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Heidi und Peter
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Der Film "Heidi und Peter" basiert auf dem erfolgreichen Roman "Heidi kann gebrauchen, was es gelernt hat" von Johanna Spyri.
Heidi, das kleine Schweizermädchen,
verbringt den Winter mit dem Alp-Oehi, ihrem Grossvater, in einem
kleinen Dorf in den Bergen. Die Hütte, die sie im Sommer, hoch
oben über dem Dörfchen bewohnen, liegt jetzt in tiefem
Schnee, und der Schulweg wäre zu mühsam für Heidi. So
sind die beiden in das Haus der Brigitte, der Mutter von Heidis
kleinem Freund, dem Geissenpeter, gezogen, mit dem sie im Sommer
täglich auf die Alp steigt, wohin er die Geissen des Dorfes
führen muss. Das sind wundervolle Tage für die beiden
Kinder. Aber jetzt, im Winter, geht Heidi brav zur Schule, während
es dem Geissenpeter dort ganz und gar nicht gefällt.
Elsbeth Sigmund und Emil Hegetschweiler |
Thomas Klameth |
Margrit Rainer und Thomas Klameth |
Eines Abends, als Heidi von der
Schule heimkommt, hält sie einen Brief in der Hand. Er ist von
ihrer Freundin Klara Sesemann aus Frankfurt. Heidi war eine Zeitlang
als Gespielin von Klara in dem vornehmen Hause Sesemann. Klara war
krank und seit vielen Jahren gelähmt und an ihren Rollstuhl
gefesselt. Trotz des Reichtums, der sie umgab, war ihr Leben einsam
und freudlos. Ihr Vater, der sie zärtlich liebt, war viel auf
Reisen und die gütige Grossmama lebte in einer anderen Stadt.
Ihre einzige ständige Gesellschaft war Fräulein
Rottenmeier, die altjümpferliche, pedantische Erzieherin.
Elsbeth Sigmund und Emil Hegetschweiler |
Emil Hegetschweiler |
Emil Hegetschweiler |
In Heidis Gesellschaft blühte
Klara sichtlich auf. Zwischen den beiden kleinen Mädchen
entstand eine innige Freundschaft, und Heidi vollbrachte sogar das
Wunder, dass Klara den Mut fand, wieder gehen zu lernen.. Aber dann
war Heidi krank geworden – krank vor Heimweh nach ihren
geliebten Bergen. Nur ungern sah man sie aus dem Hause Sesemann
scheiden und trotz aller Freude auf die Heimkehr tat auch Heidi der
Abschied von ihren neuen Freunden weh. Man würde sich aber bald
wiedersehen, hatte Herr Sesemann damals tröstend gesagt, denn
Klara sollte im Sommer eine Kur in Ragaz machen und dann Heidi in den
Bergen besuchen. Aber Klara war wieder krank geworden; der Sommer
verging, ohne dass sie gekommen war. Und jetzt musste Heidi aus
Klaras Brief sogar noch erfahren, dass ihre Freundin von neuem in
ihrem Rollstuhl sitzen müsse. Trotzdem Klara noch schreibt, dass
sie diesen Sommer aber bestimmt in die Schweiz kommen werde, ist
Heidi sehr traurig und muss von Brigitte getröstet werden.
Anita Mey, Elsbeth Sigmund, Isa Günther,
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Heinrich Gretler |
Traute Carlsen |
Da erscheinen der Lehrer und der Alp-Oehi. Der Geissenpeter hat wieder einmal die Schule geschwänzt und der Lehrer ist sehr aufgebracht über seinen intelligenten, aber faulen Schüler, der noch nicht einmal lesen kann! Brigitte ist ganz verzweifelt über ihren Sohn, aber der Alp-Oehi weiss Rat. Er wird sich am 6. Dezember als Nikolaus verkleiden und den kleinen Sünder gehörig ins Gebet nehmen. Der Plan gelingt über alle Erwartungen gut; mit Heidis Hilfe lernt Peter wirklich lesen und Erstaunen und Freude aller sind gross, als er am Schulexamen fliessend einige Sätze vorliest.
Der Sommer ist wieder gekommen und
mit ihm kommt auch endlich Klara, begleitet von Grossmama und
Fräulein Rottenmeier.
Heinrich Gretler, Thomas Klameth |
Anita Mey |
Elsbeth Sigmund, Traute Carlsen und Isa Günther |
Isa Günther, Thomas Klameth und Elsbeth Sigmund |
Die Wiedersehensfreude ist gross,
nur Fräulein Rottenmeier rümpft die Nase. Aber niemand
achtet auf sie, denn die Grossmama und Alp-Oehi verstehen sich vom
ersten Moment an ausgezeichnet. Als er Klara einlädt, einige
Zeit hier oben zu bleiben, stimmt die Grossmama, trotz
offensichtlichen Entsetzens von Fräulein Rottenmeier, begeistert
zu. Die Freude der beiden kleinen Mädchen ist gross, und
Fräulein Rottenmeier muss sich nun unten im Dörfli
einquartieren, was ihr ganz und gar nicht passt. Die Grossmama kehrt
nach Ragaz zurück, während Klara bei Heidi und Alp-Oehi
bleibt.
Thomas Klameth |
Thomas Klameth und Elsbeth Sigmund |
Thomas Klameth und Elsbeth Sigmund |
Noch jemand anderem passt der Besuch
aus der Stadt nicht: dem Geissenpeter. Jetzt muss er immer allein auf
die Alp; schon einmal hat er Heidi wegen dieser Klara Sesemann
entbehren müssen – die schwarze Eifersucht nagt an seinem
Herzen. Dessen ungeachtet, verleben die beiden Mädchen herrliche
Tage, während Geissenpeter sich in eine immer grössere Wut
hineinsteigert. Eines Tages, als er von der Alp zurückkehrt und
Klaras Rollstuhl sieht, versetzt er ihm in einem unbeobachteten
Moment einen kräftigen Tritt. Jauchzend sieht er zu, wie das
Vehikel über die Felsen hinunterstürzt.
Peter W. Loosli, Thomas Klameth und Schaggi Streuli |
Schaggi Streuli, Thomas Klameth und Peter W. Loosli |
Thomas Klameth und Schaggi Streuli |
Im Grund seines Herzens ist Alp-Oehi
froh, dass der Stuhl verschwunden ist. Klara hat sich hier oben ganz
erholt und braucht hin längst nicht mehr. Nur Fräulein
Rottenmeier zwingt sie, sich immer wieder hineinzusetzen. Auch jetzt
erscheint sie wieder, nachdem sie von dem geheimnisvollen
Verschwinden des Stuhles gehört hat, und will Klara sofort
zurück nach Ragaz bringen. Alp-Oehi widersetzt sich ihr
energisch. Empört verlässt sie. Auf Nimmerwiedersehen, den
verschmitzt lächelnden Alp-Oehi. Dieser hat bald herausgefunden,
was mit dem Stuhl geschehen ist, aber statt der erwarteten Hiebe,
gibt er dem erstaunten Peter einen Franken: seine Missetat hat sich
für Klara in eine Wohltat verwandelt, denn von jetzt an muss sie
auf ihren eigenen Füssen stehen. Geissenpeter ist seitdem wie
umgewandelt. Seine Eifersucht ist verschwunden, und als gar alle drei
zusammen auf den Echograt steigen, jodelt er für sie aus voller
Kehle, was er bis jetzt hartnäckig verweigert hat.
Heinrich Gretler und Anita Mey |
Anita Mey und Heinrich Gretler |
Anita Mey |
Eines Tages kommt schweres Unheil
über das Dörfli. Ein böses Unwetter hat dort
fürchterliche Verheerungen angerichtet. Zum ersten Mal in ihrem
Leben sieht Klara fremdes Unglück. Sie ist tief beeindruckt. Und
als kurz darauf Herr Sesemann und die Grossmama, beunruhigt über
das Unglück, im Dörfli erscheinen. Finden sie eine an Leib
und Seele verwandelte Klara. Sie steht inmitten anderer Kinder und
hilft, die Trümmer wegzuräumen. Herr Sesemann ist
überglücklich. Nie hat er solches zu hoffen gewagt. In
seiner Dankbarkeit beschliesst er, dem schwer heimgesuchten Dorf zu
helfen. Im nahe gelegenen Maienfeld soll ein Bazar organisiert
werden, dessen Reinertrag dem Dorf zugutekommen wird. Herr Sesemann
hilft wo er kann, und am Tage, da der Bazar stattfindet, nimmt er
Heidi und Peter mit sich nach Ragaz, die dort den Kurgästen ein
mit grossem Beifall aufgenommenes Lied vorsingen. Nun strömen
auch die Kurgäste nach Maienfeld. Der Platz kann die vielen
Menschen kaum fassen. Ein fröhliches Treiben beginnt – dem
Bazar ist ein voller Erfolg beschieden.
Elsbeth Sigmund und Heinrich Gretler |
Thomas Klameth und Heinrich Gretler |
Schaggi Streuli, Traute Carlsen, Heinrich Gretler und Willy Birgel |
Das Ende des schönen Tages
bringt auch den Abschied von der Familie Sesemann. Aber diesmal ist
es ein fröhlicher Abschied, denn Klara ist gesund und wird
wiederkommen. Und ausserdem hat Her Sesemann Geissenpeter
versprochen, für seine Ausbildung zu sorgen. Dieser kann sich
vor Glück kaum fassen. Aber das Allerschönste für ihn
ist doch, dass er jetzt Heidi wieder ganz für sich allein hat.
Elsbeth Sigmund, Heinrich Gretler, Margrit Rainer und Emil Hegetschweiler |
Margrit Rainer und Emil Hegetschweiler |
Heinrich Gretler und Margrit Rainer |
Theo Lingen, Isa Günther und Anita Mey |
Theo Lingen, Willy Birgel und Heinrich Gretler |
Traute Carlsen, Willy Birgel, Isa Günther und Theo Lingen |
Theo Lingen |
Isa Günther, Traute Carlsen, Willy Birgel und Theo Lingen |
Theo Lingen |
Carl Wery und Isa Günther |
Willy Birgel, Traute Carlsen, Isa Günther und Carl Wery |
Willy Birgel und Carl Wery |
Carl Wery |
Willy Birgel, Elsbeth Sigmund, Isa Günther,
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Willy Birgel, Elsbeth Sigmund, Isa Günther,
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Der Film kann auf DVD
direkt bei der Praesens
Film AG bestellt werden.
Darsteller: Heinrich
Gretler als Alp-Öhi sowie Herr Schmidt (Gemeindepräsident von Bergün) u.a. |
Mitarbeiterliste: Regie:
Chef-Beleuchter:
Kopieranstalt:
|
. Franz
Schnyder |
Original Notenmanuskript der Filmmusik von Robert Blum |
Ein herzlicher Dank geht an Frau E. Blum für die Erlaubnis, die Notenblätter abzubilden - Copyright Fam. Blum
Die Macher im Hintergrund: |
Franz Schnyder - Regisseur |
Richard Schweizer - Drehbuchautor |
Lazar Wechsler - Produzent |
Max Röthlisberger - Filmausstatter |
Emil Berna - Kamera |
Robert Blum - Filmkomponist |
Hermann Haller - Cutter |
Jonas Müller - Maskenbildner |
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Vertrag zwischen Praesens Film AG und |
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Notenblatt zum Kanon |
Thomas Klameth, Elsbeth Sigmund und |
Elsbeth Sigmund und Thomas Klameth |
Nachfolgend eine Auswahl von Fotos, die hinter
die Kulissen der Dreharbeiten blicken lassen. |
Schaggi Streuli reitet auf dem Maulesel zum nächsten Drehort |
Drehpause mit Heinrich Gretler und Margrit Rainer |
Thomas Klameth mit Ettore Cella |
Ein etwas skeptischer Blick von Ettore Cella |
Vor dem Dreh mit Isa Günther und Carl Wery |
Beim Licht gab es für Klaus Bietenholz schwer zu schleppen |
Alles wartet auf den nächsten Einsatz |
Franz Schnyder schafft am Klavier |
Ein Blick in das Klassenzimmer mit Emil
|
Anita Mey und Isa Günther |
Die Kamerafahrt wird geprobt |
Dorfbewohner beobachten |
Strassenszene mit Isa Günther, Elsbeth
Sigmund, |
Emil Berna bespricht die nächste
|
Letzte Korrekturen bei Heinrich Gretler
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Emil Berna und Franz Schnyder |
Im Dorf wird ein Scheinwerfer aufgebaut |
Schaggi Streuli brauchte bei der ersten
Heidi-Verfilmung |
Auf Schienen lässt sich die Kamera leichter bewegen |
Eine Besonderheit am Film von "Heidi
und Peter" war zum einen die grosse Flutkatastrophe. Hier wurde
mit grossem Aufwand eine Anlage gebaut, die die entsprechenden
Wassermassen gezielt in die Szene mit integrieren liess. Nachfolgend
einige Bilder, die den Bau dieser Anlage dokumentieren. Zum anderen
war "Heidi und Peter" der erste Schweizer Farbfilm (siehe
dazu einen technischen Bericht weiter unten).
Die Windmaschine... |
...und der dazugehörige Regen |
Die Anwohner mussten grosses Verständnis aufbringen |
Die Herstellung eines Farbfilms beinhaltete auch neue technische Hürden, die es zu überwinden galt. Nachstehend eine Erläuterung von Dr. Robert Suter von 1954 zum Farbfilm "Heidi und Peter":
Heidi in Farben! Wie kaum eine andere Vorlageignet sich diese Geschichte eines Schweizer Bergkindes für die Aufnahme in Farben, und es ist kein Zufall, dass bei der sorgfältigen Auswahl der in Frage kommenden Farbverfahren die Wahl auf Eastman-Color fiel. Eastman-Color ist ein Dreischichten-Negativ-Positiv-Material und stellt eine Weiterentwicklung der bisher bekannten Verfahren dar. Es erlaubt eine noch unerreichte Reinheit und Natürlichkeit in der Farbwiedergabe, die in unserem Film dem Zuschauer die ganze Schönheit der Schweizer Hochalpen wirklichkeitsnah auf der Leinwand erstehen lässt. Der grosse Fortschritt in der Farbqualität stellt auf der anderen Seite neue Anforderungen an die Entwicklungsanstalt. Der Eastman-Color Negativfilm wird in einer Maschine entwickelt, bei der der Film sechs verschiedene Behandlungsbäder nebst den dazugehörigen Wässerungseinheiten durchlaufen muss. Ein eigener Chemiker ist notwendig, diese Bäder mit Hilfe von eigens ausgearbeiteten neuen Verfahren auf komplizierten und kostspieligen Apparaten laufend zu kontrollieren und die geringsten Abweichungen sofort zu korrigieren. Schon kleine Veränderungen in den Bädern können die Farbqualität beeinflussen und ein schlechtes Ergebnis verursachen.
Das entwickelte Negativ sieht selbst für einen Fachmann völlig ungewohnt aus. Es ist in den unbelichteten Stellen gelb-rot und zeigt das negative Farbbild in besonderer Weichheit in den Gegenfarben; d.h. neben der Umkehrung von hell und dunkel sind die Farben ebenfalls vertauscht, gelb wird blau, rot wird grün usw. Dieses Negativ wird auf der Kopiermaschine zusammen mit dem Ton auf Positivfilm kopiert. Die Kopiermaschine weist besondere Einrichtungen auf, die es ermöglichen, kleine Farbunterschiede zu korrigieren, die in der Beleuchtung oder im Material ihre Ursache haben. Im Freien wechselt die Farbe der Beleuchtung im Laufe des Tages oft stark. Unser Auge empfindet diesen Wechsel kaum, wenn aber die Szenen ohne Farbkorrektur im Film zusammengeschnitten werden, können sehr wesentliche Unterschiede entstehen, die mit Hilfe der genannten Steuerung der Kopiermaschine ausgeglichen werden müssen. Der kopierte Film wird auf einer weiteren Entwicklungsmaschine, die ähnliche viele Bäder wie die Negativmaschine aufweist, entwickelt, und kann die Kopie vorgeführt werden.
Dies ist in kurzen Zügen der Weg, den der Farbfilm in der
Entwicklungsanstalt durchläuft, ein Abschnitt im Werdegang des
Films vom ersten Drehbuchentwurf bis zur spielfertigen Kopie.
Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann der Praesens Film und an das Stadtarchiv Zürich für die
Zuverfügungstellung des Archivs.
Copyright: Praesens Film AG