HOME | AUTOGRAMME
VERKAUFSLISTE |
INDEX SCHWEIZER FILMSCHAFFENDE | DER SCHWEIZER FILM |
Es geschah am hellichten
Tag
1958 . . Plakate in Deutschland und Spanien (1. Reihe rechts von Helmuth Ellgaard, Mit freundlicher Genehmigung von Holger Ellgaard) |
Der
Film "Es geschah am hellichten Tag" ist eine Co-Produktion von Deutschland,
Spanien und der Schweiz mit Federführung der Praesens AG Zürich.
Getragen wird der Film vor allem durch Heinz Rühmann und Gert Fröbe, der hier sein grosses Talent zeigt und einen unheimlichen Charakter darstellt, der dem Zuschauer noch lange in Erinnerung bleibt.
Inhalt:
Der Hausierer Jacquier (Michel Simon) hat eine schreckliche Entdeckung
gemacht. Im regennassen Wald stiess er auf die Leiche eines Kindes. Im
Gasthaus "Zum Hirschen" in Mägendorf stürzt er ans Telefon und
ruft den Polizeikommissar Matthäi (Heinz Rühmann) an, um von
seinem grauenhaften Fund zu berichten. Die Mordkommission kommt und Matthäi
stellt fest, dass es sich um die neunjährige Gritli Moser handelt,
die mit einem Rasiermesser umgebracht wurde. Genau wie vor zwei und vor
fünf Jahren zwei andere gleichaltrige Mädchen.
Die Bauern im "Zum Hirschen", wo Jacquier vernommen wird, sind überzeugt,
dass der Hausierer den Mord begangen hat. Mit Ausnahme von Matthäi,
der Jacquier von früher als "harmlosen Kunden" kennt. Doch die Beamten
der Mordkommission teilen den Verdacht der Bauern und Jacquier wird verhaftet.
Heinz Rühmanns Pose, die auch für das Filmplakat verwendet wurde. |
Heinz Rühmann mit Heinrich Gretler und Albert Lieven |
Heinz Rühmann mit Ewald Balser |
Heinz Rühmann mit Emil Hegetschweiler |
Da Matthäi am Vorabend seiner Abreise nach Jordanien steht, wo er das Polizeiwesen organisieren soll, wird der Fall seinem jüngeren, noch etwas unerfahrenen Kollegen Henzi (Siegfried Lowitz) übertragen.
Die Nachforschungen ergeben Verdachtsmomente gegen den Hausierer,
die dieser nicht ohne weiteres zu entkräften vermag. In Begleitung
von Matthäi besucht Henzi auch noch die Schulklasse der ermordeten
Mädchens. Seine beste Freundin Ursula (Barbara Haller) berichtet,
dass ihr Gritli von einem "Riesen" erzählte habe, der ihm "Igel" geschenkt
habe. In der Klasse hängt eine Zeichnung, in der Gritli das Märchen
vom Igelriesen mit Buntstiften fantasiert hat: Ein mächtiger Mann,
aus dessen Hand kleine stachelige Dinger fallen. Dazu noch ein schwarzes
Auto, eine Limousine, ein seltsamer Käfer mit Hörnern und eine
Kasperlefigur. Matthäi weiss es noch nicht, aber er spürt, dass
diese Zeichnung mehr besagt, als nur das Fantasie-Märchen eines kleinen
Mädchens.
Heinz Rühmann mit Traute Carlsen |
Heinz Rühmann mit Margrit Winter und Hans Gaugler |
Heinz Rühmann mit Gert Fröbe |
Gert Fröbe |
Die Zeichnung, die zur Lösung des Falls beiträgt |
Henzi ist von der Schuld des Hausierers überzeugt. Dieser beteuert seine Unschuld, doch im Dauerverhör bricht er zusammen. Ja, er legt, fast von Sinnen, sogar ein Geständnis ab. Am nächsten Morgen findet man ihn erhängt in seiner Zelle. Damit ist für die Polizei der "Fall Gritli Moser" erledigt. Nur Matthäi glaubt, dass der Mörder ein anderer ist.
Matthäi steht auf dem Flugplatz vor dem Abflug nach Jordanien.
Neben ihm in der Maschine lässt sich eine Dame aus einer Tüte
Trüffel-Pralinen schmecken. In diesem Augenblick begreift Matthäi.
Er sieht die Zeichnung vor sich: Die Trüffel sind Gritlis "Igel".
Er reisst seiner Nachbarin die Tüte aus der Hand und stürzt im
letzten Augenblick aus dem Flugzeug. Er wird den Mörder finden. Doch
sein Vorgesetzter weist ihn ab. Der Fall ist erledigt, an eine Wiederaufnahme
nicht zu denken.
Also beschliesst Matthäi, auf eigene Faust den Mörder zu suchen. Er holt sich die Zeichnung aus der Schule und versucht sie zu deuten. Doch er fühlt sich wie ein Laie vor einem Röntgenbild. Ein Psychiater (Ewald Balser) soll ihm weiterhelfen. Der zieht aus der Kinderzeichnung folgende Schlüsse: Wahrscheinlich hat ein Mann dem Gritli verboten, etwas zu sagen. Also hat das Mädchen sein grosses Erlebnis gezeichnet. Da das Kind sexuell unberührt geblieben ist, handelt es sich vermutlich um einen abnormalen Mann, der sich aus Minderwertigkeitsgefühlen durch derartige Morde an den Frauen rächen will. Vielleicht auch wird er von seiner eigenen Frau unterdrückt. Auf jeden Fall ein Triebmensch. Voraussichtlich werden weitere Untaten folgen. Der Mörder lauert mit Vorliebe in der Nähe von Schulhäusern und Spielplätzen. Eines ist so gut wie sicher: der Mörder hat selbst keine kleinen Kinder.
Heinz Rühmann, Anita von Ow |
Heinz Rühmann, Unbekannt |
Heinz Rühmann, Unbekannt |
Matthäi ist rastlos unterwegs. Aber er verfolgt falsche Spuren. Er weiss nicht, dass in Chur ein Herr Schrott (Gert Fröbe) lebt, der von seiner Frau tyrannisiert wird. Ein Herr Schrott, der oft mit seiner schwarzen Limousine in der Schweiz herumfährt.
Matthäi versucht immer wieder die Kinderzeichnung weiter zu
enträtseln. Und allmählich fügt sich ihm ein noch verschwommenes,
aber doch schon greifbares Bild zusammen: Der Käfer mit den Hörnern
könnte ein Steinbock sein. Und der Steinbock ist das Wappentier von
Graubünden. Sollte also die Limousine ein Bündner Nummernschild
tragen? Seltsamerweise liegen auch die früheren Tatorte an den beiden
Strassen, in die sich die einzige Ausfallstrasse aus dem Kanton Graubünden
gabelt.
Siegfried Lowitz mit Heinz Rühmann |
Siegfried Lowitz mit Heinrich Gretler und Heinz Rühmann |
Siegfried Lowitz mit Heinz Rühmann und Heinrich Gretler |
Max Knapp, Siegfried Lowitz, Heinz Rühmann und Emil Hegetschweiler |
Barbara Haller, Anneliese Betschart und Siegfried Lowitz |
Matthäi ist davon überzeugt, dass der Mörder eine schwarze Limousine fährt. Er mietet eine Tankstelle, auf die die Ausfallstrasse von Graubünden zuläuft. Dann nimmt er eine Frau Heller (Maria Rosa Salgado) mit ihrem unehelichen Töchterchen als Haushälterin zu sich. Er wird die kleine Annemarie Heller (Anita von Ow) nie aus den Augen lassen. Denn sie wird der Köder sein, sie gleicht auch Gritli Moser.
Matthäi notiert die Nummern aller für ihn verdächtigen
Wagen, um dann zu klären, ob der Besitzer kleine Kinder hat. Unter
den Kinderlosen befindet sich auch jener Herr Schrott aus Chur auf der
Liste. Aber Matthäi weiss und ahnt nicht, dass dieser schon ein Auge
auf die kleine Annemarie geworfen hat. Das erste Mal hat er sie nur beim
Spielen beobachtet, in einer Mulde am Bach, wohin Annemarie oft heimlich
geht. Beim zweitenmal schon kommt Schrott mit dem Kind in ein Gespräch,
spielt ihm etwas mit einem Kasperle vor und verspricht wiederzukommen,
um zu zaubern. Das kann er aber nur im Wald. Annemarie sagt zu, über
den "grossen Zauberer" zu schweigen und zur verabredeten Zeit wieder an
den Platz zu kommen.
Heinz Rühmann |
Maria Rosa Salgado |
Anita von Ow |
Barbara Haller, Nichte von Cutter Hermann Haller |
Berta Drews |
Wieder ist Matthäi auf einer falschen Spur. Im Reisenden einer Schokoladenfabrik glaubt er den Mörder gefunden zu haben. Er verfolgt ihn bis nach Chur. Doch wieder nichts. Matthäi platzt in die Hochzeitsfeier des Reisenden hinein. Er ist verzweifelt, will aufgeben, will den Flug nach Jordanien antreten.
Der Polizei-Kommandeur (Heinrich Gretler) aber hat Matthäi,
dessen Nerven er angegriffen glaubt, inzwischen bei der jordanischen Regierung
krankheitshalber entschuldigt. Man erwartet ihn erst in zwei Monaten.
René Magron und Michel Simon |
Heinz Rühmann, Anneliese Egger und die Söhne von David Wechsler |
Michel Simon mit Heinz Rühmann, Sigfrit Steiner, Siegfried Lowitz und Michael Gempart |
René Magron und Michel Simon |
Michel Simon mit Sigfrit Steiner |
Schrott trifft erneut die kleine Annemarie. Er spielt mit dem Kasperle und schenkt dem Mädchen Schokoladen-Trüffel. Annemarie aber will den grossen Unbekannten zaubern sehen. Der geht voran in den Wald. Doch noch einmal überwindet er seinen furchtbaren Trieb - und ergreift die Flucht, nicht ohne versprochen zu haben, am nächsten Tag bestimmt zu "zaubern".
|
Anneliese Betschart |
Heinz Rühmann und Maria Rosa Salgado |
Auf der Heimfahrt kreuzt er an einer Bahnschranke Matthäi. Der ist verzweifelt über seine ergebnislose Jagd. Beide fahren aneinander vorüber, keiner weiss vom anderen. Und doch entdekct Matthäi eine Spur, Wagenspuren, die in den Wald führen. Und von Annemarie, die anfänglich leugnen will, erfährt er vom "grossen Zauberer".
Matthäi weiss genug. Jetzt steht die Gefahr vor der Tür,
Frau Heller und ihre Annemarie schickt er nach Hause. Matthäi weiss,
dass man ein Kind nicht auf Schritt und Tritt behüten kann. Schon
hätte passieren können, was er zu verhindern gedenkt.
Heinz Rühmann |
Berta Drews und Gert Fröbe |
Heinz Rühmann und Siegfried Lowitz |
Gert Fröbe wird überwältigt |
Heinz Rühmann |
Matthäi kauft eine lebensgrosse Puppe. Die soll am nächsten Tag sein Köder sein. Er weiss nicht, dass sich Annemarie Tags darauf aus dem Hause stiehlt, um im Wald den Zauberer zu treffen. auch Schrott ist da - und stutzt auf dem Waldweg vor der Puppe, der Matthäi Annemaries Kleidchen übergezogen hat. Zum ersten mal stehen sich Matthäi und Schrott gegenüber. Der Köder hat gewirkt. Schrott stürzt sich mit einem Rasiermesser auf Matthäi als dieser ihm die Morde auf den Kopf zusagt. Da hallten Schüsse. Matthäis Beamte kommen aus ihrem Versteck. Schrott ist tot.
Von dem Lärm angelockt, kommt Annemarie durch den Wald. Matthäi geht ihr entgegen und zieht seinen Kasperle über die blutende Hand. Der grosse Zauberer kommt morgen erst, sagt er. Und morgen wird alles wieder gut sein.
(Inhaltsangabe von Praesens-Film AG, Zürich, 19. Mai 1958)
Heinz Rühmann |
Gert Fröbe |
Siegfried Lowitz |
Darsteller: Heinz Rühmann als Oblt. MatthäiGert Fröbe als Schrott Sigfrit Steiner als Detektiv Feller Siegfried Lowitz als Lt. Henzi Michel Simon als Jacquier Heinrich Gretler als Polizeikommandant Berta Drews als Frau Schrott Ewald Balser als Professor Manz Maria Rosa Salgado als Frau Heller Anita von Ow als Annemarie Heller Barbara Haller als Ursula Fehlmann Emil Hegetschweiler als Gemeindepräsident René Magron als Polizeibeamter Weber Hans Gaugler als Herr Moser Margrit Winter als Frau Moser Ettore Cella als Tankstellenbesitzer Anneliese Betschart als Lehrerin Max Knapp als Bauer, der Jacquier beschuldigt Anneliese Egger als Wirtin Alex Freihart als Bauer sowie Max Werner Lenz, Traute Carlsen, Max Haufler u.a. |
Mitarbeiterliste:
Regie:
Produzent: Drehbuch: Musik: Cutter: Cutter-Asst: Regie-Assistent: Script: Kameramann: 1 Kamera-Asst: 2. Kamera-Asst: Schwenker: Ton: Ton-Techniker: Ton-Asst: Mikro: Architekt: Maskenbildner: Garderobe: Requisiteur: Bauleitung: Chefbeleuchter: Bühnenarbeiter: Standfotos: Produktionsleiter: Dialog-Regie: Aufnahmeleiter: Psychologische Fachberatung: Kriminalpolizeiliche Fachberatung: |
Ladislao
Vajda
Lazar Wechsler Friedrich Dürrenmatt, Hans Jacoby, Ladislao Vajda Bruno Canfora Hermann Haller Franziska Schuh Max Haufler Marty Vlasak Heinrich Gärtner Jan Hörler Georges Hofer und Ernst Bolliger Ernst Bolliger Kurt Hugentobler Alfonso Carvajal Hans Sennrich Albert Bolliger Max Röthlisberger Josef Coesfeld, Hans Hügi Robert Gamma Albert Knöbel Adolf Rebsamen Albert Hächler Hugo Frugoni, Emilio Biondi Joe Boog Uors von Planta Elizabeth Montague Philippe Dériaz, Willi Rother Professor Dr. A. Glaus Dr. jur. Hans Walder |
Michel Simon |
Casting-Fotos |
Anita von Ow |
Anne Grete Stoll |
Edith Karli |
Isabelle Tamborini |
Monique Schmielt |
Regeli Witzig |
Unbekannt |
Unbekannt |
Unbekannt |
Unbekannt |
René Magron |
Margrit Winter |
Unbekannt |
Unbekannt |
evtl. Anneliese Betschart |
Der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt hatte sich nach der Fertigstellung des Films distanziert, da ihm die Umsetzung nicht entsprach und vor allem das positive Ende störte. So schrieb er basierend auf seiner Filmvorlage den Roman "Das Versprechen", wo es kein Happy-End gibt.
Gert Fröbes Darstellung des Triebtäters hat einen derart bleibenden Eindruck bei den späteren James-Bond-Machern hinterlassen, dass sie ihn für die Rolle des Bösewichts in "Goldfinger" (64) anboten. Eine der Schlüsselszenen im Film "Es geschah am hellichten Tag" war die Kasperli-Figur, mit der der Triebtäter jeweils das Vertrauen seiner Opfer gewann. Diese Figur wurde eigens für den Film von Robert Gamma kreiert. Die Figur existiert heute und zeigt Spuren der dramatischen Schlussszene des Film mit Loch und Filmblut. Die Kasperli-Figur ist in Familienbesitz.
Gedreht
wurde u.a. beim Gasthof "Zum Löwen" in Bonstetten, im Fürstenwald bei
Chur, an der Obere Plessurstrasse in Chur (Wohnhaus von Gert
Fröbe-Charakter), an der Poststrasse in Chur, das Gebäude mit dem
aufgemalten Steinbock an der Aussenfassade befindet sich an der
Tardisbrücke bei Landquart, die Tankstelle "Socal Purfina" wurde bei
einem Bauernhof in Trimmis angebaut (Deutsche Strasse 10), sowie an
der Obergasse in Trimmis und in Ems.
Druckvorlagen für Zeitungsinserate:
|
Der Hauptdarsteller Heinz Rühmann verfasste vor dem Start des Films ein Statement, welches er mit folgendem Titel versah:
"Einmal kein "Heinz Rühmann" sein ...... (von Heinz Rühmann):
Natürlich, das klingt paradox. Ich weiss es, aber darf ich es Ihnen erklären: Sehen Sie, auch "Komiker" wollen manchmal ernst genommen werden. Denn hinter aller Komik verbirgt sich oft die Tragik, verbergen sich Menschen, die auch die Schattenseiten des Lebens sehen, die aber bestrebt sind, diesen Schatten Glanzlichter aufzusetzen, die das Dunkel durch den Humor des Herzens erhellen wollen. Das gelingt nicht immer, ich weiss, und die Rolle eines "Hauptmanns von Köpenick" wird einem nicht wie die tägliche Zeitung ins Haus geliefert. Man muss warten können.
Ich glaube mein Publikum zu kennen, und ich weiss sicher auch, was es von mir erwartet. Und dennoch, so wie jeder nicht immer denselben Anzug tragen möchte, so sind auch Schauspieler bemüht, ihre Rollen zu variieren, den Stempel des Klischees abzuwaschen. Wer wollte es mir also verdenken, wenn auch ich einmal den alten Rollen-Anzug gegen einen neuen tauschen möchte.
In meinem neuen Film - "Es geschah am hellichten Tag" - hat mir nun kein Geringerer als ein Friedrich Dürrenmatt eine neue Rolle in der Gestalt eines Kriminalkommissars sozusagen auf den Geburtstagstisch gelegt. Aber, haben Sie keine Sorge, ich werde nicht immer den Rollen-Anzug Marke "Dürrenmatt" tragen. Ich werde aber auch nichts zum Trödler geben. Denn selbst ältere Anzüge, neu aufgebügelt, können Sonntagskleider sein.
Verstehen Sie mich recht, ich möchte einmal weg vom Typ des kleinen verschmitzten Bürgers. Ich will jetzt einen Charakter, einen Menschen mit all seinen guten und schlechten Seiten aufzeigen, ohne dass das Publikum bereits lacht, wenn man nur am Rande des Bildrahmens erscheint. In diesem Sinne will ich wirklich einmal kein "Heinz Rühmann" sein, so einer wie schon oft gehabt, sondern nichts weiter als ein Schauspieler inmitten eines grossartigen Ensembles. Und das ist vorhanden: ein Michel Simon, ein Ewald Balser, eine Berta Drews, eine Margrit Winter, ein Heinrich Gretler, ein Emil Hegetschweiler, ein Siegfried Lowitz - und nicht zuletzt ein Gert Fröbe. Dazu gesellt sich ein internationaler Regisseur von hohen Graden, Ladislao Vajda *, und das Buch von einem Dichter, von einem Friedrich Dürrenmatt. Das ist also kein "Star"-Film, denn Star ist hier der Stoff, ein Buch, in dessen Dialogen man die Handschrift des Dichters und Dramatikers spürt.
Es ist eine schöne Aufgabe, mich einmal wieder als Charakterschauspieler beweisen zu können, einen Menschen zu spielen, den die Menschen verlassen haben. Dieser Mensch geht seinen Weg, trotz aller Hindernisse, trotz aller Enttäuschungen. Er geht ihn, weil er ein Versprechen gegeben hat, das er einlösen will und muss. Dieser Stoff ist kein "Thriller", sondern eine psychologisch und menschlich vertiefte, aber zugleich auch spannende und dramatische Kriminalgeschichte mit hervorragenden Rollen, die immer wieder einen Dürrenmatt erkennen lassen. Sein Pegasus beflügelt uns alle. Und auf dem Kutschenbock unseres Wagens hält Ladislao Vajda, die Zügel der Regie straff in der Hand. Unter seiner Führung weiss sich das Ensemble wohl geborgen. Hoffentlich eine schöne, erlebnisreiche und interessante Fahrt! Möge sie dies auch für das Publikum werden!
* Ladislao Vajda drehte mit Heinz Rühmann danach noch zwei weitere
Filme mit "Ein Mann geht durch die Wand" (59) und "Der Lügner" (61).
Der damalige Aufnahmeleiter Philippe Dériaz hat auf der Seite von Movie-College seine
Erinnerungen an die Dreharbeiten zum Film aufgeschrieben. Nachstehend
Auszüge aus diesem Text (Copyright bei Philippe Dériaz).
Mit
der Praesens-Film gründete 1924 Lazar Wechsler (1896-1981) auch die
richtig berufliche Schweizer Filmherstellung – das darf ihm nicht
abgesprochen werden, selbst wenn er später den Schweizer Film in den
Graben und fast ins Grab fuhr. Wechsler hatte zwar ab und an große
Visionen, blieb aber sonst eigensinnig und engstirnig. Was er gern
lautstark als gut für den Schweizer Film festlegte, das war in erster
Linie gut für seine Praesens-Film. Auch wechselten diese Ansichten je
nach politischer oder wirtschaftlicher Wetterlage kräftig und
widersprachen sich. Mal war die Mundart das einzig Wahre, mal
Hochdeutsch oder Englisch; mal galten nur heimische, bodenständige
Begebenheiten, mal nur große internationale Stoffe. Wechsler wollte oft
schweizerischer als die Schweizer sein, denen gar beibringen, was
schweizerisch im Film sein soll. Er benahm sich gern als Papst oder
eher Zar des Schweizer Films, sprach Verbannungen (er war in einigen
Fällen nachtragend) aus und kümmerte sich um keinen Nachwuchs, was
viele im damaligen Filmhandwerk und -betrieb ihm gleichtaten. Nicht nur
insgeheim meinte er: „Der Schweizer Film bin ich".
Dürrenmatt
nahm auf Filmgepflogenheiten und kommerzielle Überlegungen keine
Rücksicht, musste sich dann Änderungswünsche gefallen lassen. Die
Dorfhure wurde zur redlich arbeitenden ledigen Mutter. Das bittere,
offene, angeblich dem Publikum unzumutbare Ende wurde durch einen
dramatischen Schlusspunkt ersetzt (wobei sich einmal mehr die
allgemeine Frage stellt, ob der Film narratologisch näher am Theater
oder am Roman ist), usw. Hinterher verwirklichte Dürrenmatt seine
ursprünglichen Absichten in Das Versprechen (1958).
Als
Letzter ließ Heinz Rühmann Änderungen am Drehbuch durch seinen
Hausautor vornehmen, um die Härte des Kommissars Matthäi am Schluss des
Films zu dämpfen und um seinem persönlichen Bild als Publikumslieblings
zu schmeicheln. Über diese neuen Seiten – wo Sätze zu lesen sind, die
Dürrenmatt nie geschrieben hätte („Ein Reh springt über den Weg") –
wurde jahrelang gemunkelt und gemutmaßt. Es gibt sie aber tatsächlich.
Einige Tage nach Drehbeginn erhielten alle Mitarbeiter einen großen
Umschlag mit eben diesen Seiten und der schriftlichen Bitte, die alten
zu entsorgen. Ich sehe immer noch, wie alle fleißig Blätter zerreißen,
während ich in mir hörte, Dürrenmatts Originalseiten könne man doch
nicht vernichten; also behielt ich sie, samt der Anweisung, nach der
ich die neuen Szenen an ihren Platz einsetzte. Hiermit sind die
Änderungen genau belegt – und mein Drehbuch erwies sich mit der Zeit
als das einzige vollständig erhaltene. Zusätzlich, weil die Vorlage von
Dürrenmatt keine einzelnen Einstellungen beschrieb, trug ich sorgfältig
in meinem Arbeitsexemplar ein, wie Vajda jede Szene in verschiedenen
Aufnahmen auflöste und drehte; nicht alle diese verschiedenen
Einstellungen befinden sich im endgültigen Schnitt.
Wenn
schon ein Schriftsteller von (beginnendem) Weltruhm als Drehbuchautor
verpflichtet wurde, musste das Vorhaben auf internationalem Fuß
angegangen werden. Wechsler verband sich also mit dem 1918 geborenen
Artur „Atze" Brauner (CCC-Berlin). Daraufhin wurde eine internationale
Besetzung beschlossen – mit den entsprechenden Kompromissen (z.B.
Aufgabe des Dialektes für eine doch eindeutig in der Schweiz spielende
Handlung). Es kam auch keiner der sonst in der Schweiz tätigen
Regisseure mehr in Frage. Die Wahl fiel auf Ladislao Vajda, der 1955
mit Marcelino, pan y vino nicht nur einen großen Erfolg erzeugt,
sondern große Fähigkeiten in der Führung jugendlicher Darsteller
bewiesen hatte – das war nicht falsch. Vajda redete mehrere Sprachen,
doch war sein Deutsch ungarisch grundiert und spanisch gefärbt. Der
Basler Max Haufler, Schauspieler und auch Regisseur, wurde sozusagen
sein besseres Ohr für die Dialoge.
Vajda brachte nicht
nur seinen bewährten Chefkameramann Heinrich Gärtner, der eindeutig, so
alt er war (geb. 1895 in Wien), eine Bereicherung in der Bildgestaltung
bedeutete, sondern noch einen weiteren Koproduzenten aus Spanien mit –
samt neuen Forderungen.
Das war alles recht und gut,
hatte aber kaum merkbaren Einfluss auf Wechslers kleinkariertes bis
krämerartiges Gebaren im Tagesgeschäft, in der Produktionsabwicklung,
die häufig an Bastelei grenzte. Es wurde praktisch keine andere
Mannschaft vorgesehen, wie sonst in der Schweiz üblich, also eine zu
kleine, was Überbelastung und Ausbeutung der zu wenigen Mitarbeiter
heißt.
Diese Kluft oder Schere zwischen internationalen
Ansprüchen beziehungsweise Erwartungen und schweizerischen Gewohnheiten
wurde für alle (einheimischen) Mitarbeiter schmerzlich: sie mussten das
leisten, wofür sie – nicht fähigkeits- sondern zahlenmäßig – unterlegen
waren. Auf Kosten der eigenen Knochen! Und sie fühlten sich auch noch
missachtet.
Es besteht in jedem Filmatelier, aus feuerpolizeilichen
Gründen, Rauchverbot; Vajda und Gärtner bestanden darauf, unbegrenzt
qualmen zu dürfen, wobei das Rauchen den anderen, gemeinen Leuten
streng untersagt blieb. Und einmal tobte Gärtner: Man sehe durchs
Atelier nur noch durch Nebel! Lüften!! So was erleichterte mir die
Aufgabe, Ordnung und Ruhe bei den Aufnahmen zu halten, nicht.
Überall
neigen Produzenten dazu, Regisseure kurz zu halten. Damals in der
Schweiz war das besonders ausgeprägt; die Produzenten – Wechsler vor
allen – betrachteten Regisseure als Günstlinge, erwarteten von ihnen
Dankbarkeit für die Gnade, einen Film drehen zu dürfen, und ein
duckmäuserisches Benehmen: somit war der Regisseur das schwächste Glied
in der Herstellungskette – und bekam es manchmal seitens der
Mitarbeiter zu spüren. Diese Haltung bestand zumindest teilweise bei
international angelegten Produktionen wie Es geschah am helllichten
Tag, besonders als Zwang zur Sparsamkeit. Zum Beispiel als es um die
Zahl der Statisten für die Szene im Dorfwirtshaus, wo die Bauern dem
Hausierer an den Kragen wollen, ging: die Wunschvorstellung Vajdas war
für den Produktionsleiter übertrieben; ich verfolgte, wie die Herren
feilschten, um am Schluss meine Aufgabe zu erfahren: fünfzehn Männer.
Die also bestellte ich, ohne Statistenkartei, Statistenbörse oder
sonstige Einrichtung, einzeln, durch Zureden. Vielleicht waren es, aus
Vorsicht vor einem Ausfall, sogar sechzehn – und es war mir bewusst,
dass sie für den Raum nicht ausreichten. Am Morgen des Drehtages befahl
Vajda „alle Statisten in die Dekoration", blickte kurz, sagte „Doppelt
so viele", drehte sich weg und verschwand. Der Produktionsleiter rannte
ihm nach, beschwor ihn, doch die Arbeit zu beginnen, mit Aufnahmen in
Richtung des Kommissars Matthäi und des Hausierers, über die
angeschnittenen Köpfe der halt anwesenden Statisten; und ich verließ
den Dreh, rannte durch die Beizen der Altstadt, wo Arbeitslose,
Rentner, Wermutbrüder usw. herumsitzen, um für den Nachmittag weitere
fünfzehn, als Bauern glaubwürdige Gestalten zusammenzutreiben (es
gelang).
In fast allen Abteilungen waren wir unterbesetzt, aber
alle Beteiligten waren bereit, sich die Beine auszureißen (bereit, oder
einfach gewöhnt bis genötigt?). Auf der organisatorischen Seite gab es
den Produktionsleiter, eine Produktionssekretärin, zwei
Telefonleitungen und einen Aufnahmeleiter, mich. Zugegeben: manchmal
war ich – bei allem Eifer – überfordert. Einen hauptamtlichen
Requisiteur gab es nicht, denn so war es üblich. Der Inhaber eines
Trödelladens übernahm diese Funktion, insofern als ich ihn anrief (und
er saß nicht immer in seinem Geschäft) und ihm aufzählte, was für die
nächsten Tage laut Drehbuch notwendig war. Das brachte er in einem
großen Korb; und wenn etwas fehlte, wenn dem Regisseur etwas einfiel,
rannte ich wieder herum oder – mit großem Glück – konnte es telefonisch
bei Bekannten erbetteln. Einmal sogar besorgte sich Vajda, ohne ein
Wort zu sagen, selbst jene üppige Topfpflanze, die ihm im Originalmotiv
fehlte! Es gab auch keinen Kostümbildner im eigentlichen Sinne, nur
einen Ankleider, der über einen bescheidenen Fundus verfügte. Unter
diesen Umständen kann man sich über die Qualität des Endproduktes nur
wundern.
Immerhin war die Kameramannschaft um den DoP
Heinrich Gärtner auf der Höhe des international üblichen Brauches
vollständig besetzt, also mit Schwenker, Schärfe-Assistenten und
Material-Assistenten. Dieser letzte hatte, neben dem Laden und Leeren
der Kassetten, noch die Aufgabe, vor wichtigen Einstellungen einen
gerade gedrehten Probestreifen schnell zu entwickeln, um am Negativ die
Ausleuchtung durch den Meister überprüfen zu lassen. Denn die
Ausleuchtungsart von Gärtner war aufwändig – und die zwei zusätzlichen
Beleuchter, die er durchgesetzt hatte, wirklich nicht überflüssig.
Gärtner setzte nämlich viele einzelne Lichtpunkte auf einzelne
Gegenstände, also viele eher kleine Scheinwerfer mit präzisen Zielen
ein; diese subtile Kunst erforderte mannigfaltige Abdeckungen,
stoffbespannte Rahmen, Metallflügel, Kartonstücke, ausgeschnittenes
schwarzes Papier, mit vielen Wäscheklammern.
Wie viele
andere Kameraleute konnte Gärtner schwer aufhören, an seinem Licht
herum zu pusseln. Als er endlich meldete, Vajda könne zu proben
beginnen, war noch nichts sicher; plötzlich stellte sich Gärtner direkt
vors Gesicht eines Darstellers, um sich durch ein Dunkelglas der
Genauigkeit eines Lichtstrahles zu versichern, und sprach dabei: „Lass
dich nicht stören, Laszlo, lass dich nicht stören". Dieses Benehmen
beschleunigte die Arbeit nicht, die ich voranzutreiben hatte. Dann
donnerte Wechsler am Telephon: „Wie viele Seiten habt ihr schon
gedreht?" Und ich versuchte, ihm sehr ungeschickt zu erklären, dass
zwar keine ganze Seite, aber drei oder vier zur Hälfte (also nach der
einen Blickrichtung) gedreht wurden – der Produzent grollte,
uneinsichtig.
Darsteller der Hauptrolle, der in
deutschsprachigen Ländern berühmte Heinz Rühmann war eindeutig der
wichtigste Mensch (oder das wichtigste Teilstück im Räderwerk) der
Produktion: das war spürbar, ohne dass man sagen könnte, er ließe das
die anderen spüren. Sehr „menschlich" zeigte er sich allerdings
nicht. Seine Professionalität war unbestreitbar, genau wie seine
Konzentration allein auf die Arbeit, sein Ernst. Vor dem ersten Drehtag
hatte er verständnisloses Staunen erregt, indem er einen Sessel direkt
hinter der Dekoration verlangte, um sich ganz nah vom „Kampfplatz" in
sich zurückzuziehen, mit seinem Drehbuch und seinen Buntstiften, sich
den Gang hin zur Garderobe und zurück zu ersparen; aus dieser Ecke kam
er sekundenschnell zum Einsatz in voller Leistungsbereitschaft. Kontakt
hielt er hauptsächlich zu seinem persönlichen Maskenbildner, der auf
sein Verlangen angestellt worden war; mit den anderen blieb er auf
kühlem Abstand. Uns wunderte auch seine Humorlosigkeit.
Als
Michel Simon als Hausierer zu den Dreharbeiten stieß, spürte der schon
vor dem Krieg zum Weltruhm gelangte Charakterdarsteller sofort das
Missbehagen in der Belegschaft und gab sich offen, zugänglich, heiter
(obwohl er auch – wie ich später von französischen Kollegen erfuhr –
recht unangenehm bei der Arbeit sein konnte), ohne Allüren. Zwischen
uns beiden Genfern entstand verständlicherweise eine kleine
Komplizenschaft, bis zu unterschwelligen unanständigen Anspielungen –
was sich keiner mit Rühmann hätte vorstellen oder erlauben können. Als
alle Szenen in der Dorfkneipe abgedreht waren, gab Michel Simon uns den
Inhalt dieser Dekoration zum Plündern (sprich: Saufen) frei! Was die
Arbeit betraf, war er allerdings nicht weniger eifrig und konzentriert,
trotz oder eher wegen der Sprachschwierigkeiten, denn in der Genfer
Schule hatte er recht wenig Deutsch vor recht langer Zeit gelernt. Zu
Recht weigerte er sich, kurz vor Einschalten der Kamera
Dialogänderungen anzunehmen, denn er hatte mit mühsamem Fleiß seinen
Text rein phonetisch mit Hilfe einer Tonbandaufnahme memoriert.
Ebenfalls
zugänglich zeigte sich der durch sein musikalisches Ohr sprachwendige
Sachse Gert Fröbe. Die Madrilenin Maria Rosa Salgado, die einzige
weibliche Darstellerin mit mehr als einem Drehtag, war eine
Wunschbesetzung des spanischen Koproduzenten, um dem Film den
weltweiten spanischsprachigen Markt zu öffnen; sie wurde mit Respekt
behandelt, ihre Unkenntnis der deutschen Sprache bildete um sie eine
Art Schutzwolke; sie sah vielleicht etwas zu vornehm für die Rolle aus.
Abgesehen
vom im Ausland schon lange tätigen Genfer Michel Simon besetzten
Schweizer nur Nebenrollen. Scharf kennzeichnend für die Herabsetzung
der Einheimischen war der Fall von Anneliese Betschart: bevor die
Spanier in die Koproduktion einstiegen, war sie für die Rolle der
ledigen Mutter des „Ködermädchens" vorgesehen; zum Trost oder als
Entschädigung für die entgangene Hauptrolle gab man ihr den kurzen
Auftritt der Schullehrerin – sowie die grausame „Ehre", Maria Rosa
Salgado auf Deutsch nach zu synchronisieren. Es hat manche Zuschauer
gestört, im Lauf des Films zweimal dieselbe Stimme zu hören, denn
Anneliese Betschart war ein recht bekanntes Mitglied des Ensembles am
Schauspielhaus Zürich.
Zur Stärke des Werks tragen genau gewählte
Darsteller, oft eben erste Kräfte, als Nebenfiguren gewiss bei. Das
wird am deutlichsten bei den Eltern des ermordeten Mädchens: die große
Margrit Winter und der wunderbare Hans Gaugler, der am Berliner
Ensemble die Titelrolle in der Brecht'schen Bearbeitung von Lenz'
Hofmeister gespielt hatte. Weil diese Produktion so viele anerkannte
Größen und Berühmtheiten bündelte, wollten viele mitmachen, ja
erklärten sich Schauspielschüler, die ich kannte, zur Statisterie
bereit. Nur die ältere Traute Carlsen zierte sich und ich musste mich
anstrengen, um sie zur Zimmerwirtin von Matthäi zu überreden.
Eidgenössische
Ausnahme in diesem hohen Kreis wurde Anita von Ow. Nach den
Probeaufnahmen war ihr eine der Kinderrollen schon sicher, und ich
führte die ersten Gespräche mit ihren Eltern, um derer prinzipielles
Einverständnis einzuholen; als entschieden wurde, sie solle den
unschuldigen Lockvogel verkörpern, übernahm eine höhere Stelle die
Verhandlungen.
Einige teure Darsteller (Bertha Drews als
herrische Gemahlin des Unholdes Fröbe, Ewald Balser als
Psychiatrieprofessor), die nur in Innenaufnahmen erschienen, kamen
nicht nach Zürich. Als Folge der Koproduktion mussten einige Szenen in
Berlin, in den CCC-Ateliers, gedreht werden. Nur die allerwichtigsten
Stabmitarbeiter flogen dorthin; die anderen wurden gebeten, sich für
die Wiederaufnahme der Arbeit in Zürich bereit zu halten, jedoch ohne
Lohn. Da in dieser Zwischenzeit die Fortsetzung des Drehs in der
Schweiz vorzubereiten war, blieb ich vor Ort am Werk – bei halber
Wochengage.
Wechsler war der (schlussendlich irrigen)
Meinung, er könne über Beschäftigung und Nichtbeschäftigung sämtlicher
Filmschaffenden der Schweiz bestimmen, dabei überschätzte er sich nur
wenig; aber diese Haltung war nicht zukunftsträchtig, genauso wie die
Zurückdrängung jeden möglichen Nachwuchses. Vielleicht auch deshalb
blieb die Riesenanstrengung "Es geschah am hellichten Tag" ohne
Nachfolge, ohne weitere Wirkung, ohne der Schweizer Filmproduktion
weiterzuhelfen. Schade.
Die Macher im Hintergrund: |
Heinrich Gärtner mit Gert Fröbe |
Friedrich Dürrenmatt - Drehbuch
|
Lazar Wechsler - Produzent |
Hermann Haller - Cutter |
Max Haufler - Regie-Assistent |
evtl. Elizabeth Montague - Dialog-Regie |
Max Röthlisberger - Filmausstatter |
Nachfolgend eine Auswahl von Fotos, die
hinter die Kulissen der Dreharbeiten blicken lassen.
Copyright: Praesens Film Zürich |
Ladislao Vajda im Gespräch mit Berta Drews |
Eine wohlverdiente Pause für Siegfried Lowitz und Michel Simon |
Gert Fröbe mit letzten Instruktionen |
Bereit für das grosse Finale |
Ladislao Vajda bespricht sich mit Ewald Balser |
Heinz Rühmann mit Sonnenbrille im Gespräch mit Siegfried Lowitz und Gert Fröbe |
Kamera, Ton und Licht sind bereit für Heinz Rühmann und Heinrich Gretler |
Inspektion für die Szene im Wald mit Michel Simon, Heinz Rühmann und Siegfried Lowitz |
Letzte Korrekturen an Heinz Rühmanns Nase durch Josef Coesfeld |
Bei Heinz Rühmann und Heinrich Gretler wird durch Jan Hörler Mass genommen |
Ladislao Vajda behält die Übersicht |
Gert Fröbe bei einer Drehpause |
Ladislao Vajda gibt Gert Fröbe letzte Instruktionen |
Gert Fröbe scherzt mit Ladislao Vajda |
Anita von Ow prüft, ob der Kameramann alles richtig gemacht hat |
Siegfried Lowitz beim Essen fassen |
Heinrich Gärtner, Unbekannt und Hermann Haller sowie im Hintergrund Hugo Frugoni und Emilio Biondi |
Heinrich Gärtner links und Ladislao Vajda rechts |
Ladislao Vajda und Ewald Balser |
Ladislao Vajda |
Kinowerbung in Schweden |
|
Auszeichnung des Stadtrates Zürich |
Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann für die Zuverfügungstellung
des Archivs.
Copyright: Praesens Film AG