1895 begonnen haben. Es ist jedoch weniger ein Haus als ein Hausteil, eingeklemmt zwischen zwei anderen Gebäuden. Das Innere ist dunkel und klein und daher nicht zur Bewohnung geeignet. Pro Geschoss hat es gerade mal Platz für einen Raum. Vermutlich war dieser Hausteil eher als Vorratsraum denn als Wohnstätte benutzt worden.
Das Innern des Hauses selbst wird als unspektakulär, provisorisch und nüchtern bezeichnet (Berner Zeitung, Lucia Probst 2010). Der Fotograf Carl Jost hatte in den 30er Jahren einige Fotos im Innern des Gebäudes gemacht.


Foto: Carl Jost - Treppenaufgang Junkerngasse 54
Mit freundlicher Genehmigung Staatsarchiv des Kantons Bern (S. Bühler) - FN Jost N 1238

Foto: Carl Jost - Innenaufnahme Junkerngasse 54
Mit freundlicher Genehmigung Staatsarchiv des Kantons Bern (S. Bühler) - FN Jost N 1237

   

Darsteller:

Emil Hegetschweiler als Fürsprech Tyffel
Jakob Sulzer als Rico
Blanche Aubry als Jeannette
Therese Giehse als Kathri
Hermann Gallinger ald Redaktor Oppliger
Alfred Rasser als Prof. Gabor Karoly
Max Röthlisberger als Schluepp
Gerhard Schneider als Möbelträger
Joseph Aebi als Möbelträger
Gertrud Maria Müller als Die Turmwärtersfrau
Otto Lehmann als Conférencier
Gertrud Jauch als Frl. Hänni
Walter Lapp als Metzger Leuenberger

E.A. Stettler als Zigarrenverkäufer
Gertrud Schori als Aarewirtin

Paul Röthlisberger als Polizist Grunder
René Hug als Polizist von Allmen

Albert Knöbel als Druckerei-Chef
Otto Dornbierer als Bursche

Sophie Mathis-Noser als Telefon-Fräulein
Hans Lutz als Bursche

sowie Fritz Weibel u.a.

Mitarbeiterliste:

Regie: 
Produzent: 
Drehbuch:
Kamera:

Kamera-Assistent:
Musik: 
Filmausstattung:
Schnitt:
Kostüme:
Make-Up:
Ton:
Dialog-Bearbeitung:
Produktionsleitung:
Script:

.

Franz Schnyder 
Lazar Wechsler 
Richard Schweizer und Kurt Guggenheim
Emil Berna

Umberto Bolzi
Robert Blum 
Fritz Butz
Hermann Haller
Robert Gamma
Adolf Meidert
Bruno Müller
Hans Rych und Paul Schenk
Herbert Meyer
Friedel Niederer


 

Die Macher im Hintergrund:


 

Richard Schweizer - Drehbuchautor

Lazar Wechsler - Produzent

Franz Schnyder - Regisseur


Emil Berna - Kamera

Robert Blum - Filmkomponist

Hermann Haller - Cutter


 


Drehbuch zum Film vom April 1942
Exemplar von Lazar Wechsler 
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich


Original-Dialoge in Schweizerdeutsch
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich


Besetzungsliste & Salärbedingungen
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich



Ablaufplan für Innenaufnahmen &
Aussenaufnahmen
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich


Diverse Zusammenstellungen:
1. Musik-Liste
2. Musikvorschläge
3. Mischungen
4. Sprach-Synchronisationen
5. Geräusche & Blenden
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich


 
 

Nachfolgend eine Auswahl von Fotos, die hinter die Kulissen der Dreharbeiten blicken lassen.
Copyright: Praesens Film Zürich



Wenn der Regen ausbleibt, wird nachgeholfen

Aufbau der Infrastruktur für eine Aussenaufnahme



Die Nachtaufnahme kann beginnen


Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen für den nächsten Dreh

Emil Berna in luftiger Höhe



Adolf Meidert korrigiert noch die letzten Mängel bei Blanche Aubry

Emil Berna und Franz Schnyder beobachten die nächste Szene


Die Kamera wird vorbereitet

Die nächste Szene wird besprochen. Anwesend sind u.a. Alfred Rasser, Emil Hegetschweiler, Franz Schnyder und Emil Berna


Blanche Aubry übt für die Gesangsszene. In der Mitte Emil Berna


Aussenaufnahmen mit Blanche Aubry und Jakob Sulzer

Emil Hegetschweiler und Blanche Aubry unter den Scheinwerfern

Therese Giehse, Emil Hegetscheiler und Alfred Rasser sind bereit für die nächste Szene. Im Vordergrund die Schienen für die Kamera

Jakob Sulzer, Gertrud Jauch und Hermann Gallinger sind bestens ausgeleuchtet


Die Statisten werden informiert

Therese Giehse und Emil Hegetschweiler unter dem Scheinwerfer



Franz Schnyder dirigiert die Statisten

Zur Pause wird etwas währschaftes gegessen. Im Bild unter anderem Emil Berna und Blanche Aubry

Blanche Aubry in schwindelerregender Höhe für die nächste Einstellung

Die Kulissen für die Aussenaufnahmen

Ein weiterer Blick auf die Kulissen


Die Schienen für die Kamerafahrt sind gelegt, im Hintergrund Emil Hegetschweiler und Therese Giehse

evtl. Friedel Niederer, Emil Hegetschweiler und Unbekannt



Emil Hegetschweiler, Max Röthlisberger und Therese Giehse sind für die nächste Einstellung bereit




Original Notenmanuskript der Filmmusik von Robert Blum

Ein herzlicher Dank geht an Frau E. Blum für die Erlaubnis, die Notenblätter abzubilden - Copyright Fam. Blum


Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann für die Zuverfügungstellung des Archivs.
Copyright: Praesens Film AG