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INDEX SCHWEIZER FILMSCHAFFENDE | DER SCHWEIZER FILM |
Der
10. Mai
|
Der
Film beginnt mit dem alten Soldaten Tschumi, der den neuen Tag - es ist
der 10. Mai 1940 - frühmorgens beginnt und die Grenze zur Schweiz
kontrolliert. Er läuft mit
einem Gewehr bewaffnet den Geleisen entlang. Da entdeckt er einen Mann
beim Stacheldrahtzaun und nimmt diesen zu sich in die Hütte. Er hatte
zuvor den Rhein durchschwommen und benötigt dringend trockene Kleider.
Er stellt sich als Werner Kramer vor und erzählt, warum er Deutschland
verlassen musste. Er hatte sich mit einem Freund über ausländische
Radiosender ausgetauscht und wurde dabei ertappt. Um allfälligen
Konsequenzen zu entfliehen, entschloss er
sich, in die Schweiz zu gehen.
Emil Hegetschweiler |
Emil Hegetschweiler und Heinz Reincke |
Armin Schweizer und Max Haufler |
Tschumi stattet ihn mit dem Nötigsten aus, ehe er erneut auf seine Tour geht. Vor dem Verlassen legt er
Kramer nahe, dass er nicht mehr hier sein sollte, wenn er zurückkehrt,
da er ihn sonst der Grenzwacht zur Befragung übergeben müsse.
Der
10. Mai ist der Tag, an dem die deutsche Wehrmacht ihren Westfeldzug
eröffnet und die Truppen stehen auch an der Schweizer Grenze. Daher
ruft der Schweizer Bundesrat die Generalmobilmachung aus und schliesst
die Schweizer Grenzen. Man will einen allfälligen Überraschungsangriff
der Deutschen verhindern.
Heinz Reincke und Emil Hegetschweiler |
Heinz Reincke |
Emil Hegetschweiler und Heinz Reincke |
So
macht sich Werner Kramer auf den Weg nach Zürich, wo er vor vielen
Jahren als Pflegekind bei der Familie Hefti und dem Mädchen Anna Marti
aufwuchs. Dort dürften seine Chancen grösser sein, in der Schweiz
bleiben zu können als bei der Grenzwacht. Doch der Weg in die Stadt
gestaltet sich schwierig. An einem Bahnschalter erlebt er hautnah, wie
ein alter Mann vor ihm, der für das Lösen des Zugtickets kein Schweizer
Geld bei sich hat, von Beamten abgeführt wird. Somit scheidet dieser
Weg für Kramer ebenfalls aus.
Er wird von einem Lastwagenfahrer mitgenommen, doch dieser setzt ihn später in einer verlassenen Gegend wieder aus.
Fred Tanner und Koni Messikommer |
Hans Trommer hinter dem Schalter, davor Heinz Reincke, Anneliese Betschard und Louis Rainer |
Anneliese Betschard und Heinz Reincke |
Endlich
schafft er es, Zürich zu erreichen. Auf dem überfülltem Bahnhof läuft
er zufälligerweise Anna Marti über den Weg, die Freundin aus
Kindertagen, als er in der Schweiz seine Zeit bei der Gastfamilie Hefti
verbrachte.
Aufgrund der deutschen Truppenbewegung ist aber das Misstrauen in
der Schweizer Bevölkerung gegenüber Deutschen gross und auch Kramer
kriegt diese Abneigung zu spüren. Sein Plan, bei der Familie Hefti
Unterschlupf zu finden, fällt ins Wasser, da sich die Familie ins
Landesinnere zurückgezogen hat. So nimmt Anna ihn mit zu sich nach
Hause. Doch ihr Schwager Albert Widmer ist gar nicht begeistert von
diesem Gast.
Max Haufler |
Peter Markus |
Louis Rainer, Richard Rutishauser, Anneliese Egger und Heinz Reincke |
Da
Kramer fürchten muss, als Illegaler denunziert zu werden, bereitet er
dieser bedrückenden Stimmung ein Ende und stellt sich am nächsten Tag
beim Wachtmeister Grimm. Dieser zeigt Verständnis für die Lage von
Kramer und versucht ihm, bei seinem Asylantrag zu helfen.
Das Schicksal der Hauptperson bleibt im Film offen.
Linda Geiser und Heinz Reincke |
Linda Geiser und Heinz Reincke |
Heinz Reincke und Linda Geiser |
Hintergrund:
Franz
Schnyder, der selber 1940 bei einem Gebirgsregiment gedient hatte,
verfasste das Drehbuch 1956, als gerade der Volksaufstand in Ungarn
ausgebrochen ist. Er gründete eigens die Neue Film AG, um den Film
realisieren zu können. Die Produktionsgesellschaft blieb viele Jahre
bestehen und brachte in späteren Jahren zahlreiche weitere Filme
heraus, mit denen Franz Schnyder als Regisseur berühmt wurde.
Die
Dreharbeiten fanden vom 11. Juni bis 22. August 1957 in Zürich Witikon
(Theatersaal "Neue Post") und im Rheintal, Sihltal sowie in der Stadt
Zürich selbst statt.
Der Film wurde am 18. Oktober 1957 in Zürich
urgeführt, in Deutschland kam der Film erst fast ein Jahr später unter
dem Titel "Die Angst vor der Gewalt" in die Kinos.
Mobilmachung |
Strassenszene |
Heinz Reincke, Max Haufler und Edwin Mächler |
Heute
gilt der Film als eindrückliches Beispiel für einen politischen
Schweizer Film, zu seiner Zeit wurde der Film aber kein Kinoerfolg
trotz spannender Geschichte und mit zahlreichen populären Schweizer
Darstellern besetzt. Die Erinerung an die damaligen Erlebnisse waren
noch zu frisch und der kritische Ton gegenüber der Schweizer
Flüchtlingspolitik nicht überall willkommen.
1976 überarbeitete Franz Schnyder den Film und setzte auch einzelne Szenen aus der deutschen Wochenschau bei.
Heinrich Gretler und Heinz Reincke |
Heinrich Gretler, Heinz Reincke und Linda Geiser |
Fredy Scheim und Alfred Rasser |
Linda Geiser und Heinz Reincke |
Linda Geiser, Heinz Reincke und Fred Tanner |
Koni Messikommer |
Max Haufler und Heinz Reincke |
Therese Giehse und Hermann Wlach |
Yvette Perrin und Hermann Wlach |
Peter Poeschl und Emil Hegetschweiler |
Linda Geiser und Heinz Reincke |
Alfred Rasser |
Friedrich Braun und Gustav Knuth |
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Heinz Reincke |
Emil Hegetschweiler |
Heinrich Gretler |
Therese Giehse |
Linda Geiser |
Louis Rainer |
Fredy Scheim |
Fred Tanner |
Armin Schweizer |
Koni Messikommer |
Hans Gaugler |
Darsteller: Emil Hegetschweiler als Tschumi |
Mitarbeiterliste: Regie: |
. Franz Schnyder |
Original Notenmanuskript der Filmmusik von Robert Blum |
Die Macher im Hintergrund: |
Franz Schnyder - Regisseur und Drehbuchautor |
Lazar Wechsler - Produzent |
Robert Blum - Filmkomponist |
Konstantin Irmen-Tschet - Kamera |
Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann, an das Schweizer Fernsehen und an das Stadtarchiv Zürich für die Zurverfügungstellung des Archivs.